Familie & Kind

Modellbau-Branche ist Corona-Gewinner

Dortmund ist wieder das Mekka der Modellbauer und Modellsportler. Vom 17. – 20.11.2021 öffnet die INTERMODELLBAU ihre Pforten und präsentiert die angesagtesten Trends und Neuheiten der Branche. „Endlich wieder neue Produkte in Aktion bestaunen und ausprobieren. Die Intermodellbau hat gefehlt“, erklärt Steffen Kahnt, Geschäftsführer des Handelsverband Spielwaren (BVS), anlässlich der weltgrößten Messe für Modellbau und Modellsport. „Corona-Zeit ist Modellbau-Zeit: Die Menschen verbringen mehr Zeit zuhause und beschäftigen sich dort. Da werden dann auch verstärkt vergessene Eisenbahn-Schätze auf dem Dachboden oder im Keller wiederentdeckt. Diese werden dann flott gemacht und ergänzt. Das hat die Umsätze angekurbelt.“

Dass Modellbau Generationen verbindet, ist längst kein Geheimnis mehr. Gerade in Zeiten von Lockdown & Co. haben Erwachsene ihr Hobby wiederentdeckt und die Leidenschaft mit Kindern und Enkelkindern geteilt. Spannend: „Der Absatz von topmodernen Zügen ist spürbar gestiegen. Das liegt daran, dass die Enkel gerne den neuesten ICE steuern wollen. Es kommt also immer öfter vor, dass sich Dampflok und Hochgeschwindigkeitszug die Gleise teilen“, sagt Kahnt. Auch der neueste Weihnachtsspot der Firma Märklin greift die generationenverbindenden Elemente der Modellbahn erneut auf und erinnert auf bezaubernde Weise, wie es ist, klein zu sein.

Der technologische Fortschritt der Branche begeistert Tüftler und Geschwindigkeitsfans immer wieder aufs Neue. So gibt es jetzt Loks mit einem prozessgesteuerten Dampfaustoß: Je nach Tempo der Lok wird die Dampfintensität automatisch angepasst. Der Sound wird immer realer und auch die Zugkraft der Maschinen hat sich enorm verbessert.

Nicht nur der Absatz von Loks ist gestiegen. Auch Zubehör – wie Gleise, Häuser und Landschaftsmaterial – hat vom Corona-Eisenbahn-Boom profitiert. Umgesetzt wurde mit dem Spielzeugklassiker Modelleisenbahn im Jahr 2020 laut BVS-Schätzung über 150 Millionen Euro (zu Endverbraucherpreisen).

Der Markt für den klassischen Plastikmodellbau (zum Selberbauen) konnte im vergangenen Jahr ein Wachstum von 8 % hinlegen: Die Deutschen legten 16 Millionen Euro in ihr Bastelhobby an (2019: 15 Mio. Euro, zu Endverbraucherpreisen, Handelspanel npd group). Alle Vertriebskanäle zusammengerechnet, gaben die Deutschen in 2020 sogar über 20 Millionen Euro für Plastikmodellbau-Artikel aus.

Auch der RC-Markt entwickelte sich in 2020 überaus positiv. Mit 66 Millionen gaben die Deutsche rund 13 % mehr für fernsteuerbares Spielzeug aus als im Vorjahr (2019: 58 Mio. Euro, zu Endverbraucherpreisen, Handelspanel npd group). Der Umsatz der Branche ist aber wahrscheinlich noch größer: Zählt man alle Vertriebskanäle zusammen, investierten die Deutschen in 2020 sogar ca. 100 Millionen Euro in den RC-Bereich. Auf dem RC-Markt existieren mittlerweile Helikopter, die Hindernissen selbstständig ausweichen und immer mehr Fahrzeuge glänzen mit sensationellen Akkulaufzeiten.

„Verbraucher können sich auch in Zukunft auf spannende Aktionen und Innovationen freuen“, so Kahnt. In diesem Sommer haben die Hersteller Märklin und PIKO beispielsweise mit der Deutsche Bahn kooperiert und ihr Modell zeitgleich mit dem Vorbild der Öffentlichkeit präsentiert. Die neue Diesellokomotive der Deutschen Bahn trägt sogar die Logos der beiden Hersteller. Solche Kampagnen sorgen für Wiedererkennungswert und fördern das Kult-Image der Eisenbahn. Das sorgt natürlich ganz nebenbei für guten Absatz im Fachhandel.

Über den Bundesverband des Spielwaren-Einzelhandels e.V.

Der BVS vertritt die Interessen des Spielwaren-Einzelhandels aller Vertriebswege und Unternehmensgrößenklassen in Deutschland. Er ist dem Handelsverband Deutschland – HDE angeschlossen, dessen Landesverbände die Delegierten der BVS-Mitgliederversammlung stellen. Außerordentliche Mitglieder sind die wichtigsten Einkaufskooperationen der Branche.

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