Nord-Irak: Hilfe für geflüchtete Christen bei der Rückkehr in ihre Heimat Ninive
Die Rückkehrer finden ihre Häuser teilweise oder ganz zerstört und ausgeraubt vor und müssen von vorne anfangen, so Stolte. Bereits seit 2019 hilft Shelter Now beim Neustart in den Gebieten rund um die Großstadt Mossul. Kontakt zu den christlichen Familien besteht demnach schon länger – man habe sie kennengelernt, als sie in Kirchengemeinden und Lagern in der Autonomen Region Kurdistan Unterschlupf gesucht hatten. In dieses Gebiet war ein Großteil der Vertriebenen geflüchtet.
Die von Shelter Now unterstützten Familien erhalten Lebensmittel für zwei Monate – darunter zum Beispiel Reis, Bohnen und Zucker, Eier und Hühnerfleisch. Kinder bekommen Schultaschen, Hefte, Schreibgeräte, Geometrie-Sets oder Zeichenblöcke. Für kranke Menschen werden individuelle medizinische Behandlungen ermöglicht. Für die Hilfsprojekte zugunsten vertriebener Christen wurden laut Stolte bisher über 180.000 Euro aufgewendet.
Die Umsetzung der Hilfsmaßnahmen sei teilweise kompliziert, erklärte Shelter Now. So seien Reisen in die Siedlungsgebiete aufgrund von Maßnahmen gegen die Covid-19-Pandemie nur eingeschränkt erlaubt gewesen; manche Straßen waren zeitweise gesperrt. Hier hätten sich gute Kontakte zu den regionalen Behörden bewährt. Wegen der Gefahr von Plünderungen durch marodierende Milizen hätten Transporte zudem heimlich durchgeführt werden müssen.
Die besonders hilfsbedürftigen Familien hatte Shelter Now gemeinsam mit örtlichen Kirchengemeinden ausgewählt. „Allen Heimkehrern zu helfen, würde unsere Möglichkeiten weit übersteigen“, sagt der Direktor des Hilfswerks. Die Hilfsgüter seien dann auch in Kirchengebäuden verteilt worden. „Die Menschen haben wieder Mut gefasst“, so Udo Stolte. Der Wiederaufbau in den christlichen Ortschaften schreite stetig voran.
Spendenkonto: Norddeutsche Landesbank, IBAN DE65 2505 0000 0002 5230 58
Shelter Now ist ein internationales Hilfswerk mit Koordinierungsbüro in Deutschland. Von 1983 bis 2016 war es in Pakistan tätig. 1988 begann die Arbeit in Afghanistan, 2014 in der Autonomen Region Kurdistan (Nord-Irak). Der Name der Organisation in Deutschland lautet "Shelter Now Germany e.V.". Shelter Now finanziert seine Hilfsaktionen zu einem großen Teil aus privaten Spenden. Die effiziente und projektbezogene Verwendung der Mittel wird Shelter Now durch das Deutsche Zentralinstitut für Soziale Fragen (DZI) mit dem Spendensiegel bescheinigt.
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