Optimierte Prozesse für mehr Erfolg
„Agiles Arbeiten“ liegt bei Pfaff Gebäudetechnik im Trend
Die Pfaff Energie- und Gebäudetechnik in Königsfeld gibt es seit nunmehr 23 Jahren. Das Unternehmen von Ralf Pfaff steht für die Planung und Realisierung von modernen und nachhaltigen Gebäude- und Energietechniken. Als Einzelkämpfer, wie er sagt, hat Pfaff damals angefangen. Mittlerweile hat er 27 Mitarbeitende, davon vier Azubis und eine Niederlassung in Denkingen. Schon immer sei man sehr innovativ gewesen, lege stets großes Augenmerk auf Verbesserungen und Prozessoptimierung. Hierbei setzt Ralf Pfaff unter anderem auf die Angebote der Handwerkskammer Konstanz und ist damit sehr zufrieden. „Die Handwerkskammer Konstanz hat sehr gute Ansätze, die Unterstützung ist sehr gut, lobt er und verweist auf das Shopfloor-Management, das er vor drei Jahren über die Kammer kennengelernt hat. „Es hat uns sofort begeistert und im Bereich Kundendienstorganisation enorm vorangebracht“, sagt er. Mittlerweile gehöre es ganz selbstverständlich zum Arbeitsalltag dazu.
Effektivere Abläufe und jede Menge Zeitersparnis
Ursprünglich wurde Shopfloor-Management für die Industrie entwickelt. Der Begriff Shopfloor stammt aus dem Englischen und bezieht sich auf den Ort der Wertschöpfung. In einem Handwerksunternehmen ist das beispielsweise die Werkstatt, die Baustelle, die Backstube, oder der Friseursalon. Gemeinsam mit der Personalberaterin Fabienne Gehrig von der Handwerkskammer Konstanz hat Ralf Pfaff die Besprechungsmethode in seinem Unternehmen eingeführt – der Erfolg spricht für sich.
Die Mitarbeitenden sind täglich entweder vor Ort oder per Videokonferenz zugeschaltet. Dann werden Anrufe und Mails besprochen, Kundendienste terminiert und alle Anliegen diskutiert. Der Betrieb ist komplett digital aufgestellt, die Monteure sind mit Tablets unterwegs.
Der Vorteil: „Wir haben alle betriebswirtschaftlichen Zahlen sehr schnell auf dem Tisch, der Informationsfluss ist einfacher und die Abrechnung schneller. Zudem haben wir ein Vorgangsmanagementsystem von dem alle profitieren. Hier können Informationen, Pläne, Regieberichte und das Bautagebuch abgelegt werden. Alle haben Zugriff und sämtliche Infos zur Hand“, erklärt Ralf Pfaff. Seine Mitarbeiter wissen das Shopfloor-Management zu schätzen, das ein sehr gutes Instrument ist, um im Betrieb agil arbeiten zu können.
Agiles Arbeiten funktioniert nicht nur in der Industrie, sondern durchaus auch im Handwerk – man muss nur wissen wie. „Vor allem kleine Betriebe können die Vorteile nutzen und durch passende Instrumente schnell und flexibel reagieren“, weiß Gehrig.
Agilität ist seit einigen Jahren ein Ansatz im Management vom Start-up bis zum Großkonzern. Es geht darum, dass Mitarbeiter selbständiger und über Abteilungen hinweg zusammenarbeiten, um schneller zu Lösungen zu kommen.
Freilich fragt sich mancher, ob ein solches Konzept im Handwerk, wo meist flache Hierarchien und familiäre Atmosphäre herrschen und die Entscheidungswege ohnehin kurz sind, überhaupt nützt?
„Auf jeden Fall“, sagt Pfaff überzeugt. »Beispielsweise hat sich die Materialbestellung, aber auch das Schreiben über das System vereinfacht. Ich kann Shopfloor jedem nur empfehlen. Es hat uns stetig vorangebracht“, berichtet Pfaff.
„Agilität gibt es aber nicht nur in Arbeitsabläufen, sondern auch in Gesprächen“, weiß Gehrig. "Durch Kommunikation und das Wissen, was den eigenen Mitarbeitenden wichtig ist, können Unternehmer schnell auf Unzufriedenheit oder Veränderungswünsche reagieren." Sie unterstützte daher die Firma Pfaff auch mit Schulungs- und Gesprächsangeboten zum Thema Mitarbeiterführung und Mitarbeitergespräche. Dabei stellte sie Ralf Pfaff das „Visuelle Mitarbeitergespräch“ als modernes Tool für Gesprächsführung im Handwerk vor.
„Bei uns hat auch jede Führungskraft ein Führungsseminar in München besucht, das war mir sehr wichtig“, damit man sich den Anforderungen auch stellen kann. Weiterbildung sei ein sehr wichtiges Thema, vor allem in diesen, sich schnell ändernden Zeiten, betont der Unternehmer.
Die Industrie sei in den Bereichen Logistik, Bestellwesen und Lagerhaltung gut aufgestellt. Da dürfe man ruhig auch im Handwerk passende „Tools“ übernehmen und müsse das Rad nicht neu erfinden. „Man muss die Themen für sich natürlich immer anpassen, aber in vielen Bereichen hat die Industrie einfach mehr Erfahrung, von der man profitieren kann“.
Gerade auch mit Blick auf den Fachkräftemangel seien effektives Arbeiten und optimierte Prozesse für den Erfolg unerlässlich.
Agilität gegen Fachkräftemangel
Ralf Pfaff hat die Mitarbeiterzahl in seinen Betrieb in den vergangenen sieben Jahren verdoppelt, trotz Fachkräftemangels. Vier junge Leute hätten zudem in diesem Jahr ihre Ausbildung bei ihm begonnen, drei im Handwerk, eine im Büro. Probleme, Bewerbungen zu bekommen, hatte Ralf Pfaff nicht. Und auch hier wirke sich die Agilität aus, die ganz offenbar auf Mitarbeitende attraktivitätssteigernd wirke. Ralf Pfaff möchte das agile Arbeiten jedenfalls nicht mehr missen.
Mehr Informationen zum Handwerk und den Beratungsleistungen für Mitgliedsbetriebe unter: www.hwk-konstanz.de.
Das Handwerk ist mit seinen vielen kleinen und mittleren Betrieben das Herz der deutschen Wirtschaft. Zum Bezirk der Handwerkskammer Konstanz, der die Landkreise Konstanz, Schwarzwald-Baar, Tuttlingen, Rottweil und Waldshut umfasst, gehören annähernd 13.000 Handwerksunternehmen mit etwa 70.000 Beschäftigten und über 4.000 Auszubildenden.
Die Handwerkskammer vertritt nicht nur die Interessen ihrer Mitglieder, sondern bietet ihnen auch eine umfassende Beratung an, etwa zur Fachkräftesicherung, Aus- und Weiterbildung, Betriebswirtschaft, Unternehmensführung, Recht, Umweltschutz und Technologie.
Außerdem ist die Handwerkskammer ein großer Bildungsanbieter mit Bildungsakademien in Singen, Rottweil und Waldshut sowie der gemeinsam mit der IHK betriebenen Beruflichen Bildungsstätte in Tuttlingen.
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