Sebastian Schuh aus Remscheid half schwer verunfalltem Motorradfahrer
Sebastian Schuh erinnert sich noch sehr gut an jenen warmen Morgen im Juni, als er mit dem Rennrad auf der L 414 in Richtung Radevormwald unterwegs war. „Es war Fronleichnam, ein wunderbarer Tag, und ich war schon vor acht Uhr früh unterwegs auf meiner rund 60 Kilometer langen Hausstrecke. Es gibt hier viele Kurven, die Gegend wird auch von Motorradfahrern geschätzt“, erklärt der Justizvollzugsbeamte aus Remscheid. An einer Stelle weisen etwa 15 Kurvenleittafeln auf einen gefährlichen Kurvenverlauf hin. „Ich sah gleich, dass da etwas nicht stimmte und dachte, jemand hätte wohl nachts ein Schild umgefahren.“ Schuh hielt an, sah die Böschung hinunter und bemerkte ein Motorrad. Einige Meter davon entfernt lag jemand. „Während ich überlegte, was zu tun sei, sah mich der Fahrer und rief mir zu: „Können Sie bitte Hilfe holen?‘“
Schuh überlegte kurz, die steile Böschung hinunterzuklettern, doch als passionierter Rennradfahrer hatte er keinerlei Verbands- oder Erste-Hilfe- Material dabei.
Er sah sich den verletzten Motorradfahrer genauer an und bemerkte, dass der offenbar von allein in eine stabile Seitenlage gefallen war. „Das war Glück“, sagt Sebastian Schuh. Doch der 54-jährige Mann lag auf seiner linken Seite, sein Mobiltelefon unter ihm. Er kam also nicht dran. „Mir tut die linke Seite weh“, rief er.
Sebastian Schuh ging zum Rad zurück, holte sein Telefon und wählte den Notruf. Er erklärte der Leitstelle die Situation und bekam die Aufforderung, oben an der Straße stehenzubleiben und auf den Rettungswagen zu warten. Schuh ging zurück zu der Absturzstelle und redete weiter mit dem Verletzten. Der hatte noch den Helm auf, war aber bei Bewusstsein. Schuh, Mitglied der freiwilligen Feuerwehr Wuppertal und mit Erster Hilfe vertraut, dachte nach: „Wenn er das Bewusstsein verliert, muss ich runter und ihm den Helm abnehmen.“ Sie sprachen weiter, bis Rettungswagen und Notarzt kamen und den schwer verletzten Motorradfahrer ins Krankenhaus brachten.
Für seinen umsichtigen Einsatz verleihen Goodyear und der Automobilclub von Deutschland (AvD) Sebastian Schuh den Titel „Held der Straße“ des Monats September.
Goodyear und der AvD suchen Monat für Monat mutige und selbstlose Heldinnen und Helden wie Sebastian Schuh. Unterstützt wird die Aktion unter der Schirmherrschaft des Bundesverkehrsministeriums von der Zeitschrift TRUCKER.
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