Trotzt das Immobilienklima der vierten Welle?
– „Nach und nach ist wieder eine zunehmende Aktivität am Hotelimmobilienmarkt zu beobachten und auch der Übernachtungsmarkt erholt sich langsam.“
– „Während Banken noch vorsichtig agieren und Hotelfinanzierungen nur sehr restriktiv vorgenommen werden, glauben Investoren auch weiterhin an die Assetklasse.“
Ausführlicher Kommentar von Frank Schrader:
„Die Corona-Pandemie hat die Hotelbranche stark getroffen. Insbesondere die touristischen Übernachtungsverbote, die zeitweise zur Eindämmung der Virusausbreitung in Kraft getreten sind, haben zu einem Einbruch der Übernachtungszahlen geführt. Nach einer langen Hochphase ist der Transaktionsmarkt stark zurückgegangen. Im Jahr 2020 hat sich das Transaktionsvolumen im Vergleich zum Vorjahr nahezu halbiert und auch im Jahr 2021 ist die Zurückhaltung noch deutlich spürbar. Nach und nach ist allerdings wieder eine zunehmende Aktivität am Hotelimmobilienmarkt zu beobachten und auch der Übernachtungsmarkt erholt sich langsam. Während Banken noch vorsichtig agieren und Hotelfinanzierungen nur sehr restriktiv vorgenommen werden, glauben Investoren auch weiterhin an die Assetklasse. Insbesondere die große Anzahl an Neueröffnungen von Hotels führt dazu, dass der Transaktionsmarkt wieder eine Belebung zeigt. Jetzt gilt es für die Finanzierer, aufmerksam zu bleiben: Segmente, die aktuell noch als weniger attraktiv und kritisch eingestuft werden, werden wieder verstärkt nachgefragt. Diese Entwicklungen müssen gut beobachtet werden.“
Deutsche Hypo Immobilienklima-Bericht November 2021:
Trotzt das Immobilienklima der vierten Welle?
Die deutschlandweit steigenden Corona-Infektionszahlen wirken sich bislang nicht auf die Stimmung des Immobilienklimas aus: Das Deutsche Hypo Immobilienklima klettert seit August 2021 kontinuierlich nach oben. Im Rahmen der 167. Monatsbefragung bewerteten die rund 1.200 Immobilienexpert*innen das Klima abermals positiv. Gegenüber dem Vormonat ist ein Aufschwung um beachtliche 4,7 % auf 108,3 Punkte zu verzeichnen. Auch die Teilindizes weisen deutliche Anstiege auf. Mit 3,3 % fällt das Investmentklima vergleichsweise etwas moderater aus, berücksichtigt man, dass die Zunahme des Ertragsklimas mit 6,2 % auf nun 105,2 Zählerpunkte mehr als doppelt so stark ausfällt. Trotzt das Immobilienklima damit der vierten Welle oder kommt die Ernüchterung bereits im kommenden Monat?
Handelklima bildet trotz Zuwachs weiterhin das Schlusslicht
Die Entwicklung der einzelnen Assetklassen ist nahezu identisch zum Vormonat. Folglich können auch im November für fast alle Segmente positive Entwicklungen festgestellt werden. Die einzige Ausnahme bleibt das Logistikklima, das mit -0,2 % den dritten Monat in Folge einen leichten Rückgang auf nun 164,5 Punkte hinnehmen musste. Für das Büroklima bringt der November einen deutlichen Anstieg von 6,0 % auf 108,3 Zählerpunkte mit sich. Unauffällig ist hingegen die Stimmung für Wohnimmobilien: Mit einem moderaten Wachstum von 1,1 % kann das hohe Niveau mit 154,6 Punkten gehalten werden. Der deutlichste Aufschwung wurde im Handelklima verzeichnet, das gegenüber dem Vormonat um 12,7 % auf 70,1 Punkte zulegen konnte. Trotz des höchsten Wertes seit Februar 2020 bildet das Handelklima weiterhin das Schlusslicht. Das Hotelklima, in dem zuletzt ein deutliches Stimmungshoch erkennbar war, konnte mit einem vergleichsweise moderateren Zuwachs um 3,0 % gegenüber dem Vormonat auf 77,6 Zählerpunkte weiter ansteigen.
Zahlen des Monats:
+4,7 %: Immobilienklima den vierten Monat in Folge positiv
108,3 Punkte: Hohes Vertrauen in Büroimmobilien
+3,0 %: Hotelklima mit moderatem Zuwachs gegenüber Vormonat
+12,7 %: Stimmungshoch beim Handelklima
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