Finanzen / Bilanzen

VdK-Präsidentin begrüßt Pläne der Ampelkoalition zur häuslichen Pflege: „Aber jetzt muss geliefert werden“

 

  • Langjährige Forderung des VdK nach Dynamisierung des Pflegegeldes wird endlich angepackt
  • Bentele: „Koalitionsvorhaben müssen konsequent und schnell in Gesetze gepackt werden“

Der Sozialverband VdK freut sich, dass der Entwurf zum Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP Verbesserungen für die häusliche Pflege vorsieht. Mit der regelhaften Dynamisierung des Pflegegelds werde eine langjährige Forderung des VdK erfüllt. VdK-Präsidentin Verena Bentele mahnte jedoch eine rasche Umsetzung an: „Es liest sich erstmal gut, was sich die Koalitionspartner der Ampel zur Pflege in den Entwurf zum Koalitionsvertrag geschrieben haben. Aber der Weg zu einem Gesetz ist noch lang und wir haben schon in den Koalitionen der letzten Jahre gelernt, dass zu viele Kompromisse und Sparmaßnahmen Gesetze nicht besser machen. Eine Schwalbe macht eben noch keinen Frühling. Jetzt muss geliefert werden und zwar nicht erst gegen Ende der vier Regierungsjahre.“

Der VdK sieht den Auftakt beim Pflegegeld als richtigen und wichtigen Schritt an, der zeigt, dass die Politik die häusliche Pflege noch nicht ganz vergessen hat. Bentele: „Jetzt muss das Koalitionsvorhaben auch wirklich in Gesetze gepackt werden. Die Lage der Pflegebedürftigen und pflegenden Angehörigen zu Hause wurde viel zu lange ignoriert. Eine Anpassung des Pflegegelds an die Inflation ist das Mindeste.“

Im Entwurf des Koalitionsvertrages, der dem VdK vorliegt, ist darüber hinaus auch die Verschmelzung von Kurzzeit- und Verhinderungspflege zu einem gemeinsamen Entlastungsbudget vorgesehen. VdK-Präsidentin Bentele: „Es ist gut, dass hier ein erster, wichtiger Schritt gegangen wird. Hier hätten wir uns allerdings etwas mehr Mut gewünscht und auch noch den Entlastungsbetrag und wenigstens die Überlegung zum Einbezug der Tagespflege als wichtige Verbesserung in der häuslichen Pflege empfunden. Aber man muss jetzt einfach mal den Einstieg wagen.“

Auch die Möglichkeit für eine Pflegezeit für noch arbeitstätige pflegende Angehörige soll reformiert werden. Aus Sicht des VdK ein dringend notwendiger Schritt: Bei der bisherigen Ausgestaltung der Pflegezeit waren es bisher immer nur wenige hundert Betroffene pro Jahr, die diese Möglichkeit in Anspruch nahmen. Nach den Plänen der Ampelkoalition soll zukünftig Schluss sein mit den starren Modellen und der Frage, wie pflegende Angehörige diese Auszeit finanzieren sollen. Geplant ist mehr Zeitsouveränität und eine Lohnersatzleistung – auch eine langjährige Forderung des VdK.

 

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