Zum bevorstehenden Welt-COPD-Tag am 17. November: LGL warnt vor den Risiken des Rauchens und ruft dazu auf, Präventionsmöglichkeiten zu nutzen
Als Risikofaktoren für COPD gelten unter anderem Asthma in der Kindheit, die Aufnahme von Luftschadstoffen, das Passivrauchen und allen voran der Tabakkonsum, zumal ca. 80–90 % aller COPD-Fälle auf das Rauchen zurückzuführen sind. Vor diesem Hintergrund mahnt Walter Jonas, Präsident des LGL: „Zwar wird bundesweit und auch in Bayern seit mehreren Jahren insgesamt immer weniger geraucht, vor allem unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Zugleich erfreuen sich aber E-Zigaretten und Wasserpfeifen gerade bei jungen Menschen zunehmender Beliebtheit. Der Konsum dieser Produkte birgt nicht nur Suchtpotenzial, sondern er führt auch dazu, dass Schadstoffe in Atemwege und Lunge geraten. Auf den Erfolgen der bisherigen Präventionsarbeit darf man sich daher nicht ausruhen, Aufklärung in Bezug auf den Zigarettenkonsum ist nach wie vor unabdingbar“.
Eine wichtige Maßnahme ist die bundesweite, von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) initiierte Aktion „KlarSicht-Koffer“, die in Bayern vom Bayerischen Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung (ZPG) am LGL koordiniert wird und die an jeder Schule durchgeführt werden kann. „KlarSicht-Koffer“ ist eine für Schulen ausgelegte Mitmach-Aktion für Kinder ab zwölf Jahren, bei der sie über Wirkungen und Suchtpotentiale von Tabak sowie von Alkohol aufgeklärt werden. Schülerinnen und Schüler nehmen dabei zum Beispiel an Gruppendiskussionen oder Parcours teil, lernen, kritisch mit Werbebotschaften umzugehen, setzen sich mit den Folgen des Alkohol- und Tabakkonsums auseinander und werden für Schutzmechanismen sensibilisiert.
Gerade der direkte Kontakt mit den Heranwachsenden ist für die Vorbeugung von besonderer Bedeutung, wie Walter Jonas hervorhebt: „Vor dem Hintergrund möglicher Erkrankungen, die in Verbindung mit dem Konsum von Tabak und Alkohol stehen, wie der COPD im Falle von Zigaretten, kann Prävention gar nicht früh genug ansetzen. Die Arbeit der Fachkräfte – ob bei der Ausbildung von Trainerinnen und Trainern für den Einsatz des Koffers an Schulen, die Unterstützung bei der Einführung der Aktion oder die direkte Weitergabe ihres Wissens an junge Menschen vor Ort – verdient daher allergrößte Wertschätzung. Unser Apell ist, die Aktion auch in dem noch jungen neuen Schuljahr wieder überall da, wo es nur möglich ist, zu nutzen!“
Um das Präventionsinstrument „KlarSicht-Koffer“ Fachkräften jederzeit – auch während der Pandemie – zugänglich zu machen und den Umgang möglichst niedrigschwellig zu gestalten, greift das ZPG am LGL auf Digitalisierungsangebote wie Online-Schulungen zurück, bei denen die Einsatzmöglichkeiten des Präventionsinstrumentes sowie die Einbindungsmöglichkeiten in den Schulalltag vermittelt werden. Teilnehmen können alle bayerischen Fachkräfte der Suchtprävention. Geschulte Fachkräfte können den „KlarSicht-Koffer“ zudem jederzeit kostenfrei für die Arbeit an Schulen vom ZPG ausleihen.
Weiterführende Informationen zur Aktion KlarSicht-Koffer sowie zu weiteren Präventionsmaßnahmen in Bayern finden sich auf der Seite des ZPG unter KlarSichtKoffer zu Alkohol und Tabak – ZPG-Bayern oder auch auf der Website der BZgA unter BZgA: Mitmachparcours KlarSicht.
Umfangreiche Informationen zum Thema Rauchen stellt das LGL in seiner Gesundheitsberichterstattung zur Verfügung, siehe Gesundheitsreport 01/2021, Suchtmonitoring Bayern 01/2021, abrufbar unter dem Direktlink https://www.lgl.bayern.de/publikationen/gesundheit/doc/gesundheitsreport_01_2021.pdf.
Über die COPD-Erkrankung informiert das Umweltbundesamt (UBA) auf COPD | Umweltbundesamt.
Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL)
Eggenreuther Weg 43
91058 Erlangen
Telefon: +49 (9131) 6808-0
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