13. Dezember: Festkonzert zur Feier des 200-jährigen Jubiläums des Staatsopernchores – III. Abonnementkonzert der Staatskapelle unter der Leitung von Daniel Barenboim
Auf dem Programm des Festkonzerts stehen Werke von Joseph Haydn, Luca Francesconi, Franz Schubert und Anton Bruckner. Mit seiner letzten, 1795 in London uraufgeführten Sinfonie, Nr. 104 in D-Dur, setzte Haydn den eindrucksvollen Schlusspunkt seines sinfonischen Schaffens, mit dem er den klassischen Stil auch in diesem Genre weiter entwickelte und befestigte. Francesconis groß besetztes Orchesterwerk »Dentro non ha tempo« von 2014 ist eine Gedächtniskomposition für die engagierte Förderin der Neuen Musik in Italien, Luciana Abbado Pestalozza. Nach der Erstaufführung der deutschen Fassung seiner Oper »Quartett« im Herbst 2020, wird Musik Francesconis erneut dem Berliner Publikum vorgestellt. Der Staatsopernchor ist bei zwei Werken beteiligt: zunächst in kleinerer Besetzung bei Schuberts »Gesang der Geister über den Wassern«, einer Goethe-Vertonung von 1821, zum Abschluss des Konzerts dann in voller Stärke bei Bruckners »Te Deum«, dem zentralen chorsinfonischen Werk seiner Reifezeit. Im Umkreis seiner Sinfonien Nr. 6 und 7 in den frühen und mittleren 1880er Jahren komponiert, ist es mit seiner Klangpracht und Monumentalität, aber auch mit seinen verinnerlichten, expressiven Tönen ein eindringliches Zeugnis von Bruckners Kompositionskunst. Das Solistenquartett in diesem Werk, in dem vor allem auch der Chor zur Geltung kommt und das zur Feier des Chorjubiläums ausgewählt wurde, bilden Elza van den Heever, Anna Kissjudit, Siyabonga Maqungo und Jan Martiník. Am darauffolgenden Tag, dem 14. Dezember, ist das Programm in der Philharmonie Berlin noch mal im Rahmen des III. Abonnementkonzerts zu erleben.
Ergänzend zum Festkonzert findet am 12. Dezember von 11 bis 15 Uhr ein Symposion mit Vorträgen und Roundtable-Gesprächen im Apollosaal statt, bei dem Geschichte und Gegenwart des Staatsopernchores von seiner Gründung bis heute beleuchtet werden – u.a. mit Friedhelm Brusniak von der Universität Würzburg, dem Leitenden Dramaturgen Detlef Giese, dem Musikjournalisten Dirk Stöve sowie ehemaligen und aktuellen Sänger:innen des Staatsopernchores. Der Eintritt ist frei.
Matthias Schulz: »Fast jeden Abend verschmelzen die über 80 Sänger:innen des Staatsopernchores auf der Bühne zu einer eingespielten Einheit und schlüpfen in unterschiedlichste Rollen, sind spielfreudig und wandelbar. Während der Pandemie hat es dieses Kollektiv besonders hart getroffen – in der Gruppe zu Singen war über lange Zeit gar nicht möglich. Es ist schmerzhaft bewusst geworden, was fehlt, wenn die großen Choropern – mit all ihrer Wucht und Emotionalität – nicht gespielt werden können. 200 Jahre ist es nun her, dass unser Staatsopernchor gegründet wurde und seitdem ist er eine tragende Säule unserer Institution. Ich freue mich, dieses Jubiläum zu feiern: u.a. mit einem Blick in die Historie bei unserem Symposion, aber vor allem mit Gesang – im Konzert und immer wieder auf unserer Opernbühne!«
Daniel Barenboim: »Mit dem Staatsopernchor verbinden mich von den 200 Jahren seiner Existenz immerhin 30 gemeinsame Jahre – musikalisch überaus beglückende Jahre. In dieser Zeit haben wir sowohl auf der Opernbühne als auf dem Konzertpodium miteinander zahllose Werke aufgeführt, vom klassisch-romantischen Repertoire, über die Klassische Moderne bis hin zum zeitgenössischen Musiktheater. Ich gratuliere den 84 Sängerinnen und Sängern des Chores von Herzen zu diesem runden Geburtstag und freue mich auf viele weitere musikalische Stunden.«
Chordirektor Martin Wright: »This choir is well known for its tradition, its pride, its energy and expressiveness. In the opera the chorus is always a representation of humanity – the chorus of the Staatsoper is humanity in its variety of nationality, age, interests and personality and when they sing together they become one physical instrument. It is an honor to be their Chordirektor, especially in this historic anniversary year. Happy birthday!«
200 Jahre ist es her, dass an der Berliner Hofoper erstmals ein professioneller, aus Berufssänger:innen bestehender Chor bei den Aufführungen beteiligt war. Dieses Jubiläum ist Anlass zum Feiern, für die gut 80 Mitglieder des Chores und ihren Chordirektor Martin Wright ebenso wie für die Staatsoper insgesamt und auch das Publikum. Nachdem bereits beim ERÖFFNUNGSFEST und bei STAATSOPER FÜR ALLE der Chor im Fokus stand, werden die Festkonzerte im Dezember dieses besondere Jubiläum erneut in den Mittelpunkt stellen. Auch im weiteren Verlauf der Saison ist der Staatsopernchor in Konzerten präsent, bei Aufführungen von Robert Schumanns »Das Paradies und die Peri« op. 50 unter Simon Rattle (20. und 21.Februar 2022) sowie bei der »Messe c-Moll« KV 427 von Wolfgang Amadeus Mozart mit dem Ehrendirigenten der Staatsoper Zubin Mehta (21. Und 22. März 2022). Darüber hinaus ist der Staatsopernchor an vielen Abenden auf der Opernbühne zu erleben – im Dezember u.a. bei LA BOHÈME, SAMSON ET DALILA und DIE ZAUBERFLÖTE, die am 23. Dezember zum 300. Mal in der Inszenierung von August Everding an der Staatsoper Unter den Linden aufgeführt wird.
Der Chor der Staatsoper Unter den Linden zählt zu den führenden Opernchören in Deutschland und Europa. Seit seiner Gründung 1821 im Zuge der Uraufführungen von Webers »Freischütz« und Spontinis »Olimpia« ist das Ensemble mit dem Opernhaus Unter den Linden fest verbunden. Der Chor widmet sich der Pflege des großen Opernrepertoires ebenso wie chorsinfonischen Werken, zumeist gemeinsam mit der Staatskapelle Berlin, zuletzt u. a. bei Aufführungen von Rossinis »Petite Messe solennelle«, Haydns »Die Schöpfung«, Elgars »The Dream of Gerontius«, Brahms’ »Ein deutsches Requiem« sowie Brittens »War Requiem«. Dabei gibt der Chor regelmäßig Zeugnis von seiner stilistischen Flexibilität, die sich in seinem weit gefächerten Repertoire von vier Jahrhunderten niederschlägt – von Werken des Barock über die Klassiker der Opernliteratur wie Mozart, Wagner, Verdi und Puccini bis hin zu zeitgenössischen Kompositionen. Zahlreiche Aufnahmen unter Daniel Barenboim dokumentieren den hohen künstlerischen Rang des Staatsopernchores. Von 1998 bis 2013 stand Eberhard Friedrich an der Spitze des Staatsopernchores. Unter seiner Leitung wurde der Chor 2004 von der Zeitschrift »Opernwelt« als »Chor des Jahres« und 2009 mit dem Europäischen Chor-Preis ausgezeichnet. Mit Beginn der Saison 2013/14 wurde Martin Wright zum neuen Chordirektor berufen. Unter seiner Leitung beeindruckte der Chor in letzter Zeit u. a. in den großen Opern und Musikdramen Wagners, in Beethovens »Fidelio«, Berlioz’ »La damnation de Faust«, Verdis »Macbeth«, Cherubinis »Medea«, Purcells »King Arthur«, Rameaus »Hippolyte et Aricie«, Saint-Saens’ »Samson et Dalila« und in der Uraufführung der Neufassung von Widmanns »Babylon«.
Seit fast 30 Jahren unterstützt der Verein der Freunde und Förderer der Staatsoper Unter den Linden. In diesem für den Staatsopernchor so besonderen Jahr, haben die Mitglieder die Anschaffung eines neuen Flügels für den Chorsaal und Aktivitäten rund um das 200-jährige Jubiläum des Staatsopernchores ermöglicht.
Eine Pressekarte für die Konzerte reservieren wir Ihnen gerne nach Verfügbarkeit über pressoffice@staatsoper-berlin.de.
In der Staatsoper Unter den Linden findet eine Konzerteinführung 45 Minuten vor Beginn statt, in der Philharmonie kann leider noch keine Einführung angeboten werden.
Die Staatsoper dankt den Freunden und Förderern der Staatsoper Unter den Linden und ihren Hauptpartnern BMW und Hilti Foundation herzlich für ihre Unterstützung.
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