Bauen & Wohnen

80 Prozent Sozialwohnungen in privatem Leipziger Wohnungsbauprojekt

Im Osten Leipzigs ist in den letzten anderthalb Jahren etwas Außergewöhnliches entstanden: Ein privates Wohnungsbauprojekt, das zu rund 80 Prozent aus Sozialwohnungen besteht. Das sechsgeschossige Wohnhaus in der Karl-Vogel-Straße 23 wurde heute durch das Leipziger Sozialamt sowie das Amt für Wohnungsbau und Stadterneuerung abgenommen. Insgesamt umfasst das Objekt im Stadtteil Anger-Crottendorf zehn Wohneinheiten zwischen 76 und 84 Quadratmetern. Acht davon werden nun für die nächsten 15 Jahre zu einer Kaltmiete von 6,50 Euro pro Quadratmeter als sozial geförderte Wohnungen vermietet. Die ersten Mieter ziehen schon morgen ein.

Bauherr ist der Leipziger Unternehmer Stephan Praus. Für den Gründer und Vorstand des Leipziger Immobilienunternehmens LEWO AG gehören Projektentwicklungen zum täglichen Geschäft. In der Karl-Vogel-Straße hat er nun allerdings ganz privat ein persönliches Herzensprojekt verwirklicht, mit dem er etwas zurückgeben will.

„Ich hatte ein Grundstück übrig“, erzählt Stephan Praus, „das mich in die erfreuliche Lage versetzte, etwas an die Gemeinschaft zurückgeben zu können.“ Auf den ungewöhnlich hohen Anteil an Sozialwohnungen angesprochen, betont er: „Der soziale Gedanke stand von Anfang an klar im Vordergrund und war der Antrieb für das Projekt. Deshalb stehen rund 80 Prozent des Hauses sozial Schwächeren zur Verfügung.“

Dank staatlicher Förderung wird das Wohnhaus künftig acht Familien mit geringem Einkommen als bezahlbarer Wohnraum dienen. Die Grundrisse der Sozialwohnungen (bei denen es sich ausschließlich um Vierraumwohnungen handelt) entsprechen den Förderrichtlinien für sozialen Wohnungsbau. Die beiden übrigen Wohneinheiten im Penthouse sind freier nach den Bedürfnissen an modernen Wohnraum gestaltet. Im Erdgeschoss stehen vier Pkw- sowie 22 Fahrradstellplätze den Bewohnerinnen und Bewohnern zur Verfügung.

Auch besondere Herausforderungen blieben bei dem außergewöhnlichen Projekt nicht aus. Stephan Praus hatte von der Stadt die Auflage erhalten, das Gebäude innerhalb eines bestimmten Zeitraums fertigzustellen. Das Problem: Einen Teil dieser Frist war die Baustelle gar nicht zugänglich, da die Stadt selbst direkt gegenüber mit Bauarbeiten am Förderzentrum Sprachheilschule „Käthe Kollwitz“ beschäftigt war. Die verlorene Zeit wurde dem Wohnungsbauprojekt allerdings gutgeschrieben, das somit doch noch fristgerecht fertiggestellt werden konnte. „Alles in allem“, resümiert Bauherr Stephan Praus, „war es eine sehr gute Zusammenarbeit mit dem Amt.“

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