aha setzt auf aktiven Klimaschutz
- Treibhausgasemissionen deutlich reduziert
- Aus Abfall entsteht Energie
Das Thema Klimaschutz polarisiert. In ihrem ersten Klimabericht zeigt die Abfallwirtschaft Region Hannover (aha) auf, welche Maßnahmen sie für den Klimaschutz ergreift. „Klimaschutz ist unmittelbar mit unserem Tagesgeschäft verbunden. Wir sind nicht nur für die Entsorgung, sondern auch für Nachhaltigkeit zuständig“, sagt aha-Geschäftsführer Thomas Schwarz. „Dabei sind wir nicht allein. Viele Menschen in Deutschland machen sich Sorgen über den Klimawandel und das über alle Teile der Bevölkerung und Generationen hinweg“.
aha hat sich bewusst gegen einen klassischen Nachhaltigkeitsbericht und für einen leicht verständlichen Klimabericht entschieden. Zu diesem Thema stellt aha bereits heute Berechnungen an, weil die Vorschriften der Nachhaltigkeitsberichterstattung demnächst auch für aha gelten werden. „Je früher wir wissen, wo wir stehen, desto besser kommen wir vor die Lage“, betont Thomas Schwarz. Auch Partnerunternehmen kommen in dem Bericht zu Wort, um das komplexe Thema aus unterschiedlichen Perspektiven zu betrachten.
Von der Dreckschleuder zum CO2-Sparer
Laut aktuellem Klimaschutzgesetz soll Deutschland bis 2045 klimaneutral sein. Seit 2018 arbeitet aha bereits klimapositiv. Die CO2-Einsparungen liegen deutlich über den Emissionen, wie die jüngste CO2-Bilanz für das Jahr 2020 zeigt.
Eine effektive und nachhaltige Kreislaufwirtschaft bietet unterschiedliche Ansätze zur CO2-Reduktion. Die von aha initiierten Maßnahmen zum Klima- und Ressourcenschutz zeigen Wirkung. Im Vergleich zu 2018 konnte aha im Jahr 2020 die Treibhausgasemissionen erneut deutlich reduzieren. Insgesamt wurden rund 102.000 Tonnen CO2 ausgestoßen, gleichzeitig konnte aber mehr als die doppelte Menge eingespart werden. Damit liegt die Netto-Gutschrift nunmehr bei rund 112.000 Tonnen CO2-Äquivalen. Damit arbeitet aha klimapositiv.
Effektive CO2-Sparer: Energetische Verwertung und Recycling
Die CO2-Gutschriften ergeben sich aus der energetischen und stofflichen Verwertung der Abfälle. Fast die Hälfte der Gutschriften entfällt auf die Müllverbrennung. Knapp 174.000 Tonnen Abfälle wurden in Strom und Wärme umgewandelt und als CO2-Äquivalente gutgeschrieben. Der Restmüll als Quelle erneuerbarer Energien wird in der Mechanisch-Biologischen Abfallbehandlungsanlage (MBA) und der anschließenden Verbrennung des heizwertreichen Abfalls immer besser verwertet. Mit dem Anschluss der Müllverbrennungsanlage ans Fernwärmenetz der Stadt konnte zusätzlich die Produktion von Energie aus fossilen Quellen ersetzt werden. Es entstehen Strom und Wärme, die positiv auf die CO2-Bilanz von aha und damit auf das Klima einzahlen.
Optimale Energieausbeute dank Vergärung
Mehr als die Hälfte des Hausmülls sind organische Abfälle. Pro Jahr kommen rund 110.000 Tonnen zusammen, die im biologischen Teil der Anlage verwertet werden. Die organischen Abfälle vergären mithilfe von Bakterien unter Sauerstoffabschluss in den Gärtürmen am Standort Lahe. Hierbei entsteht Methangas, das in Strom und Wärme umgewandelt wird. „Wir können zwar nicht alle organischen Stoffe vollständig in Energie umwandeln, dennoch hat die Vergärung einen höheren Wirkungsgrad als die Verbrennung des nassen Materials“, erklärt Thomas Schwarz. Neben dem Methan aus der Vergärung wird auch das Methan aus den abgedichteten alten Deponiebergen im angrenzenden Blockheizkraftwerk verstromt. Hier können Sie den Klimabericht downloaden:
https://www.aha-region.de/herzlichwillkommen/umwelt-und-verantwortung/klima-umweltbericht-1
Erläuterung:
CO2-Äquivalent …
… ist eine Maßeinheit, mit der die Klimawirkung der unterschiedlichen Treibhausgase vereinheitlicht wird. CO2-Äquivalente geben an, welche Menge eines Gases in einem Betrachtungszeitraum von 100 Jahren die gleiche Treibhauswirkung entfalten. Neben dem wichtigsten anthropogenen Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) gibt es weitere Gase wie Methan (CH4) oder Lachgas (N2O), die das Klima in unterschiedlichem Maße schädigen. Um eine einheitliche und vergleichbare Basis zu bekommen, werden sämtliche Treibhausgase in Relation zu CO2 gesetzt. Berechnungsgrundlage ist das sogenannte «Globale Erwärmungspotenzial», welches vom Expertengremium der Vereinten Nationen (Intergovernmental Panel on Climate Change, Weltklimarat) definiert wurde.
Die CO2-Gutschriften …
… für aha ergeben sich aus den Äquivalenz- bzw. Emissionsfaktoren des IPCC für Kohlendioixid (CO2), Methan (CH4), Kohlenmonoxid (CO) und Lachgas (N2O) sowie den Angaben des Umweltbundesamtes für fossile Brennstoffe. Strom und Wärme aus erneuerbaren Energiequellen wie der thermischen Abfallbehandlung werden dem CO2- Konto gutgeschrieben, während der Verbrauch fossiler Brennstoffe, zum Beispiel durch den Fuhrpark sowie die Methan-Emissionen der Deponien, als CO2-Ausstoß dargestellt werden. Mithilfe des Äquivalenzfaktors werden Gutschriften gegen Emissionen gerechnet.
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