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AIDS: eine Pandemie wird 40 – es wurde viel Gutes erreicht, aber es gibt noch Wichtiges zu tun!

Am 5. Juni 1981 erschien die erste Veröffentlichung zu einem damals neuen Krankheitsbild. Erst später wurde es als Acquired Immune Deficiency Syndrome („Erworbenes Immunschwächesyndrom“) oder AIDS bekannt. Erste Fallberichte wurden öffentlich, und schnell entstand der Begriff der „Schwulenseuche“. 1983 gelang den Virologen Luc Montagnier und Robert Charles Gallo die Entdeckung des HI-Virus, das die Krankheit AIDS auslöst.

Nachdem sich lokale AIDS-Hilfen gebildet hatten, gründete sich in diesem Jahr ebenfalls die Deutsche AIDS-Hilfe als ihr bundesweiter Dachverband. 1984 wurde der erste HIV-Antikörper-Test zum Einsatz freigegeben, 1987 das erste Medikament AZT, das allein allerdings zu schwach für eine wirksame Dauertherapie war. Im gleichen Jahr wurde durch Bundesgesundheitsministerin Rita Süssmuth der Kurs des politischen Umgangs mit der Krankheit festgelegt. Statt Zwangsmaßnahmen anzuordnen, vertraute sie auf eine gesellschaftliche Lernstrategie. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und die Deutsche AIDS-Hilfe wurden mit der massenmedialen Aufklärung beauftragt, Fachkräfte in den Gesundheitsämtern, AIDS-Hilfen und anderen Institutionen mit der personalkommunikativen Arbeit, also der Präventionsarbeit mit Gruppen und Einzelpersonen, zum Beispiel in Schulen und Jugendeinrichtungen, aber auch in Firmen, Vereinen usw. AIDS-Beratungsstellen in den Gesundheitsämtern wurden geschaffen, die seitdem kostenlos und anonym Beratung und Testung zu HIV anbieten. 1988 erklärte die WHO den 1. Dezember zum Welt-AIDS-Tag. Die „Rote Schleife“ ist seit 1991 Symbol der Solidarität mit Menschen mit HIV und AIDS. 1996 gelang endlich der Durchbruch mit antiretroviralen Kombinationstherapien in der Behandlung. Die Vermehrung des Virus konnte von nun an verhindert werden![1]

Auch in Zeiten der Corona-Pandemie haben wir von der HIV-Forschung profitiert. Der Virologe Anthony Fauci ist sich sicher, dass die Bewältigung von Covid-19 weniger erfolgreich gewesen wäre, wenn die HIV-Forschung nicht bereits im Vorfeld viele gute Wege in Wissenschaft, Medizin und Gesundheitswesen bereitet hätte.[2]

Trotz aller Erfolge bleiben HIV und AIDS wichtige Themen: Aktuell leben in Deutschland laut Robert-Koch-Institut über 91.400 Menschen mit einer HIV-Infektion. Ca. 2000 der 2600 Erstdiagnostizierten haben sich im vergangenen Jahr neu mit HIV infiziert, 79.300 nehmen Medikamente, 380 sind an AIDS verstorben.                              

Insgesamt haben sich seit Beginn der Pandemie 75,7 Millionen Menschen weltweit mit HIV infiziert, und 32,7 Millionen sind seither an AIDS verstorben. Prävention und Information sind deshalb weiterhin unerlässlich.

Der Arbeitskreis Welt-AIDS-Tag in Wuppertal hat sich in seinem diesjährigen Programm zur Aufgabe gemacht, die Geschichte von AIDS und damit auch die großen Erfolge aus 40 Jahren AIDS-Arbeit sichtbar zu machen. Highlight in diesem Jahr wird eine interaktive Ausstellung vom 1. bis 3. Dezember 2021 in der Wuppertaler Rathausgalerie sein.

Weitere Infos zum Programm gibt es auf www.aidshilfe-wuppertal.de

Fazit: Menschen mit HIV und AIDS können 2021 medizinisch gesehen gut leben und alt werden. Die größeren Schwierigkeiten stellen Diskriminierung und Stigmatisierung dar, denen zu begegnen unser aller Aufgabe bleibt.

Nachfragen und weitere Informationen richten Sie gern an:
Daniel Viebach, AIDS-Hilfe Wuppertal, Tel. 0202/450003, d.viebach@aidshilfe.wtal.de
Karin Hoeltz, AIDS- und STI-Koordination, Gesundheitsamt, Tel. 0151-55131263, karin.hoeltz@stadt.wuppertal.de

ARBEITSKREIS WELT-AIDS-TAG

·  AIDS-Hilfe Wuppertal e.V.
·  AIDS- und STI-Koordination, Gesundheitsamt
·  Arbeiterwohlfahrt, AIDS-Prävention
·  Arbeitskreis Kirche und AIDS
·  Bergische Beratungsstelle für sexuelle Gesundheit und HIV-Beratung
·  Bergische Jugend
·  Beratungsstelle für Drogenprobleme e.V.
·  „Gleis 1“, Freundes- und Förderkreis Suchtkrankenhilfe e.V.
·  Elterninitiative für akzeptierende Drogenarbeit und Humane Drogenpolitik
·  Vereinte Evangelische Mission (VEM)
·  Stadt Wuppertal, Sozialamt – Psychiatrie- und Suchtplanung

[1]           https://www.liebesleben.de/…
[2]          http://www.projektinfo.de/…

Über Vereinte Evangelische Mission (VEM)

Die Vereinte Evangelische Mission (VEM) mit Büros in Wuppertal, Indonesien und Tansania ist eine internationale, gleichberechtigte Gemeinschaft von 39 Mitgliedern, darunter 32 evangelische Kirchen in Afrika und Asien sowie sechs deutsche EKD-Kirchen und den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. Die VEM verfolgt konsequent ein ganzheitliches Missionsverständnis. Dazu gehört, die Lebensumstände notleidender und benachteiligter Menschen unter Achtung ihrer persönlichen Würde und Berücksichtigung ihres kulturellen Kontexts zu verbessern.

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