Billigste Preise – koste es was es wolle
„Natürlich ist es das gute Recht des Handels, niedrigste Preise für sich zu verhandeln,“ fährt Lenz fort. „Doch bekanntermaßen gibt es hochwertige Produkte, die regional und nachhaltig erzeugt werden, nicht zum Billigtarif. Und welches Bild hat EDEKA von seinen Kundinnen und Kunden?“ Diese sind sich dieser Tatsache durchaus bewusst und wollen auch die Erzeuger/innen der Lebensmittel mit angemessenen Preisen unterstützen. Die Auslistung von Produkten, über deren Preise die Umsetzung der Kundenwünsche möglich wäre, konterkariert diesen Kundenwunsch.
Als Problem für die landwirtschaftlichen Erzeuger/innen sieht Lenz zudem an, dass Vertreter des LEH über Standards wie QM und QS mitbestimmen und über Auflagen entscheiden, die die Erzeuger/innen ohne entsprechende Vergütung umsetzen müssen.
Lenz begrüßt, dass die betroffenen Molkereien standhaft geblieben sind, sieht aber auch, dass die Entwicklung für die (Milch-)Erzeuger/innen weiter gehen muss: „Milch ist im Moment ein knappes Gut. Dafür haben die Produzenten/innen die Voraussetzungen geschaffen und zum Teil den hohen Preis der Betriebsaufgabe bezahlt. Diese Strukturen sind unwiderruflich verloren. Doch das muss für die noch produzierenden Milchbäuerinnen und -bauern Ansporn sein, die momentan gute Nachfrage und die vergleichsweise hohen Preise zu nutzen und selbst zu handeln.“ Aber dafür muss erarbeitet werden, welche Milch künftig gewünscht wird. Die Bäuerinnen und Bauern kalkulieren den Preis für das gewünschte Produkt und entscheiden, ob sie zu den dann feststehenden Bedingungen produzieren können.
Die MEG Milch Board w. V. ist die im Jahre 2007 gegründete Erzeugerorganisation der Milchbauern in der Bundesrepublik. Grundlage ist das Agrarorganisationenund
-lieferkettengesetz (AgrarOLKV), welches in wesentlichen Teilen Eingang in die Satzung gefunden hat. Staatlich genehmigt wurde die Gemeinschaft von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL).
Aufgabe der Erzeugerorganisation ist unter anderem die Aufstellung von Verkaufs- und Vermarktungsregeln für die Mitglieder. Ziel ist es, die Bündelung der Milchbauern weiter voranzutreiben, um diesen den Zugang zum Wettbewerb innerhalb der Lebensmittelkette zu ermöglichen. Unterstützung erfährt dieses wichtige Vorhaben durch das Bundeskartellamt (Sektorbericht Milch), die Europäische Kommission, durch den Rechnungshof der Europäischen Union und durch viele andere Organisationen. Besondere Satzungsaufgabe ist die Ermittlung der Produktionskosten unter Einbeziehung eines plausiblen Einkommensansatzes und unter Berücksichtigung des eingesetzten Kapitals für Boden und Pacht.
Die MEG Milch Board w. V. fordert die Umsetzung einer vertragsgebundenen Milchvermarktung, die in der RoadMap Milch & Markt beschrieben ist.
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