Finanzen / Bilanzen

Biotest passt Prognose an

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– Bedarf an Arzneimitteltherapien mit Gerinnungsfaktoren kann mit enormem Wachstum der Immunglobuline nicht mithalten

Biotest produziert Gerinnungsfaktoren nur noch absatzkorreliert und nimmt Abschreibungen auf vorhandenes Rohmaterial vor

Auf der ganzen Welt verdoppelt sich aktuell etwa alle 7 Jahre der Bedarf an humanem Blutplasma, um seltene Erkrankungen vor allem mit Immunglobulinen therapieren zu können.

Bei der Fraktionierung von Plasma fallen immer drei Kuppelprodukte an. Eines davon ist das sogenannte Kryopräzipitat, das die menschlichen Gerinnungsfaktoren enthält. Der Bedarf an Arzneimitteltherapien mit Gerinnungsfaktoren, z.B. in der Hämophilie oder in der Intensivmedizin kann mit dem enormen Wachstum des Immunglobulin Sektors nicht mithalten, zumal in diesem therapeutischen Bereich die Plasmaproteine auch mit synthetisch hergestellten Arzneimitteln wie rekombinanten, halbwertszeitverlängerten Faktorkonzentraten oder bispezifischen Antikörpern um den Einsatz konkurrieren. Bedingt dadurch wird ein Teil des anfallenden Kryopräzipitates weltweit durch die Hersteller nicht zur Produktion von Arzneimitteln herangezogen. Dieser Trend wird sich so mittelfristig fortsetzen.

Deshalb wird Biotest zukünftig den Faktor VIII nur noch absatzkorreliert produzieren und Wertberichtigungen auf vorhandenes Rohmaterial in Höhe von ca.  38 – 45 Mio. € vornehmen.

Dementsprechend korrigiert Biotest seine EBIT Prognose für das Jahr 2021 von – 5 bis – 10 Mio. € auf ca. – 43 bis – 55 Mio. €. Die genauen finanziellen Auswirkungen dieses Einmaleffekts werden derzeit noch ermittelt.

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