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Die Krise als Chance nutzen: Handwerker zeigen, wie Corona-Probleme unternehmerisch umgemünzt werden können

Das Projekt mit dem Kunstnamen INDIKO steht für innovative, digitale Geschäftsmodelle und Kooperationsansätze. Jetzt stehen die besten Ideen von Handwerksbetrieben aus ganz Baden-Württemberg zum unternehmerischen Bezwingen der Krise fest. Sie werden von Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut und Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold mit einer Urkunde ausgezeichnet. Die geplante Festveranstaltung fällt der angespannten Corona-Situation zum Opfer. Für den Bezirk der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald werden mit MK Möbel aus Heidelberg und die „Chocolat Valley“ aus Rauenberg zwei Betriebe besonders herausgehoben.

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut gratuliert den ausgezeichneten Betrieben: „Die Corona-Pandemie fordert uns auch nach mehr als anderthalb Jahren auf eine noch nie dagewesene Art und Weise heraus. Deshalb ist das INDIKO-Projekt auch so wichtig: Die ausgezeichneten Frauen und Männer haben in den vergangenen Monaten der Pandemie gezeigt, wieviel Mut, Unternehmergeist und innovative Ideen in ihnen stecken. Dafür verdienen sie unsere Anerkennung und unseren Dank. Das Handwerk ist ein Stabilitätsfaktor für unser Land, doch auch in den Handwerksbereichen sind Geschäftsprozesse und Geschäftsmodelle im Umbruch, beispielsweise durch neue Vertriebsformen und neue Technologien. Die erfolgreiche Bewältigung dieses Strukturwandels ist für die Zukunftsfähigkeit des Handwerks von ganz entscheidender Bedeutung. Wir unterstützen die Betriebe deshalb auf diesem Weg mit unserer Zukunftsinitiative Handwerk 2025 und weiteren Projekten, wo immer das möglich ist.“

„Gerade weil uns die Pandemie wieder umfassend eingeholt hat und auch die weitere Entwicklung beeinflusst, ist die Auszeichnung zum jetzigen Zeitpunkt wichtig“, betont Klaus Hofmann, Präsident der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald. „Aus den Beispielen können andere Unternehmen lernen, wie versucht wurde, die Krise umzumünzen.“ Die Auswirkungen der Pandemie auf die Geschäftsmodelle der Firmen sei gravierend. Ob regulatorische Maßnahmen, Umsatzeinbrüche oder geändertes Kundenverhalten – hier mussten Unternehmen schnell und folgerichtig handeln. Ohne Änderungen in der Betriebskultur, dem Leadership oder in Unternehmensprozessen wären bald die Lichter ausgegangen. „So waren plötzlich Themen wie innovative Ideenfindung oder das Einführen modernster Warenwirtschaftssysteme auf der Tagesordnung und sicherten die Aufträge oder ließen neue Geschäftsfelder zu“, erklärt Hofmann.

Jetzt stehen die besten Beispiele aus den Handwerkskammerbezirken im Land fest. Damit könne die Innovationsfähigkeit des Handwerks ins Licht der Öffentlichkeit gerückt werden, ist sich Hofmann sicher. Denn mit innovativen und mutigen Ideen, digitalen Geschäftsmodellen, besonderen Kooperationen oder Gewerke übergreifender Zusammenarbeit hätten die Unternehmer eine gute Antwort auf die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie gefunden und die herausfordernde Phase nach wie vor erfolgreich gemeistert. Hofmann wörtlich: „Im Sinne des voneinander Lernens sind solche Beispiele für die anderen Unternehmen Gold wert.“

Flexibel gezeigt hat sich Schreinermeisterin Maxime Krämer aus Heidelberg, die mit der Entwicklung eines zusätzlichen Angebotes über einen Online-Schneidebrett-Konfigurator ihr Angebot ausweiten konnte. Das Schneidebrett wird ausschließlich online vertrieben, so dass kein persönlicher Kontakt notwendig ist. Es bot sich an, mit diesem Produkt den Onlineshop zu starten, weil so eine neue Kundengruppe und ein größeres Kundensegment erreicht wurden.

Lösungsorientiert war der Ansatz von Sandra Serry-Eckardt, die mit ihrer Chocolateria „Chocolate Valley“ in Rauenberg vor der Herausforderung stand, dass die bisherigen Kurse aufgrund der Corona Kontaktbeschränkungen nicht mehr in Präsenz durchgeführt werden konnte. Daher erstellte sie ein Konzept zur Online-Durchführung von Kursen zur Herstellung von Schokoladen und Pralinen. Sie organisierte individualisierte Grußpakete für Hochzeiten und Geburten, weil persönliche Treffen nur schwer möglich waren.

Zur Info: Das Projekt INDIKO ist eine gemeinsame Initiative der Handwerkskammern aus Baden-Württemberg und wird vom Baden-Württembergischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus gefördert.  Die Laufzeit geht bis Dezember 2021. INDIKO steht für „Innovative, digitale Geschäftsmodelle und Kooperationsansätze als strategische Antwort auf die Herausforderungen durch COVID-19“. Zur Website mit den Ergebnissen der zum Projekt durchgeführten Studie: www.hwk-stuttgart.de/indiko.

Die ausgezeichneten Handwerksbetriebe aus dem Kammergebiet:

  • MK Möbel, 69115 Heidelberg
  • chocolate valley, 69231 Rauenberg

Weitere ausgezeichnete Handwerksbetriebe aus Baden-Württemberg:

  • Hörgeräte Wied GmbH & Co. KG, 71638 Ludwigsburg
  • Bäckerei Paul, 79539 Lörrach
  • Wipfler Augenoptik GmbH, 79312 Emmendingen
  • Bäckerei Kretzschmar GmbH, 74532 Ilshofen
  • Frischmann-Marzipan GmbH , 75378 Bad Liebenzell
  • Bäckerei & Konditorei PLAZ, 72184 Eutingen
  • Albmetzgerei Steinhart GmbH, 72501 Gammertingen
  • Reif GmbH, 72535 Heroldstatt
  • Hans Klein Heizung – Sanitär GmbH, 73278 Schlierbach
  • Schröder Metallbau, 76456 Kuppenheim
  • Müller Glas-Fenster-Fassade, 72131 Ofterdingen
  • Elektro Seeger GmbH, 72229 Rohrdorf
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