„Es wird einen Kahlschlag auf dem Arbeitsmarkt geben“
Die Lücken am Arbeitsmarkt ließen sich künftig nur noch über Zuwanderung füllen. “Wir brauchen eine gezielte Einwanderungspolitik”, sagte Terzenbach. „Daher müssen wir weltweit auf die Suche gehen.”
Deutschland trete in einen echten Wettbewerb mit China, Japan und den angelsächsischen Ländern, die schon jahrzehntelange Erfahrungen mit gesteuerter Einwanderung hätten. Um mitzuhalten, fordert Terzenbach einen gesellschaftlichen Wandel ein. „Wir brauchen eine echte Willkommenskultur in Deutschland, sonst verlieren wir diesen Wettbewerb”, ist der 41-Jährige überzeugt. „Eine Akzeptanzkultur, wie wir sie derzeit haben, wird künftig nicht mehr reichen, um Menschen zu halten. Es muss ein echter Wille in der gesamten Gesellschaft vorhanden sein, dass Ausländerinnen und Ausländer hier willkommen sind, weil nur das zum Wohlstand aller beiträgt.“
Die kommenden Monate würden schwierig, weil die Corona-Pandemie weiterhin das Geschehen am Arbeitsmarkt präge. “Corona hat einen Keil in den Arbeitsmarkt getrieben. Auf der einen Seite fehlen die Fachkräfte, zum Beispiel in der Pflege oder der IT, auf der anderen Seite sind eine Million Menschen seit mehr als einem Jahr ohne Job”, sagte Terzenbach im Gespräch mit ZEIT ONLINE. Man werde es nicht schaffen, alle so zu qualifizieren, dass sie auch ohne Weiteres wieder Arbeit fänden. „Das ist die bittere Wahrheit. Wir werden immer einen gewissen Sockel von Menschen haben, die mit dem hohen Tempo einer digitalen Gesellschaft und immer höheren Anforderungen an alle Berufe in der Zukunft nicht mitkommen.” Terzenbach hält daher einen sozialen Arbeitsmarkt für Langzeitarbeitslose für gerechtfertigt.
Den vollständigen Bericht finden Sie unter: https://www.zeit.de/wirtschaft/2021-12/bundesagentur-fuer-arbeit-daniel-terzenbach-arbeitsmarkt-corona
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