Hellabrunn wünscht einen guten Rutsch und begrüßt das aktuelle Feuerwerks- und Böllerverkaufsverbot
Der Aspekt „friedlich“ bekommt besonders durch das aktuelle bundesweite ‚Böllerverkaufsverbot‘ eine neue Gewichtung. Wurden in den Vor-Corona-Zeiten jedes Jahr weit über 100 Millionen Euro in Deutschland für Silvesterfeuerwerk verpulvert, hat der Gesetzgeber mit dem erneuten Verkaufsverbot von privater Pyrotechnik auch in 2021 dem lauten und kontrovers diskutierten Treiben vor allem aus pandemiebedingten Sicherheitsgründen einen Dämpfer verpasst.
Rasem Baban, Vorstand und Tierparkdirektor in Hellabrunn begrüßt das Verkaufsverbot, es geht ihm jedoch nicht weit genug: „Wir in Hellabrunn, einer dem Tierwohl sowie dem Arten- und Umweltschutz verpflichteten, wissenschaftlichen Institution, plädieren gegenüber den Gesetzgebern in Bund und Freistaat ganz klar für ein generelles und unbefristetes Verbot – nicht nur des Verkaufs, sondern ausdrücklich auch der Nutzung von privatem Feuerwerk!“, so der Tierparkchef. „Was hilft es denn, wenn lediglich der Verkauf in Deutschland verboten wird, aber in angrenzenden Ländern oder über diverse Online-Kanäle weiterhin Knaller und Raketen legal geshoppt werden können? Der eigentlich bezweckte, positive Nutzen für die ohnehin belastete Umwelt, für eine gefährdete Flora und Fauna und das am Limit arbeitende Gesundheitssysteme würde empfindlich eingeschränkt.“ gibt Baban zu bedenken.
Carsten Zehrer, zoologischer Leiter und Kurator in Hellabrunn bekräftigt: „Die erhöhte Feinstaubentwicklung, extrem laute Geräusche sowie Feuergefahr können immense, negative Beeinträchtigungen nicht nur für unsere tierischen Bewohner in Hellabrunn, sondern auch für zahlreiche Wildtiere beispielsweise in den Isarauen sowie natürlich für unzählige Haustiere mit sich bringen. Gerade Fluchttiere wie z.B. Zebras, Antilopen oder unsere Giraffen reagieren teilweise sehr empfindlich, wenn es an Silvester draußen knallt und blitzt. Jedes Jahr müssen wir hier besondere Sicherungsvorkehrungen treffen, um eventuelle Risiken für die Tiere zu minimieren.“
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