Hunger: Sechs Millionen geflüchteten Menschen drohen Kürzungen von Lebensmittelrationen
World Vision ist der größte Partner des Welternährungsprogramms (WFP) und hat vor kurzem eine Untersuchung in Projekten in fünf Ländern (Demokratische Republik Kongo, Somalia, Südsudan, Tansania, Uganda) durchgeführt und festgestellt, dass die Lebensmittelrationen bereits für 659.000 Menschen drastisch gekürzt wurden. Weiteren 6.345.000 Vertriebene in Programmen von World Vision drohen innerhalb des nächsten Jahres ähnliche Rationskürzungen.
„Die Auswirkungen von COVID-19 haben dazu geführt, dass die Regierungen der Geberländer kürzlich die Mittel für die Nahrungsmittelhilfe für die ärmsten Menschen der Welt gekürzt haben. Gleichzeitig steigt der Bedarf stetig“, so Justin Byworth, Direktor für Humanitäre Hilfe bei World Vision international. „Wieder einmal sind es die Schwächsten der Welt, die die Hauptlast einer globalen Krise tragen. Familien, die oft aufgrund von Konflikten oder des Klimawandels gezwungen waren, aus ihrer Heimat zu fliehen, sind nun auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen, um zu überleben. Und diese grundlegende Nahrungsmittelhilfe wird immer weiter gekürzt. Die internationale Gemeinschaft sollte ihre Versprechen einhalten.“
Im Juni 2021 haben die Staats- und Regierungschefs der G7-Staaten den Globalen Pakt zur Verhinderung von Hungersnöten und humanitären Krisen unterzeichnet. Und damit 8,5 Milliarden US-Dollar zugesagt, um den dringendsten Bedarf in den am stärksten gefährdeten Ländern zu decken. Leider werden diese Zusagen nur sehr schleppend umgesetzt. Das bedeutet, dass das WFP gezwungen ist, schwierige Entscheidungen zu treffen, wie z. B. die Umleitung der Nahrungsmittelhilfe von einer gefährdeten Gruppe auf eine andere, noch stärker gefährdete Gruppe, um die begrenzten Ressourcen zu strecken.
„Die Auswirkungen von COVID-19 können der Welt einen größeren Schaden zufügen als das Virus selbst. Die Pandemie ist für alle verheerend. Sie hat zu Arbeitsplatzverlusten und niedrigeren Einkommen geführt. Besonders tragisch ist es für Menschen, die in Länder ohne soziales Netz leben“, so Byworth. Und weiter:
„Wir sehen die schwerwiegenden Auswirkungen des Hungers in Ländern wie Afghanistan, wo Millionen von Kindern derzeit hungern müssen. Es gäbe weltweit genug Nahrung für alle. Wenn keine Mittel zur Verfügung gestellt werden, um die Schwächsten vor schwerem Hunger und Verhungern zu schützen, dann sind wir für ein katastrophales moralisches Versagen verantwortlich. Wir können nicht zulassen, dass weiteren sechs Millionen verzweifelten Menschen die lebensnotwendigen Nahrungsmittelrationen gekürzt werden.“
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