Landeskriminalamt und Verbraucherzentrale warnen vor unseriösen Spendenaufrufen
- Informationen über die Organisation einholen
Es ist immer ratsam, sich vor einer Spende über die jeweilige Organisation eingehend zu informieren. Seriöse Organisationen veröffentlichen jährlich einen Geschäftsbericht. Darin wird erläutert, wofür das gespendete Geld oder die Mitgliedsbeiträge tatsächlich ausgegeben werden. Dort sollte klar angegeben sein, wie viel Geld in die Verwaltung und in die Werbung fließt und wie viel tatsächlich dem guten Zweck zukommt.
- Vorsicht bei Internetportalen und Spendenwerbung via sozialen Netzwerken
Nicht jede professionell gestaltete Internetseite ist eine Garantie für die Seriosität einer Spendenorganisation. Ein Blick ins Impressum sollte Aufschluss darüber geben, wo sich der Sitz der Organisation befindet und ob es einen Ansprechpartner gibt. Bei Zweifeln sollte die Satzung oder der Jahresbericht angefordert werden und in anderen Quellen im Netz nach Äußerungen über die jeweilige Organisation und ihren Aktivitäten gesucht werden.
- Vorsicht vor Fördermitgliedschaften
Viele unseriöse Organisationen geben sich mit einer einmaligen Spende nicht zufrieden und drängen auf Abschluss einer Mitgliedschaft. Durch die Mitgliedschaft verpflichtet man sich über einen längeren Zeitraum zu dauerhaften Spenden. Bei solchen Konstellationen sollte man sich absolut sicher sein, dass man dieser Organisation tatsächlich etwas spenden will. Denn Achtung: Auch wenn solche Mitgliedschaften an der Haustür abgeschlossen werden, steht Verbrauchern kein 14-tägiges Widerrufsrecht zu, so dass der Vertrag erfüllt werden muss.
- Auf das Siegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen achten
Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) vergibt an förderungswürdige Organisationen auf Basis einer jährlichen Prüfung ein Spenden-Siegel. Allerdings: Geprüft werden nur Hilfswerke, die mindestens 25.000 Euro an Spenden in den vergangenen zwei Geschäftsjahren erhalten haben, sich selbst beim DZI für eine Prüfung melden und außerdem die Kosten hierfür übernehmen. Kleinere Organisationen können das oft nicht leisten. Wenn ein Verein in der DZI-Liste fehlt, bedeutet das also nicht zwangsläufig, dass er unseriös ist. Trägt ein Spendenaufruf den DZI-Sternenkranz, ist hingegen garantiert, dass die Organisation eindeutig und sachlich wirbt, sparsam wirtschaftet und nachprüfbar ausweist, wie das Geld der Spender verwendet wird.
Sollten Sie das Gefühl haben, Ihr Geld an eine unseriöse Organisation gespendet zu haben, dann empfehlen wir Ihnen, die Organisation bei der Spenderberatung des DZI zu melden.
- Nicht unter Druck setzen lassen
Kriminelle geben sich am Telefon oder an der Haustür als wohltätige Spendensammler aus. Verbraucher werden mit emotionsgeladenen Geschichten zu Geldzahlungen gedrängt. Auf keinen Fall sollten Sie sich vorschnell zur Preisgabe von Daten oder Unterschriften hinreißen lassen. Beenden Sie das Gespräch und informieren Sie sich bei offiziellen Stellen nach der Richtigkeit der getätigten Aussagen des vermeintlichen Spendensammlers.
Weitere Informationen zum sicheren Spenden bieten Verbraucherzent-rale und Polizei auf ihren Internetseiten unter folgenden Links: https://www.polizei-beratung.de/startseite-und-aktionen/aktuelles/detailansicht/hilfe-die-ankommt-richtig-spenden/
Weitere Auskünfte, Hilfen und schriftliche Informationen gibt es bei den Beratungsstellen der Verbraucherzentrale sowie in den Polizeipräsidien.
Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz ist eine anbieterunabhängige, überwiegend öffentlich finanzierte, gemeinnützige Organisation. Seit 60 Jahren informiert, berät und unterstützt sie Verbraucherinnen und Verbraucher in Fragen des privaten Konsums und vertritt Verbraucherinteressen bei Politik, Unternehmen und Verbänden. Die Verbraucherzentrale hat 20 Mitgliedsverbände und rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Vorstand ist Ulrike von der Lühe.
Arbeitsschwerpunkte sind Digitales und Verbraucherrecht, Versicherungen und Finanzdienstleistungen, Energie und Bauen, Lebensmittel und Ernährung sowie Gesundheit und Pflege. Anlaufstellen für persönliche Beratung sind sechs Beratungsstellen und acht Stützpunkte in Rheinland-Pfalz. Ratsuchende können sich auch telefonisch oder per E-Mail beraten lassen. Unter www.verbraucherzentrale-rlp.de bietet die Verbraucherzentrale vielfältige Informationen und Musterbriefe. Sie meldet sich auch auf Facebook und Twitter zu Wort.
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