MBB New-Media-Förderung vergibt fast 1 Mio. Euro – davon 350.000 Euro für eine Coming-of-Age-Geschichte über eine Muslima und ihre Familie
Helge Jürgens, Geschäftsführer New-Media-Förderung Medienboard: "In der letzten Fördersitzung des Jahres haben wir – last but not least – 10 herausragende Projekte aus den Bereichen Serielle Formate, VR und Games gefördert. Gendergerechtigkeit und die Sichtbarkeit von Frauen mit Migrationshintergrund waren und sind dem MBB dabei wichtige Anliegen. Die vielversprechende Dramedy-Serie ‚Lamia‘ sorgt für diese Sichtbarkeit und erzählt eine diverse Geschichte mit weiblicher Stimme."
Alle Förderergebnisse nachfolgend:
Serielle Formate
Die Dramedy-Serie ‚Lamia‘ (Turbokultur, 350.000 Euro Produktionsförderung) erzählt die Geschichte einer algerisch-deutschen Berlinerin. Lamia wurde hineingeworfen in eine Großstadt, die oft ganz andere Erwartungen an sie stellt als ihre algerisch-muslimischen Eltern. Zwischen diesen Kontrasten sucht Lamia nach sich selbst und ihrem Glauben.
In der Talkshow ‚Most Wanted: Roommates‘ (FACTORY-C, 60.300 Euro Entwicklungsförderung Pilot) bewerben sich Persönlichkeiten aus der Gaming-Szene auf ein freies Zimmer in Berlins berühmtester Gaming-WG. In gemütlicher Atmosphäre werden über Games-Themen und Erfahrungen in der Branche gesprochen. Am Ende entscheidet das Publikum über Twitch, ob der jeweilige Gast als Mitbewohner:in geeignet ist.
Bei der Doku-Serie ‚Die Knochenjäger‘ (Berlin Producers Media, 40.000 Euro Produktionsförderung) tauchen die Zuschauer:innen in die Welt des Fossilienhandels ein. Anhand von vier Protagonist:innen mit verschiedenen Motiven wird der Handel mit Dinosaurierknochen aufgezeigt. Dazu gehören die Rückführung an den Ursprungsort, das Erstellen von Kunstwerken, der Aufbau von Skeletten sowie der Versuch der Wiederbelebung von Dinosauriern – ein Konkurrenzkampf zwischen Sammler:innen, Museen, Wissenschaftler:innen und Auktionshäusern.
‚Die Großer Garten Konferenz‘ (Tohuwabohu, 35.000 Euro Produktionsförderung) ist eine diskursive, dokumentarische Webserie, die eine Gruppe von Utopist:innen auf der Suche nach neuen Lebensmodellen in der Uckermark begleitet. Die Themen, die verhandelt werden, sind so einfach wie schwierig: Gleichheit, Gerechtigkeit, Freiheit. Und was bedeuten sie heute für uns? Dass sich die Antwort nicht nur theoretisch finden lassen, ist schnell klar. Neue Methoden müssen her.
VR
Die tschechisch-deutsche Koproduktion ‚Darkening‘ (NowHere Media, 75.000 Euro Produktionsförderung) ist eine animierte VR-Dokumentation über Depressionen und die Möglichkeiten damit umzugehen. Regisseur und Protagonist Ondrej führt die User:innen durch immersive Landschaften und erzählt dabei seine Geschichte mit der Krankheit.
‚Selina‘ (Trotzkind, 70.000 Euro Produktionsförderung) ist ein narratives virtuelles Game, bei dem die Spielenden in einer märchenhaften Welt agieren, in der die Grundsätze der Physik außer Kraft gesetzt werden. Das Leben der Protagonistin Selina ist aus den Fugen geraten und soll wieder in die richtigen Bahnen gelenkt werden.
Games
‚HexaWorld‘ (DysTopic, 120.000 Euro Produktionsförderung) ist ein 3D-Puzzle-Aufbauspiel, bei dem in einer zufallsgenerierten Hexagonspielwelt eine eigene Stadt kreiert werden soll. Durch strategisches Platzieren der Gebäude bekommen die Spielenden Punkte, mit denen sie wiederum neue Gebäude freischalten können.
Das narrative Simulationsspiel ‚Fate of the Galaxy Expansion‘ (Anomaly Games, 91.000 Euro Produktionsförderung) handelt von einer postapokalyptischen Zivilisation auf der Suche nach ihrem verlorenen Heimatplaneten. Ob Rohstoffkrisen oder globale Konflikte: Die Spielenden nehmen die Rolle eines nicht körperlichen Wesens ein und lenken die Schicksale im Universum. Gefördert wird die Erweiterung für das Strategiespiel ‚The Fermi Paradox‘ (PC).
‚Leila’s Play‘ (Food for Thought, 55.000 Euro Entwicklungs- und Produktionsförderung) ist ein Erkundungsspiel. Leila und ihre Freundinnen werden bei einem Theaterfestival vor diverse Rätsel gestellt. Bei dem Detektiv-Spiel geht es um Themen wie Diskriminierung, Behinderung und Rassismus, die so für die Spielenden erfahrbar werden. Es handelt sich um ein Game for Impact.
Bei ‚Ninies‘ (Julian Dietz, 50.000 Euro Entwicklungs- und Produktionsförderung) handelt es sich um ein minimalistisches Echtzeit-Taktik Singleplayer Spiel für den PC. Auf der Suche nach dem Portal zu ihrer Heimat steuern Spielende eine Gruppe kleiner Persönlichkeiten – ‚Ninies‘ – durch eine prozedural generierte Spielwelt und überwinden Hindernisse und Gefahren.
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