Presserat prüft Sammelbeschwerde mehrerer Wissenschaftler gegen BILD
Die Redaktion hatte am 4. Dezember drei namentlich genannte und im Bild gezeigte Wissenschaftler als „Lockdown-Macher“ bezeichnet. Gegen den Beitrag und besonders gegen dessen Überschrift hatte die Humboldt-Universität nach eigenen Angaben Beschwerde beim Deutschen Presserat eingereicht.
„Insgesamt liegen uns dazu 84 Beschwerden vor“, bestätigte Sonja Volkmann-Schluck, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit beim Deutschen Presserat. „Die Beschwerdeführer kritisieren, es werde der falsche Eindruck erweckt, dass Wissenschaftler Corona-Maßnahmen beschließen, für die aber die Politik verantwortlich sei. Dies schüre Verschwörungstheorien und sei zudem ein Aufruf zur Hetze gegen Wissenschaftler.“
Der Deutsche Presserat prüft jetzt, ob er ein Verfahren gegen BILD und BILD.DE einleitet. Dabei geht es um die Frage, ob die Redaktion ihrer Sorgfaltspflicht nach Ziffer 2 des Pressekodex nachgekommen ist bzw. ob die Berichterstattung dem Wahrhaftigkeitsgebot nach Ziffer 1 des Pressekodex entspricht.
Der Deutsche Presserat ist die Freiwillige Selbstkontrolle der Printmedien und deren Online-Auftritte in Deutschland. Anhand von Beschwerden überprüft er die Einhaltung ethischer Regeln im Journalismus, die im Pressekodex festgehalten sind.
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