Rasant steigende Privatinsolvenzen – wie man das Schlimmste verhindern kann
Die Zahlen sind dramatisch: Nach Angaben der Wirtschaftsauskunftei CRIF Brügel kam es im ersten Halbjahr 2021 in Deutschland zu insgesamt knapp 58.000 Privatinsolvenzen. Damit übertrifft die Anzahl der privaten Insolvenzen in den ersten sechs Monaten 2021 die Gesamtzahl der Privatinsolvenzen im gesamten Vorjahr. Bemerkenswert ist daran, dass zunächst davon ausgegangen wurde, dass der starke Anstieg der Insolvenzen im ersten Halbjahr dieses Jahres nicht nur darauf beruhen soll, dass viele Personen ihren Insolvenzantrag auf das Jahr 2021 verschoben haben, um die Vorteile der neuen Insolvenzregelung zu nutzen, sondern im zweiten Quartal wurde auch bei den durch die Corona Pandemie verursachten Insolvenzen ein Anstieg beobachtet.
Tatsächlich hat sich die starke Zunahme der Privatinsolvenzen auch im zweiten Quartal fortgesetzt. Insgesamt gehen Experten für das Gesamtjahr 2021 von bis zu 120.000 Privatinsolvenzen aus. „Sollte diese Prognosen eintreffen, so würden sich die Zahlen im Vergleich zu 2020 mehr als verdoppeln“, sagt Wolfgang Schedl, Geschäftsführer des Zentralverbandes des Deutschen Pfandkreditgewerbes (ZdP).
Steigende Insolvenzen bei Selbständigen und mittleren Einkommensschichten
Bemerkenswert ist weiterhin, dass nicht allein Beschäftigte im Niedriglohnbereich betroffen sind, sondern auch der mittlere Einkommensbereich. Zudem steigt laut dem Report auch der Anteil von Selbständigen bei den Privatinsolvenzen stark an. „Damit bestätigt der Bericht die vom ZdP bereits seit Beginn der Pandemie vertretene Auffassung, dass sich die Corona-Folgen erst mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung einstellen und nicht nur die untere Schicht der Bevölkerung treffen werden, merkt Schedl an.“
Bevor allerdings jemand Privatinsolvenz anmeldet, sollte man alle anderen Wege in Betracht ziehen. „Während die meisten ihre Hausbank im Sinn haben und vielleicht noch Familie oder Freunde, um einen kurzfristigen finanziellen Engpass zu überbrücken, denkt in der Regel kaum jemand daran, zum Pfandleihhaus zu gehen“, weiß Wolfgang Schedl aus Erfahrung. Dabei bietet der Pfandkredit einige wichtige Vorteile, vorausgesetzt, es gibt einen wertvollen Gegenstand, der sich als Pfand anbietet.
Der Pfandkredit: Transparent, schnell und unbürokratisch
„Was die regelmäßigen Kunden der Pfandleihbetriebe am meisten schätzen, ist, dass sie auf diese Weise sehr schnell und unbürokratisch an Geld kommen“, so der ZdP-Geschäftsführer. „Denn der Pfandkredit weißt die Besonderheit auf, daß für die Rückzahlung des Darlehens ausschließlich das Pfand und nicht der Kunde persönlich haftet. Das heißt auch, dass keine Bonitätsprüfung notwendig ist und es bei Nichtrückzahlung des Kredits auch keinen Schufa-Eintrag gibt, der sich negativ auf die Kreditwürdigkeit der Kreditnehmers auswirken könnte.“ Und das bedeutet letztlich, dass der Pfandkredit für jeden, unabhängig von seiner persönlichen finanziellen Situation, zugänglich ist.
Grundsätzlich laufen diese Darlehen drei Monate plus einem Karenzmonat. Es kann inklusive den gesetzlich geregelten Zinsen und den anfallenden Gebühren jederzeit ohne Vorfälligkeitsentschädigung zurückgezahlt werden. „Wichtig ist zudem, dass 90 Prozent aller Pfandkredite ausgelöst werden. In die gesetzlich vorgeschriebene Versteigerung bei Nicht-Auslösung kommt also nur ein kleiner Teil“, informiert Schedl.
Mit dem Pfandkredit die Privatinsolvenz verhindern
Im Durchschnitt liegt der Pfandwert bei rund 500 Euro, wobei die ZdP-Verbandsmitglieder mehr als 630 Millionen Euro jedes Jahr an Krediten ausgeben.
„Während der Lockdowns hatten wir nicht mehr Beleihungen als vorher“, so Schedl weiter. Jetzt aber, mit zeitlicher Verzögerung, sehen wir die Folgen der Lockdowns, und es kommen wieder mehr Kunden in die Pfandleihhäuser. Ich gehe deshalb davon aus, dass das Ausmaß der wirtschaftlichen Folgen der Pandemie in den kommenden Monaten noch deutlicher spürbar wird.“ Doch bevor jemand Privatinsolvenz anmeldet, lohnt es sich, den Pfandkredit als Alternative zu erwägen. So lässt sich unter Umständen das Schlimmste verhindern.
1950 gegründet, ist der Zentralverband des Deutschen Pfandkreditgewerbes (ZdP) der Dachverband der privaten Pfandkreditbetriebe in Deutschland. Er vertritt die Interessen der privaten deutschen Pfandkreditbetriebe. Von den 150 Pfandkreditunternehmen sind rund 80 Prozent im ZdP organisiert. Zum Verband gehören außerdem zwei kommunale Pfandhäuser.
Das Pfandkreditgewerbe ist heute eine moderne und wichtige Säule des Kreditwesens. Weit ab von allen Bankenkrisen vergeben die Leihhäuser an ihre Kunden schnell und unbürokratisch Kredite. Die deutschen Pfandkreditunternehmen unterliegen strengen staatlichen Vorschriften. Seit 1961 regelt eine bundeseinheitliche Verordnung, die Pfandleiherverordnung, alle wesentlichen Einzelheiten des Pfandkredits.
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