Bauen & Wohnen

SWG verabschiedet Brigitte Heber: Geschäft in Nordhausen bleibt erhalten

Brigitte Heber ist eine Nordhäuser Unternehmerin der ersten Stunde. Am 5. Mai 1992 eröffnete sie am Kornmarkt 4 ihr Bekleidungsgeschäft „Heber Moden“. Jetzt übergibt die 65-Jährige ihren Laden in jüngere Hände: Mit dem neuen Jahr wird ihre langjährige Mitarbeiterin Brita Fiorini übernehmen. „Ich schleiche mich langsam aus und bin für einige Stunden noch hier im Geschäft, helfe natürlich aus“, kündigt Brigitte Heber an, es mit dem Ruhestand noch nicht ganz so ernst zu nehmen.

 „Wir sind dir sehr dankbar, wir hatten in dir 29 Jahre immer einen verlässlichen Partner“, sagte Inge Klaan, die Geschäftsführerin der Städtischen Wohnungsbaugesellschaft (SWG). Klaan und Pascal Wetzler, Chef der Wohnungswirtschaft,  verabschiedeten die langjährige Mieterin gemeinsam. Brigitte Heber sei immer vorn dabei gewesen, wenn es darum ging, Nordhausen als Einkaufsstadt attraktiver zu machen. „Du hattest das richtige Konzept, zur richtigen Zeit, am richtigen Ort“, so die SWG-Chefin weiter.

Kurz nach der Wende, als vor allem auf der grünen Wiese die Einkaufscenter entstanden, entschied sich Brigitte Heber, ein Geschäft für Kinder- und Damenmode in der Nordhäuser Innenstadt zu eröffnen. Genau dort, wo sich zu DDR-Zeiten der Kinder-Konsum befand – ein 320 Quadratmeter großes Ladengeschäft. Brigitte Heber, die eigentlich ihre berufliche Heimat im Hochbau hatte, und sich nach der Wende noch einmal neu orientierte, hat den Umbau des riesigen Ladengeschäftes in dann drei Läden damals betreut und überwacht. Selbst die Baupläne hat sie gezeichnet. „Wir haben im März den Schlüssel für das Objekt bekommen und sollten im Mai 1992 schon öffnen. Das war Chaos pur“, erinnert sie sich an die Anfangszeiten. Viele Stammkunden konnte sich die heute 65-Jährige in fast drei Jahrzehnten aufbauen und hat das Wiederaufblühen des alten Nordhäuser Stadtkerns vor der eigenen Ladentür miterlebt. „Das ist eine 1-A-Lage hier in Nordhausen“, sagt Heber.

Den Inhaberwechsel des Modegeschäftes nach knapp 30 Jahren nutzt die SWG als Vermieter jetzt, um die Immobilie zu modernisieren. Deshalb bleibt das Geschäft vom 3. Januar bis voraussichtlich Anfang Februar wegen Umbauarbeiten geschlossen. „Trotz Inhaberwechsels bleibt beim Sortiment nach der Wiedereröffnung alles beim Alten“, versichert Brigitte Heber. Sie freut sich, dass ihre Mitarbeiterin, die sie schon seit 16 Jahren an ihrer Seite weiß, nun das fortführen wird, was sie aufgebaut hat. „Es war in den Jahren nicht immer einfach. Aber am Ende habe ich alles richtig gemacht“, ist Brigitte Heber überzeugt.

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