Tolle Mannschaftsleistung wird nicht belohnt
Coach Frenki beorderte Kelvin Martin wieder zurück in die Starting Five und setzte erneut auf eine sogenannte Smallball Lineup, also ohne richtigen Center. Früh zeigte sich, dass die Mannschaft gewillt war, die letzten Niederlagen vergessen zu machen und dem Favoriten ein Bein zu stellen. Dieser trat gegenüber dem Euroleague Spiel auf zwei Positionen verändert an. So rückten Sowohl Louis Olinde als auch Luke Sikma wieder in die Mannschaft. Vor allem der Einsatz Sikmas bereitete Frenki Kopfzerbrechen. Die spielintelligente Power Forward ist der Unterschiedspieler bei den Hauptstädtern.
DREI BUZZER BEATER SIND EINER ZU VIEL
Zurück zum Spiel: Es dauerte dreieinhalb Minuten, als die erste Heidelberger Führung auf der Anzeigetafel leuchtete. Maximilian Ugrai, der in der ersten Halbzeit viele Akzente setzen konnte, netzte nach schönem Zuspiel durch Shy Ely für drei zum 7:6 (4. Minute) ein. Eine ungewöhnlich hohe Trefferquote von jenseits der Dreipunktelinie ermöglichte es den Kurpfälzern, sich ein kleines Polster herauszuspielen. Leider war es einer Unachtsamkeit in der Verteidigung zu verdanken, dass die Berliner mit Ablauf der Shotclock auf 22:19 verkürzen konnten.
Vielleicht noch unter dem Einfluss dieses unnötigen Treffers, schienen die Academics zu Beginn des zweiten Viertels etwas verunsichert und gerieten durch einen Nahdistanztreffer von Louis Olinde beim Spielstand von 23:26 in Rückstand. Doch an diesem Nachmittag schien alles anders zu sein, als in den vergangenen Spielen. Schnell erholten sich Lowery und Co und legten ihrerseits einen 7:0 Lauf hin. Wieder erspielte man sich ein kleineres Polster und man hätte eine fünf Punkte oder gar höhere Führung mit in die Halbzeit nehmen können. Doch anstatt die Uhr runterzuspielen setzten die Gastgeber ihren Wurf daneben und ließen dem Gegner elf Sekunden, um ihren letzten Angriff der ersten Halbzeit abzuschließen. Es kam, wie es gegen eine Spitzenmannschaft kommen musste. Erneuter Buzzer Beater und „lediglich“ eine Dreipunkteführung.
EIN EINZIGES VIERTEL GEHT AN DIE GÄSTE
Die Leistung im dritten Viertel reihte sich nahtlos in die gute Leistung der ersten Halbzeit ein. Es schien, als wollten die Heidelberger den Sack nun endgültig zu machen. So sorgte ein Blitzstart in diesen Abschnitt zum zwischenzeitlichen 49:41 (22. Minute). Den Vorsprung schraubte dann Brekkott Chapman sogar noch auf 53:43, was gleichbedeutend mit der ersten und einzigen zweistelligen Führung des Abends war. Der letzte Korb dieses Viertels gehörte dieses Mal endlich den Gastgebern. Mit einem typischen Geist-Dreier aus dem Dribbling endete das Viertel mit 20:18, Spielstand 63:58. Bis dahin hatten die Hausherren kein einziges Viertel verloren.
Bei den Bayern setzte es nach drei soliden Vierteln einen 0:18 Lauf gegen die Heidelberger. Sicherlich schwirrte das dem ein oder anderen Akteur auf dem Feld noch durch den Kopf. Doch an diesem Tag kam es anders. Zwar konnten sich die Gäste Stück für Stück herankämpfen und auch die Führung übernehmen. Diese holten sich die Academics jedoch postwendend zurück. Als Chapman eine Minute vor Ende gar die 81:79 Führung besorgte, schien die Überraschung greifbar nah. Im folgenden Angriff vergab dann Sikma auch seinen offenen Dreier, schnappte sich aber den eigenen Offensivrebound. Besonders bitter: Kelvin Martin wähnte hier den Ball schon sicher in seinen Händen, konnte ihn aber nicht festhalten. Es folgte der Ausgleich.
Nach dem Ausgleich waren noch 43 Sekunden zu spielen. Würde man nun auf ein Two-Possession Game gehen oder den Angriff ausreizen? Man entschied sich für die zweite Variante. Es war Shy Ely, der durch eine schöne Finte seinen Gegner vorbeifliegen ließ, aus kürzester Distanz zum Wurf ansetzte und diesen leider nicht einnetzen konnte. Ballbesitz Berlin. In solchen Momenten übernehmen „große“ Spieler, in diesem Fall Maodo Lo. Beinahe wäre Lowery der Steal gelungen, doch der Ball tippte an Lo’s Schienbein und von dort optimal in Laufrichtung zum Korb.
Lo nahm den Ball auf, blickte auf die Uhr und schickte den Ball mit ein paar Gebeten in die Luft Richtung Korb. „Nothing but net“ würde der Ami sagen. Der dritte Buzzer Beater war dann der eine zu viel. Keine Frage, die Academics können stolz auf ihre Leistung sein. Doch auch eine knappe Niederlage ist eine Niederlage. So hart ist das im Sport nun mal.
ISRAEL GONZÁLEZ
„Ich bin glücklich, dass wir heute gewonnen haben nach 5 Spielen in 10 Tagen. Deswegen hat uns ein bisschen die Energie gefehlt, aber wir sind glücklich, 45 Minuten durchgehalten zu haben, ohne aufzugeben, ohne Kompromisse, wir haben durchgehend gekämpft.
Glückwunsch an Heidelberg zu einem großartigen Spiel, es wurde sehr guter Basketball gespielt. (…) Wir machen so weiter, wie wir die Saison bisher gespielt haben und versuchen, jeden Tag ein bisschen besser zu werden. Wir wissen auch um die Situation an Weihnachten, es sind immer viele Spiele, aber so ist das nun mal.“
BRANISLAV IGNJATOVIC
„Erst einmal Glückwunsch an den Kollegen, ein verdienter Sieg. Einen großen Respekt an meine Mannschaft, für eine derart tolle Leistung gegen eine starke Mannschaft. Ohne Luke Sikma hätten wir heute gewonnen, seine körperliche Präsenz war nicht kontrollierbar, aber einen Luke Sikma können in Europa nur wenige verteidigen. (…) Über so eine Niederlage zu reden ist sehr schwer. Wir haben mit viel Herz gespielt und ein paar unglückliche Situationen haben uns die Niederlage beschert.
Aber, auch bezugnehmend auf die kommenden Spiele, wollte ich noch eins anmerken, ich habe den Kompass nicht verloren, ich weiß, woher wir kommen und ich weiß was wir können und ich bin mir sicher, dass wir den Klassenerhalt schaffen.
Punkte Verteilung HDB
Rob Lowery (19) / Brekkott Chapman (18) / Shy Ely (10) / Jordan Geist (9) / Kelvin Martin (9) / Max Ugrai (9) / Niklas Würzner (5) / Phillipp Heyden (2) / Anthony Watkins (0) / Keith Wright (0) / Albert Kuppe (0)
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