Trauben-Wettessen und Küsse unterm Mistelzweig – die verrücktesten Silvesterbräuche anderer Nationen
Geschmackfeuerwerk statt echter Böller
„Der wichtigste Programmpunkt des Silvesterabends ist – für unsere Nation typisch – ein langes und ausgiebiges Essen: das „repas du réveillon“. Oft kommen dabei Austern auf den Tisch. Foie gras und Räucherlachs sind ebenfalls beliebte Silvestergerichte“, verrät Alexandre Trazeres, Küchenchef des Hotels Relais de Chambord im Loire-Tal. Eher unüblich sei es, um Mitternacht nach draußen zu gehen, um Feuerwerksraketen zu zünden. Entsprechend geht es auch rund um das Boutique-Hotel inmitten Europas größtem Wald-Nationalpark eher mondän und mit allen Sinnen genießend als laut krachend zu. Der Blick auf das angrenzende, festlich beleuchtete UNESCO-Weltkulturerbe Schloss Chambord sorgt zudem für besondere Romantik. Dazu passt ein weiterer Brauch der Franzosen: Nach alter Tradition tauschen Liebespaare ihre Neujahrsküsse unter einem Mistelzweig aus – le gui – der bei anderen Nationen bereits zu Weihnachten zum Einsatz kommt.
Minztee statt Champagner
In Marokko wird auf eine klassische Silvesterfeier größtenteils verzichtet, da das Land muslimisch geprägt ist und sich entsprechend nach dem Mondkalender richtet. Trotzdem lassen es sich die gastfreundlichen Menschen dort nicht nehmen, gemeinsam mit der Familie und Freunden bei einem ausgiebigen Essen das alte Jahr zu verabschieden. Knaller und Raketen werden jedoch nicht abgefeuert. Statt Alkohol wird der traditionelle frische Minztee gereicht. „Bei uns in Marrakesch wirkt sich die Lebensfreude der Einheimischen auch auf den Silvesterabend aus“, berichtet Rachid Agouray, Küchenchef des „Le Marocain“ im La Mamounia. „Die in unserem Restaurant gereichten Speisen wie Tajine und marokkanische Salate werden meist in die Mitte des Tisches gestellt und geteilt. Der Minztee dazu kann entweder warm oder ganz erfrischend auf Eis getrunken werden. Insgesamt steht bei uns das gesellige Beisammensein in schönem Ambiente an diesem Tag im Vordergrund – dafür ist das La Mamounia für mich der perfekte Ort“.
Weintrauben und rote Wäsche
Wenn Spanier ins neue Jahr feiern, werden Trauben nicht nur in Form prickelnder Flüssigkeiten verzehrt. „Bei uns ist es Brauch, zum Jahreswechsel mit den zwölf Glockenschlägen je eine Weintraube zu verzehren. Wer es nicht geschafft hat, bis zum Ende alle Weintrauben zu essen und sich dabei etwas zu wünschen, der riskiert Unglück im neuen Jahr“, verrät José Carlos García, Küchenchef des Restaurants Balausta in Málaga. Das Restaurant gehört zum Boutique-Hotel Palacio Solecio mitten in der Altstadt Málagas – von dort aus können Gäste wunderbar das fröhliche Geschehen in den Gassen und auf den zentralen Plätzen beobachten. Sollten sie den Abend lieber ganz entspannt im Inneren des Hotels zelebrieren wollen, so fallen ihnen dabei sicherlich die traditionell andalusischen, roten Muster an den Innenwänden auf. Wer sich hier farblich anpassen möchte, liegt voll im Silvester-Trend. Denn: In Spanien tragen die Menschen zu diesem Anlass stets rote Unterwäsche. Das soll Glück und ganz viel Liebe bringen.
Rosinen und blaue Kleidung zum Jahreswechsel
Rosinen bringen Glück – das glauben auch die Portugiesen und so steht der Verzehr der Rosinen bzw. Trauben zur Silvesternacht ganz oben auf der To-do-Liste. Punkt null Uhr werden zwölf der Früchte vernascht – in der Hoffnung, dass im neuen Jahr zwölf Wünsche in Erfüllung gehen. „Neue Wäsche ist beim Jahreswechsel ebenso wichtig. Wer zum Beispiel die Farbe Blau wählt, hofft auf ein glückliches neues Jahr. Rot hingegen steht für die Liebe und Braun für den Erfolg im Berufsleben“, erklärt Teresa Ceyrat, Villas Manager im VICTOR’S PORTUGAL MALVEIRA-GUINCHO. Das Luxus-Feriendomizil liegt mitten im üppig bewachsenen Naturpark Sintra-Cascais an der Westküste Portugals. 24 exklusive Villen – jeweils nach einem eigenen Farbschema lebendig und höchst stimmig designt – laden ein, das alte Jahr individuell und in vollkommener Privatsphäre ausklingen zu lassen. Von hier sind es nur knapp 15 Fahrminuten bis an die Praia da Rainha in Cascais, um dort einem weiteren Neujahrsbrauch nachzugehen: Am 1. Januar ist es Tradition, ein kühles Bad im Atlantik zu nehmen.
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