VDV und Branche suchen den E-Bus-Sound der Zukunft
VDV-Vizepräsident Werner Overkamp: „Wir brauchen einen charakteristischen Marken-Klang für unsere neuen Busse, der unverkennbar außerhalb der Fahrzeuge – also zum Beispiel bei der Anfahrt von Haltestellen – gehört werden kann, um den EU-Vorgaben zu genügen. Die Hersteller bieten dazu erste Lösungen an – aber wir wollen einen Schritt weitergehen: Einen akustischen Industriestandard setzen, der von den Fahrgästen als angenehm, modern und funktional empfunden wird und die nötigen Sicherheitsanforderungen für Geräusche im Straßenverkehr erfüllt. Das Projekt kann auch über Deutschland hinaus eine gewisse Vorbildfunktion entwickeln, mit einem einheitlichen E‑Bus-Sound ‚Made in Germany‘.“ Studierende in Deutschland sind aufgerufen, am Wettbewerb teilzunehmen und kreative Ideen für den Sound der Städte der Zukunft einzureichen. Der Siegerton soll auf der E-Bus-Konferenz des VDV am 3. März vorgestellt werden.
Mit der Einführung von batterieelektrischen und wasserstoffbetriebenen Elektrobussen im ÖPNV werden die Lärmemissionen des Fahrzeuges während der Fahrt verändert und vermindert. Die bekannte Geräuschkulisse vom Verbrennungsmotor entfällt – dafür treten Lüfter-Geräusche der Klimaanlage, das Summen der Hochvolttechnik und die Rollreibung der Reifen in den Vordergrund. Die Sicherheitserfordernisse für alle anderen Verkehrsteilnehmer, insbesondere von Fußgängern oder Radfahrern oder seh- und hörbehinderten Menschen können jedoch beeinträchtigt werden. Eine Jury aus unterschiedlichsten Interessensgruppen, mit Fahrgast- und Behindertenverbänden sowie Verkehrsunternehmen und Industrie wird den Siegersound auswählen und die Gewinner des dafür ins Leben gerufene Projekts „Soundscape“ im Rahmen der E-Bus-Konferenz des VDV am 3. März in Berlin küren.
Vorgaben der Europäischen Union
Die EU hatte für alle Elektrofahrzeuge mit einer Typgenehmigung ab September 2019 und Neufahrzeuge ab Juli 2021 ein AVAS vorgeschrieben. Diese Vorgabe wurde im Laufe der Folgejahre weiterentwickelt. Die so genannte ECE 138 leistet dabei eine detailliertere Ausgestaltung der geforderten Fahrzeuggeräusche. Diese Anforderungen gelten auch für den neuen E-Bus-Sound. Allerdings will die Branche mehr als nur einen sicherheitstechnisch die Standards erfüllenden Ton. „Der Sound soll auch ein Markenzeichen mit Wiedererkennungswert für die E‑Busse in Deutschland sein“, so Overkamp.
Zusammenarbeit mit Toningenieuren
Das Projekt Soundscape setzt hier an. Professor Sebastian Waschulewski vom FOAM Institute: „Im Gegensatz zum Pkw ist die Bus-Industrie beim Sound Design auch noch nicht tiefgreifend tätig geworden, um eine branchenspezifische sowie angenehmere Geräuschkulisse auch in Bezug auf die Sicherheit im Straßenverkehr zu erzeugen. Es gibt dementsprechend noch keinen Standardsound für E-Busse. Der VDV ist auf uns zugekommen, um mit einem ehrgeizigen Sound Engineering Projekt die bestehenden Lösungen am Markt mit Blick auf die relevanten Anspruchsgruppen weiterzuentwickeln und zu standardisieren.“ Dem Wettbewerb gingen eine Marktrecherche und zahlreiche Interviews voraus. Der E‑Bus-Ton der Zukunft soll möglichst unverwechselbar sein: „Wir sprechen hier über eine einzigartige akustische Identität für den E‑Bus, mit Attributen von umweltfreundlich und modern bis hin zu komfortabel und entspannt. Es geht um unsere Stadtgesundheit, Sicherheit und ein zeitgemäßes Fahrerlebnis“, so Waschulewski abschließend.
Vielfältige Jury kürt Sieger auf VDV-Elektrobus-Konferenz
Die Gewinner des Wettbewerbs können Sachpreise im Gesamtwert von über 4.500 Euro gewinnen und haben die Möglichkeit, bei der Entwicklung und Umsetzung des neuen deutschen E-Bus-Sounds mit den Expertinnen und Experten des FOAM Institute, des VDV und dem VDV-Industrieforum zusammenzuarbeiten. Weitere Informationen zum Projekt Soundscape und die Teilnahmebedingungen finden sich hier. Die VDV-Elektrobuskonferenz und die E-Bus-Fachmesse finden am 2. und 3. März 2022 in Berlin statt. Weitere Informationen: ebuskonferenz.de
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