Vier bisher unbekannten Gemälden des Meisters Erwin Bowien (1899-1972) im Allgäuer Dorf Kreuzthal entdeckt.
Die Sensation ist zudem, dass eines der Bilder ein Porträt von Johann Georg Dannecker ist! Dieser Bewohner Kreuztals hatte im Jahre 1944 mit Erwin Bowien, einem aus dem Lager entflohenen französischen Kriegs-gefangenen, bis zum Kriegsende versteckt.
Erwin Bowien war ein Gegner des Nationalsozialismus, hatte noch im Winter 1933 einen letzten Auftrag in Deutschland angenommen, bevor er endgültig aufgrund der politischen Entwicklung ins holländische Exil ging und später – nach der Besetzung der Niederlande durch die Wehrmacht – eine abenteuerliche Flucht ohne Papiere durch Deutschland durchlebte. In der kleinen Allgäuer Gemeinde Kreuzthal (heute Teil der Gemeinde Buchenberg) überlebte er, geschützt durch den dortigen Dorfpolizisten, die NS-Zeit. Seine Bilder wurden durch die Gestapo in Augsburg beschlag-nahmt und die Reichskulturkammer erließ ein Ausstellungsverbot. Seine diesbezüglichen Memoiren, die er auf Französisch verfasste – sind im Jahr 2000 im renommierten Harmattan-Verlag in Paris erschienen.
In dem kleinen Allgäuer Dorf traf er auf die kleine Bettina Heinen-Ayech (1937-2020), die dort mit ihren Eltern als Evakuierte lebte und fortan seine Meisterschülerin wurde. Ab 1945 gründet er in Solingen eine Künstlerkolonie, die bis Ende der 50-iger Jahre Bestand hatte.
Derzeit bewegt sich viel um diese Künstler: So hat kürzlich das Institut für Kunstgeschichte der Schweiz in Zürich die deutschen Künstler Erwin Bowien und Bettina Heinen-Ayech als relevante Künstler für die Schweiz eingestuft und die Homepages über diese Künstler als digitale Kopie bei der schweizerischen Nationalbibliothek aufgenommen. Zudem ist die Bettina Heinen-Ayech Foundation, mit Sitz in Solingen in Gründung. Die Bettina Heinen-Ayech Foundation – Stiftung für Kunst, Kultur und Völkerverständigung – widmet sich den Vermächtnissen der Künstler Erwin Bowien und Bettina Heinen-Ayech. Darüber hinaus beleuchtet sie das große Engagement der Künstler für die Völkerverständigung.
Dr. Haroun Ayech
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