Auto-Markt lief 2021 mit angezogener Handbremse
Reinhard Zirpel, Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller, erklärte: „Der Pkw-Markt hat im vergangenen Jahr alle überrascht, leider nicht positiv. Statt einer Erholung nach dem Einbruch in der Corona-Krise sanken die Neuzulassungen weiter ab. Im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019 verzeichnen wir insgesamt eine Million Neuzulassungen weniger.“
Der weltweite Mangel an Halbleiterprodukten traf die Automobilbranche mit unerwarteter Wucht und führte zu einem unfreiwilligen Rückgang der Automobilproduktion. Zirpel weiter: „Der Auto-Markt lief 2021 mit angezogener Handbremse. Die Kunden wollten Gas geben und mehr Autos kaufen. Aber die Hersteller konnten wegen der Produktionsengpässe nur teilweise liefern.“
Alternative Antriebe legen zu
Die alternativen Antriebe entwickelten sich 2021 dagegen erfreulich. Es wurden 356.000 Pkw mit batterieelektrischem Antrieb (plus 83 Prozent) neu zugelassen. Außerdem fuhren 325.400 neue Plug-In-Hybride (plus 62 Prozent) auf die Straßen. So wurden mehr als 681.000 Elektrofahrzeuge neu zugelassen, nur etwas weniger als die vom VDIK prognostizierten 700.000.
Im Dezember hatte sogar schon mehr als jeder dritte neue Pkw einen Elektroantrieb, der Anteil stieg auf 36 Prozent. Es wurden 81.300 Elektrofahrzeuge neu zugelassen (minus 2 Prozent).
Der Markt für Diesel-Pkw ging 2021 um 36 Prozent zurück. Insgesamt wurden knapp 524.500 Einheiten neu zugelassen. Der Anteil von Pkw mit Dieselantrieb ist damit auf 20 Prozent gesunken (Vorjahr: 28 Prozent).
Der Privatmarkt fiel auf knapp 907.000 Fahrzeuge und damit erstmals unter die Marke von einer Million. Mit einem Minus von 16 Prozent gingen die privaten Käufe deutlich stärker zurück, als die gewerblichen (minus 6,5 Prozent).
Nutzfahrzeugmarkt bleibt stabil
Der Nutzfahrzeugmarkt behauptete sich 2021 mit gut 351.000 Zulassungen knapp über dem Vorjahresniveau. Wie im Pkw-Markt folgte auch bei den Nutzfahrzeugen dem deutlichen Zuwachs im ersten Halbjahr (plus 22 Prozent) ein kräftiger Einbruch ab Juli (minus 19 Prozent).
Die Neuzulassungen von leichten Nutzfahrzeugen bis 3,5 Tonnen sanken um 1 Prozent auf annährend 266.000 Einheiten. Die schweren Nutzfahrzeuge legten dagegen um 10 Prozent zu. Über 55.000 Neuzulassungen waren hier zu verzeichnen.
Der VDIK vertritt die internationalen Pkw- und Nutzfahrzeughersteller. 39 Marken stehen für einen Anteil am deutschen Pkw-Markt von rund 40 Prozent. Auch bei Nutzfahrzeugen sind die VDIK-Marken stark. In Händlerstützpunkten und Vertriebszentralen in Deutschland beschäftigen sie über 100.000 Mitarbeiter. Die internationalen Hersteller haben frühzeitig Fahrzeuge mit alternativen Antrieben auf den Markt gebracht. Elektroautos sind heute für Kunden in Deutschland auch dank des breiten Angebots der VDIK-Marken in großer Vielfalt verfügbar. Insgesamt setzen die internationalen Hersteller auf die gesamte Bandbreite von alternativen Antriebstechnologien. Dazu gehören auch Plug-In-Hybride, Hybride ohne Stecker, Gas und insbesondere Wasserstoff.
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