BKU: Der Kirche nicht den Rücken kehren
„Der öffentliche Eindruck von Kirche ist derzeit durch die desaströse Form des Umgangs ihrer Leitungskräfte mit sexuellem Missbrauch geprägt. Es wäre aber ein Irrtum, ihr deshalb insgesamt nur noch mit Misstrauen zu begegnen und sie grundsätzlich unter Verdacht zu stellen“, betont der Vorsitzende des Bundes Katholischer Unternehmer (BKU), Prof. Dr. Dr. Ulrich Hemel. Das gelte vor allem auch dort, wo Kirche an der Basis in vielfacher Weise mit ihrem generationsübergreifendem sozialen und caritativem Engagement Menschen unterstütze und helfe.
Die Katholische Kirche sei, so Hemel weiter, eine Gemeinschaft von Gläubigen mit über einer Milliarde Menschen und vielen hoch motivierten Männern und Frauen, die sich für den Geist des Evangeliums, die Würde von benachteiligten Menschen und ein gutes Zusammenleben sowie den Frieden in der Welt einsetzen. Es sei daher sinnvoll, in der Kirche und auch in Verbänden zu bleiben, die mit der Kirche verbunden sind.
„Große Organisationen finden immer wieder die Kraft, sich zu erneuern. Der Glaube an Gott und die Erlösung durch Jesus Christus hängt nicht vom Fehlverhalten bestimmter Priester und Bischöfe ab“, ergänzt der BKU-Vorsitzende. Die Kirche sei auch nach ihrer eigenen Lehre schon immer eine Kirche der Heiligen und der Sünder. Der heilige Filippo Neri (1515-1595), ein Protagonist der Jugendarbeit, habe vor über 400 Jahren in einem Brief an den Papst die Anrede „Lieber Mitsünder in Christus“ benutzt. „Die jüngsten Vorkommnisse zeigen, dass dies bis heute eine passende Form des Umgangs miteinander sein kann“, erklärt Hemel.
Der Bund Katholischer Unternehmer versteht sich als Stimme werteorientierter Unternehmerinnen und Unternehmer. Er ist offen für alle, die eine solche Werteorientierung teilen und mit ihrem Unternehmen bewusst einen Beitrag zum Gemeinwohl leisten. Im Jahr 2021 verzeichnete er einen Mitgliederzuwachs. „Als BKU fordern wir daher dazu auf, eher in die Kirche einzutreten als auszutreten, damit Erneuerung im Geist des Evangeliums möglich wird“, betont der BKU-Vorsitzende.
Dem 1949 gegründeten Bund Katholischer Unternehmer e.V. (BKU) gehören mehr als 1.000 Inhaber-Unternehmer, Selbstständige und leitende Angestellte an. Der BKU ist in 30 Diözesangruppen gegliedert. In den Arbeitskreisen des Verbandes entstehen innovative Konzepte zur Wirtschafts- und Sozialpolitik und zur werteorientierten Führung. Der BKU wirkt als Schnittstelle zwischen Wirtschaft, Kirche und Politik.
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