Brasiliens Savanne stirbt
Der brasilianische Cerrado hat zwischen August 2020 und Juli 2021 8.531 Quadratkilometer seiner Vegetation verloren. Das ist die größte zerstörte Fläche seit 2016 und ein Anstieg von 7,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das hat das brasilianische Institut für Weltraumforschung (INPE) bekanntgegeben. Der WWF sieht den Hauptgrund der Zerstörung in der stetig zunehmenden Sojaproduktion, für die immer größere Flächen der Savanne gerodet und abgebrannt würden.
„Der Cerrado ist die artenreichste Savanne der Erde. Fünf Prozent aller Arten der Welt sind hier zuhause. Umso dramatischer ist es, dass dieses Naturparadies nun im Rekordtempo zerstört wird. Die Verantwortung dafür liegt nicht nur in Brasilien, denn das auf den gerodeten Flächen produzierte Soja geht in den Export. Auch für unsere maßlose Fleischproduktion in Deutschland und Europa werden lebenswichtige Ökosysteme nach und nach vernichtet. Das heizt die Klimakatastrophe und den Artenschwund weiter an“, sagt Roberto Maldonado, Brasilien-Referent beim WWF Deutschland.
Die Europäische Union arbeitet derzeit an einem Gesetzesvorschlag, der die Entwaldung für nach Europa exportierte Güter stoppen soll. In dem im November veröffentlichten Entwurf der Europäischen Kommission sind jedoch viele Ökosysteme, wie Grassavannen und damit Teile des Cerrado, von der Regelung ausgenommen. Der WWF kritisiert, dass der Raubbau an der Natur so nicht gestoppt, sondern nur verlagert würde. Im Cerrado drohe sich die Zerstörung noch zu beschleunigen. Die brasilianische Savanne ist für die EU der wichtigste Lieferant für Soja, das bei uns vor allem als Futtermittel in der Massentierhaltung Verwendung findet. Im Jahr 2018 stammten 23 Prozent der EU-Einfuhren aus Südamerika aus dem Cerrado. Ganze 70 Prozent des in die EU importierten Sojas, das mit Naturzerstörung in Verbindung gebracht wird, konzentrierte sich auf diese Region.
Dementsprechend richten sich die Forderungen des WWF auch an die EU und Deutschland: „Die neue Bundesregierung hat sich ambitionierte Klima- und Umweltschutzziele gesetzt. Mit dem Vorschlag der Europäischen Kommission bietet sich jetzt die große Chance, das Ruder herumzureißen und für den Umweltschutz weltweit einzustehen. Dafür müssen aber dringend alle Ökosysteme von Anfang an in das Gesetz einbezogen werden. Es muss grundsätzlich gelten: Für Produkte, die nach Europa eingeführt werden, darf die Umwelt nicht zerstört werden“, fordert Roberto Maldonado.
Im Cerrado hat sich die landwirtschaftlich genutzte Fläche nach Angaben von MapBiomas in den letzten 36 Jahren nahezu verfünffacht, auf mittlerweile rund 230.000 Quadratkilometer. Das entspricht der Größe Gr0ßbritanniens. Auf dieser Fläche findet heute fast die Hälfte der nationalen Produktion von Soja und Zuckerrohr sowie ein Großteil der Baumwolle statt. Die Bedeutung des Bioms geht aber weit über die Produktion von Agrarrohstoffen hinaus: Der Cerrado speist acht der zwölf wichtigsten Wassereinzugsgebiete Brasiliens und bewässert 40 Prozent der Landesfläche. Seine Zerstörung bedroht mittelfristig so auch die Energie- und Nahrungsmittelversorgung des südamerikanischen Staates.
„Der Cerrado ist die artenreichste Savanne der Erde. Fünf Prozent aller Arten der Welt sind hier zuhause. Umso dramatischer ist es, dass dieses Naturparadies nun im Rekordtempo zerstört wird. Die Verantwortung dafür liegt nicht nur in Brasilien, denn das auf den gerodeten Flächen produzierte Soja geht in den Export. Auch für unsere maßlose Fleischproduktion in Deutschland und Europa werden lebenswichtige Ökosysteme nach und nach vernichtet. Das heizt die Klimakatastrophe und den Artenschwund weiter an“, sagt Roberto Maldonado, Brasilien-Referent beim WWF Deutschland.
Die Europäische Union arbeitet derzeit an einem Gesetzesvorschlag, der die Entwaldung für nach Europa exportierte Güter stoppen soll. In dem im November veröffentlichten Entwurf der Europäischen Kommission sind jedoch viele Ökosysteme, wie Grassavannen und damit Teile des Cerrado, von der Regelung ausgenommen. Der WWF kritisiert, dass der Raubbau an der Natur so nicht gestoppt, sondern nur verlagert würde. Im Cerrado drohe sich die Zerstörung noch zu beschleunigen. Die brasilianische Savanne ist für die EU der wichtigste Lieferant für Soja, das bei uns vor allem als Futtermittel in der Massentierhaltung Verwendung findet. Im Jahr 2018 stammten 23 Prozent der EU-Einfuhren aus Südamerika aus dem Cerrado. Ganze 70 Prozent des in die EU importierten Sojas, das mit Naturzerstörung in Verbindung gebracht wird, konzentrierte sich auf diese Region.
Dementsprechend richten sich die Forderungen des WWF auch an die EU und Deutschland: „Die neue Bundesregierung hat sich ambitionierte Klima- und Umweltschutzziele gesetzt. Mit dem Vorschlag der Europäischen Kommission bietet sich jetzt die große Chance, das Ruder herumzureißen und für den Umweltschutz weltweit einzustehen. Dafür müssen aber dringend alle Ökosysteme von Anfang an in das Gesetz einbezogen werden. Es muss grundsätzlich gelten: Für Produkte, die nach Europa eingeführt werden, darf die Umwelt nicht zerstört werden“, fordert Roberto Maldonado.
Im Cerrado hat sich die landwirtschaftlich genutzte Fläche nach Angaben von MapBiomas in den letzten 36 Jahren nahezu verfünffacht, auf mittlerweile rund 230.000 Quadratkilometer. Das entspricht der Größe Gr0ßbritanniens. Auf dieser Fläche findet heute fast die Hälfte der nationalen Produktion von Soja und Zuckerrohr sowie ein Großteil der Baumwolle statt. Die Bedeutung des Bioms geht aber weit über die Produktion von Agrarrohstoffen hinaus: Der Cerrado speist acht der zwölf wichtigsten Wassereinzugsgebiete Brasiliens und bewässert 40 Prozent der Landesfläche. Seine Zerstörung bedroht mittelfristig so auch die Energie- und Nahrungsmittelversorgung des südamerikanischen Staates.
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