Cindy Roleder: „Es kribbelt wieder“
Das Jubiläum steht an: Bereits zum insgesamt zehnten Mal werden in diesem Jahr die Deutschen Hallenmeisterschaften in der Quarterback Immobilien Arena in Leipzig (26./27. Februar) ausgetragen. Noch rund vier Wochen sind es, bis sich Deutschlands beste Athletinnen und Athleten unter dem Hallendach miteinander messen werden – und die Vorfreude ist bereits jetzt bei den Leichtathletik-Assen groß.
Auch bei der mehrfachen Deutschen Meisterin im Hürdensprint Cindy Roleder (SV Halle), die sich nach der Geburt ihrer Tochter im vergangenen Jahr für ihr Heimspiel – zwischen Halle und Leipzig liegen lediglich rund 40 Kilometer – wieder einiges vorgenommen hat: „Wenn man einmal Deutsche Meistern geworden ist, dann will man das immer wieder erleben. Daher ist das mein Ziel, ich will gewinnen. Am besten mit einer guten Zeit, die mich zufrieden stellt“, sagte sie am Donnerstag im Rahmen einer digitalen Pressekonferenz, in der der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) über den aktuellen Stand der Hallen-DM-Vorbereitungen informierte.
Das Training laufe hervorragend und sie habe vor allem wieder Spaß am Laufen, sagte die 32-Jährige. „Es kribbelt wieder. Nicht nur die Kraft und Ausdauer sind da, sondern auch die Geschwindigkeit. Jetzt muss ich es nur noch auf die Hürden bringen.“ Anfang Januar startete die Athletin des SV Halle bereits mit einem Fünfkampfsieg in die Saison.
Malaika Mihambo springt in Leipzig
Auch DLV-Chefbundestrainerin Annett Stein freut sich angesichts der bereits bisher gezeigten Leistungen in diesem Jahr auf eine spannende und hochklassige Hallen-DM in Leipzig. „Vor allem das starke Comeback von Kevin Kranz mit 6,59 Sekunden ist dabei zu nennen. Das macht viel Hoffnung“, sagte sie. Im Stabhochsprung zeichne sich zudem ein packender Dreikampf zwischen Torben Blech, Bo Kanda Lita Baehre (beide TSV Bayer 04 Leverkusen) und Oleg Zernikel (ASV Landau) ab.
Als freudige Nachricht konnte Annett Stein verkünden, dass Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) in ihrer Parade-Disziplin an den Start gehen wird. Im Weitsprung der Männer stehe dagegen „über kurz oder lang“ ein Generationswechsel bevor. „Mit Simon Batz und Oliver Koletzko drängen zwei junge Springer in Richtung acht Meter. Ich bin gespannt, wie die erfahrenen Athleten in Leipzig reagieren werden.“ Auch Corinna Schwab (LAC Erdgas Chemnitz) habe sich in diesem Jahr bereits stark präsentiert.
Dass die Grundlagen für erfolgreiche Leistungen in Leipzig gelegt sind, zeigte Sven Schröder, Senior Manager Wettkampf, auf. „Die Vorbereitungen auf die Hallen-DM laufen auf Hochtouren. Die Wettkampf-Anlagen werden in einem sehr guten Zustand sein, denn die geplanten Instandsetzungsmaßnahmen stehen kurz vor dem Abschluss. Insofern können sich alle Athletinnen und Athleten auf sehr gute Bedingungen vor Ort freuen.“
Livestream an beiden Wettkampf-Tagen
Coronabedingt werden nach der aktuellen Corona-Schutzverordnung in Sachsen pro Wettkampf-Tag bis zu 1.000 Besucherinnen und Besucher die Hallen-DM live in der Arena verfolgen können. Ein Großteil der Tickets sei hierbei bereits verkauft, sagte Sven Schröder. Doch auch wer keines der begehrten Tickets ergattern kann, muss auf das erste Leichtathletik-Highlight des Jahres nicht verzichten. Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) plant eine Livestream-Übertragung an beiden Tagen. Eine Zusammenfassung der Meisterschaften gibt es zudem am Sonntagabend in der Sportschau.
Für Idriss Gonschinska, DLV-Vorstandsvorsitzender, sind die Deutschen Hallen-Meisterschaften auch ein weiterer Schritt auf dem Weg zurück in die Nomalität in Pandemie-Zeiten. So sagte er: „Sport hat eine unheimliche Wirkung für die Gesellschaft. Sport bietet die Möglichkeit sich auszudrücken und einen Ausgleich zu finden. Mir ist es wichtig, dass wir den Sportbetrieb 2022 ausbauen und dabei spielen Veranstaltungen wie die Hallen-DM eine zentrale Rolle. Aber es ist auch wichtig, dass Sport in der Breite in diesem Jahr möglich ist. Für alle Zielgruppen – von den Kids bis zu den Masters.“
„Der Sport soll und muss auch in dieser Zeit sichtbar sein. Deswegen ist es uns eine Freude, dass Leipzig Gastgeber der Hallen-DM sein wird und wir dort vor immerhin bis zu 1.000 Besuchern wieder live Sport erleben können“, sagte auch Heiko Rosenthal, Bürgermeister der Stadt Leipzig für Umwelt, Ordnung und Sport.
Cindy Roleder auch bereits voller Vorfreude auf EM in München
Tassilo Lenk, Präsident des Leichtathletik-Verbandes Sachsen, bedankte sich im Vorfeld der Hallen-DM bei allen ehrenamtlichen Helfern ohne die die Durchführung einer solchen Meisterschaft nur schwer umzusetzen sei. „Das Ehrenamt ist die Basis für den Sport und die Begeisterung“, hob er hervor.
Cindy Roleder wird auf dem Weg nach Leipzig unterdessen noch in Karlsruhe (28. Januar), in Erfurt (1. Februar) und beim ISTAF in Berlin (4. Februar) starten. Die Teilnahme beim ISTAF in Düsseldorf (20. Februar) halte sie sich zudem noch offen. Neben der Hallen-DM stehen für Roleder mit der WM in Eugene (USA; 15. bis 24. Juli) und der EM in München (11. bis 21. August) noch weitere Highlights bevor. Über den kurzen Abstand zwischen diesen beiden Meisterschaften sagte sie abschließend: „Man muss sich mit Sicherheit clever vorbereiten. Der Fokus ist dann auf die WM gerichtet, aber ich erinnere mich natürlich gerne an die EM 2018 in Berlin zurück. Da bekomme ich heute noch Gänsehaut. Von daher muss ich in München unbedingt am Start stehen, dieses Gefühl möchte ich noch einmal erleben“, sagte sie mit einem breiten Grinsen.
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