Die Zukunft der grünen Stahlindustrie – HySteel Fachkommission legt Ziele für 2022 fest
Mit dabei war als Ehrengast Jens Geier (MdEP), Vorsitzender der Europa-SPD und Mitglied des EP-Ausschusses für Industrie, Forschung und Energie. In seiner Begrüßung verweist er auf die zukünftige Wichtigkeit des Energieträgers Wasserstoff für die Stahlindustrie:
"Unser Ziel muss sein, vorrangig erneuerbaren Wasserstoff zu vernünftigen Preisen in ausreichenden Mengen zu produzieren. Nur so kann es gelingen, die Industrie für die Transformation aufzustellen und Arbeitsplätze auch in Zukunft zu sichern. Jetzt gilt es, den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft anzugehen, indem wir auf EU-Ebene die rechtlichen Rahmenbedingungen setzen."
Ziele und Aktivitäten des HySteel Clusters in 2022:
· Veröffentlichung der technischen und der rechtlichen Studie im März:
Metastudie zu den technischen, technologischen und wirtschaftlichen Parametern für die Umstellung der deutschen Stahlindustrie auf eine emissionsarme Stahlproduktion auf Basis von grünem Wasserstoff
· Rechtsrahmen für den Einsatz von Wasserstoff und Förderansätze zur Defossilisierung der Stahlerzeugung
· Gemeinsame Erarbeitung eines Eckpunktepapiers über die Handlungsempfehlungen und den regulatorischen Rahmen für den raschen Aufbau einer Wasserstoff-Marktwirtschaft und für die Förderung zukunftsfähiger und nachhaltiger Investitionsentscheidungen der Stahl- und Wasserstoffindustrie
· Beauftragung einer Studie zur Analyse des Arbeitsmarktes:
· Chancen für bestehende und neue Arbeitsplätze in der Stahlindustrie durch den Einsatz von erneuerbarem Wasserstoff für eine emissionsarme Stahlproduktion und für die Schaffung von neuen Wertschöpfungsketten; Aus- und Weiterbildung von Fachkräften: Bedarf und Angebot
· Überwachung der Entwicklungen für IPCEI-Wasserstoff und weiterer CAPEX-seitiger Förderprogramme
· Einsatz für eine Betriebskostenförderung (OPEX) über Klimaschutzverträge
· Überwachung der Entwicklungen zum delegierten Rechtsakt zum Strombezug für die Elektrolyse
Clemens Orlishausen ist Leiter der DWV-Fachkommission HySteel. Über die Ausrichtung des Clusters sagt er:
„Eine treibhausgasfreie Stahlproduktion im Jahr 2045 wird nur durch einen ganzheitlichen Ansatz, unter Berücksichtigung der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsketten, gelingen. Das HySteel-Cluster verfolgt die Umsetzung dieses Ziels, in dem es Akteure verschiedenster Branchen aus Wissenschaft und Technik zusammenbringt, um richtungsweisende Veränderungen einzuleiten. Neben dem Aufbau einer grünen Wasserstoff-Marktwirtschaft müssen die aktuell bestehenden regulatorischen Hürden für Investitionen in zukunftsfähige sowie nachhaltige Technologien schnellstmöglich überwunden werden. Um die nationalen und europäischen Klimaziele zu erreichen, sind Investition der Stahlindustrie in Höhe von etwa 30 Mrd. € bis 2050 nötig, die nicht ohne geeignete Anreize und Förderungen geleistet werden können.“
Über die DWV-Fachkommission HySteel
Die Fachkommission HySteel des Deutschen Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verbandes (DWV) wird seit Ende 2020 vom Bundesministerium für Umwelt, Landwirtschaft, nukleare Sicherheit (BMU – jetzt BMUV) gefördert. Der branchenübergreifende Zusammenschluss von Unternehmen und Organisationen aus Wirtschaft und Wissenschaft besteht derzeit aus 23 Mitgliedern. Die Arbeit am gemeinsamen Ziel der Erarbeitung einer zukunftsweisenden Strategie für eine emissionsarme, wasserstoffbasierte Stahlproduktion im Jahr 2045 für Deutschland wird in diesem Jahr durch die Veröffentlichung des zweiten HySteel-Eckpunktepapiers vorangetrieben.
Der Deutsche Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband e.V. (DWV) setzt sich seit 1996 für eine nachhaltige Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Industrie ein.
Der Aufbau einer grünen Wasserstoff-Marktwirtschaft als Bestandteil einer nachhaltigen Energieversorgung steht im Fokus des DWV. Mit unserem Engagement tragen wir dazu bei, die Klimaziele – bei gleichzeitigem Erhalt der Versorgungssicherheit und des Industriestandortes Deutschland – effizient zu erreichen. Dabei spielt Wasserstoff, der mit erneuerbaren Energien erzeugt wird, eine entscheidende Rolle.
Im Mittelpunkt der Verbandsaktivitäten stehen die Implementierung und Optimierung der erforderlichen marktwirtschaftlichen, technologischen und ordnungsrechtlichen Rahmenbedingungen für die Wasserstoffwirtschaft in den Bereichen Anlagenbau, Erzeugung, Transportinfrastruktur und Anwendungstechnologien. Um diese Herausforderungen global zu lösen, setzt sich der DWV auch für eine internationale nachhaltige Zusammenarbeit ein. Unsere 400 persönlichen Mitglieder und über 140 Mitgliedsinstitutionen und -unternehmen stehen für bundesweit mehr als 1,5 Millionen Arbeitsplätze; der Verband repräsentiert somit einen bedeutenden Teil der deutschen Wirtschaft.
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