DRIFT: Moments of Connection
Shylight
Das große Haupttreppenhaus des MK&G empfängt die Besucher*innen über zwei Etagen mit einem bewegten Stillleben aus Werden und Vergehen: Die berührende Choreographie der Lichtskulptur Shylight ahmt das Entfalten und Zurückziehen prachtvoller Blüten nach. Viele Lagen hauchdünner Seide verleihen ihnen die Anmut von Tänzerinnen. Einige Pflanzen verfügen über die Fähigkeit, sich nachts zu schließen, um sich zu schützen und ihre Ressourcen zu schonen. Dieses hochentwickelte Prinzip der Natur weist große Ähnlichkeit zu menschlichen Emotionen auf und inspirierte DRIFT zu der Arbeit. Wie können leblose Dinge die Veränderungen von Charakter und Gefühlen ausdrücken, fragen sich Gordijn und Nauta. Die meisten von Menschenhand geschaffenen Objekte und Gebäude besitzen eine statische Form, während alles Natürliche, einschließlich des Menschen selbst, sich in einer ständigen Metamorphose und Anpassung an die Umgebung befindet. So vereint Shylight die Bewegung statischer Gebilde mit dem Wandel floraler Strukturen.
IN 20 Steps
In 20 Steps ist eine Hommage an den Traum des Menschen zu fliegen und seine irdischen Grenzen zu überwinden. Fasziniert vom Streben, die Natur zu verstehen und nachzuahmen, übersetzt DRIFT diese Beharrlichkeit in eine bildgewaltige Raumskulptur. 20 zarte Glasflügel-Paare vollziehen über den Köpfen der Besucher*innen im Mittelbau des MK&G den Ablauf des Fliegens. Das Auf- und Abschwingen der einzelnen Elemente wird durch Gewichte ausgelöst, die in den seriell positionierten Röhren hin und her gleiten. Diese werden von einem Computer synchronisiert, so dass man meint, den Flügelschlag eines Vogels in Zeitlupe zu sehen. Gleichzeitig fängt das Werk den Flug in einem einzigen Moment ein. Das Glas unterstreicht dabei die Zerbrechlichkeit der Bewegung und der Natur selbst. Das Licht bricht sich im Glas und setzt sich in den Reflektionen und Strahlen im Raum fort.
Fragile Future III
Fragile Future III verbindet Hightech und poetische Bildsprache, in der das Licht als symbolische und emotionale Komponente eine zentrale Rolle spielt. Die multidisziplinäre Lichtskulptur besteht aus echten Löwenzahnsamen, die von Hand gepflückt und Stück für Stück um einzelne LED-Lichter herum wieder zusammengesetzt in Schaltkreisen aus Kupfer verbunden werden. Diesen arbeitsintensiven Prozess will DRIFT als klares Statement gegen Massenproduktion und Wegwerfkultur verstanden wissen. Lonneke Gordijn und Ralph Nauta entwerfen mit Fragile Future III eine Vision der Zukunft. Sie stellen die Frage, ob die rasanten technologischen Entwicklungen unserer Zeit wirklich weiter fortgeschritten sind als die Evolution der Natur. Fragile Future III bietet den Betrachtenden einen emotionalen Zugang zu diesen Gedanken und erinnert uns daran, dass Licht die Grundlage allen Lebens ist.
Drift
Die niederländischen Künstler*innen Lonneke Gordijn (1980) und Ralph Nauta (1978) gründeten DRIFT im Jahr 2007. Mit einem multidisziplinären Team arbeiten sie an erlebnisorientierten Skulpturen, Installationen und Performances Drift realisierte bereits zahlreiche Ausstellungen weltweit, u.a im Victoria & Albert Museum in London (2009, 2015), im Metropolitan Museum of Art in New York (2010), im Stedelijk Museum, Amsterdam, (2018), im UTA Artist Space Beverly Hills (2019), im Garage Museum of Contemporary Art in Moskau (2019), im Mint Museum in Charlotte, North Carolina (2019), auf der Kunstbiennale Venedig (2015), in der Pace Gallery, New York, (2017) und im The Shed in New York (2021). Arbeiten von Drift befinden sich in den ständigen Sammlungen des LACMA, des Rijksmuseums, des SFMOMA, des Stedelijk Museums und des Victoria & Albert Museum. Mehr Informationen: www.studiodrift.com
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