Ein gewagt ruhiger Debütroman über Sehnsüchte und Einsamkeit – „Aus einer Zeit“ von Maximilian Zech
Wenig verwunderlich, da „Aus einer Zeit“ (Bucher Verlag) gerade durch seinen neoromantisch wirkenden Protagonisten ein gemächlich-virtuoses Panorama der Einsamkeit entfaltet, das im zeitgenössischen Vergleich angenehm unkonventionell daherkommt.
Als junger Arzt erfüllt Hauptcharakter Matthias Bode seine Arbeit so umsichtig wie gewissenhaft, als alleinlebender Mann driftet er durch den Alltag, die Welt aufmerksam beobachtend. In immerwährender Melancholie, der wehmütigen Erinnerung an eine vergangene Liebe und dem Gefühl des existenziellen Gefangenseins fragt er sich: Will er das so? Woher kommt die beständige Traurigkeit? Auf der Suche nach verlorenem Glück, den Ursachen für Stillstand, Resignation und Eintönigkeit begibt sich der Protagonist auf eine Reise nach Sizilien, die Wurzeln freilegt und ihm den Geschmack der Freiheit beschert.
Sprachlich elegant entspricht der ernsthafte und doch lässig-moderne Ton des Romans dieser sich dem Zeitgeist verweigernden, nachdenklichen und suchenden Figur. Ein lebensnahes, poetisch leises Ertasten der Einsamkeit, das zum Nachdenken anregt und existenzielle Fragen aufwirft: Wie können wir die Vergangenheit loslassen? Was bedeutet Heimat und wie lässt sich ein einmal verlorenes Glück wiederfinden?
Maxmilian Zech, 1988 geboren, greift in seinem Debütroman auf biografisches Hintergrundwissen zurück. Als Kind verfolgter DDR-Flüchtlinge in Braunschweig geboren, studierte er wie der Roman-Protagonist in Göttingen; allerdings nicht Medizin, sondern Geschichte und Philologie. Ab 2007 erschienen erste literarische Veröffentlichungen in Lyrikanthologien und Literaturzeitschriften. Seit 2016 arbeitet er als Journalist, unter anderem für die Neue Zürcher Zeitung und Spektrum der Wissenschaft. Der Autor lebt in Leipzig.
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