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Erfolgreiches Pilotprojekt zum Einstieg in die Glasfaserwelt: Handwerkskammer Potsdam und Deutsche Telekom übergeben erste Zertifikate zur Fachkräftesicherung

Mehr als 1.000 Elektro-Monteure zur Verlegung von Glasfaserkabeln fehlen in den kommenden Jahren bundesweit. Das Ziel, schnelles Internet bis zur „letzten Milchkanne“ zu garantieren und die Digitalisierungsvorhaben des neuen Koalitionsvertrages zu erfüllen, ist dabei schon jetzt in Gefahr.

Mit Blick auf diese Problematik entwickelte die Handwerkskammer Potsdam gemeinsam mit der Deutschen Telekom Technik GmbH am Bildungs- und Innovationscampus Handwerk (BIH) in Götz eine bundesweit einmalige zertifizierte Weiterbildung zum/zur LWL-Monteur/-in Fernmeldetechnik, deren Pilotlehrgang jetzt erfolgreich zu Ende ging. Dank der fachgerechten Qualifizierung und anschließenden Zertifizierung profitieren die ersten Handwerker dieses Kurses künftig bei der Auftragsvergabe.

Einer von ihnen ist Marcus Boestfleisch von der erst im Mai 2021 gegründeten MaJa Elektro GmbH aus Falkensee. Ursprünglich kommt er aus dem IT-Bereich, arbeitete bis zu seinem Umstieg ins Handwerk mehr vor dem Bildschirm als mit Kabeln. Im Elektro-Handwerk ist er ein Quereinsteiger. Einbruchmeldeanlagen und Zutrittskontrollen waren bisher sein Spezialgebiet. Als ihm sein Chef das LWL-Kursangebot unterbreitete, überlegte Boestfleisch nicht lange.

Für MaJa-Geschäftsführer Marcel Piaskowy ist dies nicht nur eine Möglichkeit, ein neues Geschäftsfeld im Glasfaserbereich für seinen Handwerksbetrieb zu erschließen. Er ist auch absolut zufrieden mit der Qualität dieser zertifizierten Weiterbildung für seine Mitarbeitenden am Bildungscampus der Handwerkskammer. Dass seine beiden Mitarbeiter auch die abschließende praktische und theoretische Prüfung bestanden und damit die Berechtigung haben, an den Netzen der Deutschen Telekom oder anderer Anbieter arbeiten zu dürfen, ist für ihn das Sahnehäubchen. Piaskowy ist sich sicher: „Das ist ein Zukunftsfeld für das Handwerk, bei dem wir dabei sein wollen, aber auch Schritt halten müssen. Deshalb lasse ich meine Mitarbeiter mindestens einmal im Jahr dazu bei der Handwerkskammer Potsdam fortbilden.“

Das Angebot der Handwerkskammer Potsdam ist bundesweit der erste Kurs, der gemeinsam vor dem Hintergrund des wachsenden Fachkräftemangels in der Elektrobranche mit der Deutschen Telekom Technik GmbH entwickelt wurde. Gerade die sich verändernden Arbeitsbedingungen, die Corona-bedingt noch schneller in den Unternehmen Einzug gehalten haben, machen den beschleunigten Ausbau der Glasfaser-Technologie unerlässlich. „Was fehlt, um das Leitungsnetz weiter auszubauen,“ so Tilo Jänsch, Geschäftsführer des Bildungs- und Innovationscampus, „sind entsprechend geschulte Handwerkerinnen und Handwerker, die die Technologie fachgerecht zu den Verbrauchern bringen. Das haben wir erkannt und freuen uns deshalb besonders, dass wir mit der Deutschen Telekom einen Partner gefunden haben, der mit uns ein solches Weiterbildungskonzept auf das Handwerk zugeschnitten hat. Damit sind wir bundesweit die erste Handwerkskammer, die einen solchen von der Telekom zertifizierten Abschluss im Fortbildungsportfolio hat.“

Für die flächendeckende Versorgung mit Glasfaser und den neuesten Mobilfunkstandards, wie im Koalitionsvertrag festgeschrieben, braucht es in kürzester Zeit das entsprechende Fachpersonal. „Mit diesem zertifizierten Angebot unterstützen wir unsere Handwerkerinnen und Handwerker, der weiterwachsenden Nachfrage gerecht werden zu können. In diesem Jahr sind bereits sechs Kurse geplant, der nächste beginnt schon am 31. Januar 2022,“ blickt Jänsch auf die kommenden Monate.

Stefan Boeing, Projektmanager im Auftragnehmermanagement der Fiber Factory bei der Deutschen Telekom Technik, schätzt die Zusammenarbeit mit der Handwerkskammer Potsdam: „Wir als Deutsche Telekom freuen uns, mit der HWK Potsdam einen kompetenten Qualifizierungspartner für die von Auftragnehmern dringend benötigten LWL-Monteure gefunden zu haben. Im bereits erwähnten Pilotseminar am Bildungscampus in Götz konnten wir uns vom hohen Standard der Fortbildung sowie den Fachkenntnissen des Trainers überzeugen. Die Bedingungen hier sind hervorragend und wir hoffen nun darauf, dass in den kommenden Monaten viele Auftragnehmer dieses Angebot wahrnehmen, neue Mitarbeiter mit der Technologie vertraut zu machen.

Denn Handwerksbetriebe, die mit entsprechend geschultem Personal aufwarten können, profitieren auch von der Auftragslage der großen Telekommunikationsunternehmen. Auch Quereinsteigende haben gute Chancen, mit einer solchen zertifizierten Fortbildung in ein neues Arbeitsfeld zu starten.

Das Weiterbildungsangebot wird durch die ILB für Betriebe finanziell gefördert. Unterstützung bei der Antragstellung leistet die Handwerkskammer. 

Haben Sie besondere Interview-, Foto- oder Filmwünsche, können Sie uns diese gerne unter presse@hwkpotsdam.de mitteilen.

Über Handwerkskammer Potsdam

Die Handwerkskammer (HWK) Potsdam ist eine als Körperschaft des öffentlichen Rechts organisierte Selbstverwaltungseinrichtung für die Landkreise Havelland, Oberhavel, Ostprignitz-Ruppin, Potsdam-Mittelmark, Prignitz, Teltow-Fläming und die kreisfreien Städten Potsdam und Brandenburg an der Havel. Sie ist die Interessenvertretung von rund 17.400 Mitgliedsbetrieben und ihren mehr als 70.500 Beschäftigten in über 150 Gewerken.

Die HWK Potsdam setzt sich für die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen der Handwerksbranche ein, bündelt die Kräfte und Gemeinsamkeiten des Handwerks und bietet ihren Mitgliedsbetrieben zahlreiche Unterstützungen bei wirtschaftlichen und rechtlichen Fragen. Zu den Mitgliedsunternehmen gehören Handwerksbetriebe aller Branchen; vor allem aus dem Bau- und Ausbaugewerbe, Elektro und Metall, Holz, Bekleidung und Textil, Gesundheit, Reinigung sowie Nahrungsmittel.

Die HWK Potsdam bietet an ihrem Bildungs- und Innovationscampus Handwerk (BIH) in Götz umfangreiche Angebote für die Weiterbildung im westbrandenburgischen Handwerk und führt in den dortigen Lehrwerkstätten auch die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung durch. Sie ist zuständig für Gesellen-, Meister- und Fortbildungsprüfungen im Handwerk.

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