Girls‘ Digital Camp am Kepler Gymnasium Pforzheim fördert die Begeisterung von Schülerinnen für IT und digitale Anwendungen
Anna Kronenwett leitet die wöchentlich stattfindende AG im Rahmen der Girls‘ Digital Camps und ist begeistert von der Resonanz und dem Arbeitseifer: „Es ist spannend zu erleben, mit wieviel Potenzial und mit welchen unterschiedlichen Strategien unsere Schülerinnen die naturwissenschaftlich-technischen Herausforderungen angehen. Wir sehen, dass sie Stärken in Bereichen entwickeln, die sie selber bisher gar nicht im Fokus hatten. Neben dem technischen Knowhow sind auch immer wieder Teamwork und ganz viel Kreativität gefragt.“
Für die selbst gewählten Projekte, einen automatisierten Umblätter-Mechanismus für Bücher, eine Fingernagel-Lackier-Maschine und ein Schultaschen-Transportroboter gibt es noch keine vorgedruckten Anleitungen. Das erfordert immer wieder die Bereitschaft, eigene Ideen auszuprobieren, weiterzuentwickeln und manchmal auch ein Konzept gegen ein anderes einzutauschen. Dabei müssen die Projekte sowohl analog gebaut als auch die Programmierung umgesetzt werden. An den AG Nachmittagen widmen sich die zwölf Mädchen mit Feuereifer diesen Herausforderungen.
Um insbesondere Schülerinnen auf dem Weg in die digitale Welt zu begleiten und sie für alle damit verbundenen Themen und zukunftsweisende Berufe zu begeistern, fördert das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg das Transferprogramm Girls‘ Digital Camps nach erfolgreicher Modellphase seit Januar 2021 in allen zwölf Wirtschaftsregionen in Baden-Württemberg. Bei den Girls‘ Digital Camps erhalten Mädchen und junge Frauen ab Klassenstufe sechs bis acht konkrete Einblicke in digitale Anwendungen und Berufsfelder. Die Teilnehmerinnen stärken durch das praktische Erleben ihr Selbstbewusstsein im Umgang mit und in der Gestaltung von digitaler Technik und erleben, wie vielfältig, kreativ, zukunftsorientiert und gesellschaftlich relevant digitale Anwendungen und Berufe sind.
Die Girls‘ Digital Camps werden als modulares Angebot in Kooperation mit Schulen und Unternehmen angeboten und um Berufsorientierungsangebote ergänzt. Dabei sollen insbesondere auch Schülerinnen erreicht werden, die bislang noch nicht mit der Digitalisierung in Berührung gekommen sind. Die Inhalte der Camps orientieren sich dabei gezielt an der Lebenswelt und den Interessen der jungen Frauen. Zum Start der Camps in der Region Nordschwarzwald wurden für alle Schülerinnen unterschiedliche fischertechnik-Baukästen und Mikrocontroller angeschafft, mit denen zukünftig Prototypen gebaut, programmiert und Projekte entwickelt werden können.
„Die Mädchen gehen mit großer Begeisterung und viel Einfallsreichtum an die Projektaufgaben heran“, ergänzt Heike Reifurth, Schulleiterin des Kepler-Gymnasiums, „ohne Notendruck können die Schülerinnen ungehemmt ausprobieren und auch Fehlversuche wagen. Und durch den entspannten Rahmen am Nachmittag können sie sich wirklich in ihre Projekte vertiefen“.
Als Sponsoren der AG übernahmen das Unternehmen ADMEDES GmbH, die Jolanda Rothfuß Stiftung und die Stadt Pforzheim die Anschaffung der erforderlichen Fischertechnik Baukästen in Höhe von 3.800, – Euro. Inge Reim, Personalleiterin von ADMEDES, betont: „Wir von ADMEDES sind begeistert, dass junge Frauen an den Bereich der digitalen Technik herangeführt werden. Als Hersteller im Bereich der Medizintechnik freuen wir uns, dass jungen Frauen großes Interesse zeigen und sich Ihren Beruf mit digitaler, technischer Zukunft vorstellen können. Das sind die Arbeitsplätze, die wir als Unternehmen zukünftig benötigen. Aus diesem Grund unterstützen wir das Projekt sehr gerne.“
Das innerschulische Modul bildet den Schwerpunkt der Girls‘ Digital Camps und beinhaltet die Vermittlung von Grundkompetenzen und Fertigkeiten im IT-Bereich aber auch in der Entwicklung und Umsetzung von Projekten, wobei das Hauptaugenmerk auf selbstständigem Lernen liegt. Je nach individueller Voraussetzung soll in einer Projektarbeit ein eigenes Produkt entwickelt werden. Der Gesamtprozess, angefangen von der Aufgabenstellung, die von den Schülerinnen oft selbst gewählt wird, über die Konzeption bis hin zur Entwicklung wird somit direkt erlebbar gemacht. Gibt es Schwierigkeiten bei der Projektfindung, werden unterstützend Anregungen aus lebensnahen Themenbereichen wie Kunst, Musik, Gesundheit und Gesellschaft vorgeschlagen, die insbesondere Mädchen oder junge Frauen ansprechen.
„Die Arbeitswelt von Morgen erfordert ein immer größeres Verständnis von digitalen Prozessen und Abläufen. Deshalb können wir nicht früh genug beginnen, insbesondere Mädchen und junge Frauen darauf vorzubereiten. Und das am besten direkt an der Schule vor Ort“, so Peter Boch, Oberbürgermeister der Stadt Pforzheim. Lars Schäfer, Projektleiter und Prokurist der WFG ist von den Möglichkeiten der Girls‘ Digital Camps überzeugt: „Dieses Förderprojekt ermöglicht, dass sich Schülerinnen schon sehr früh bestmöglich auf diese zukünftigen Herausforderungen und insbesondere auf die Arbeitswelten von morgen vorbereitet werden“.
Abgerundet wird das Angebot der Girls Digital Camps durch Unternehmensbesuche in der Region, wodurch weitere wertvolle praktische Eindrücke gesammelt werden können. Eine ideale Kombination, die den Teilnehmerinnen erste realitätsnahe Erfahrungen in der digitalisierten Arbeitswelt vermittelt und für die spätere Berufsorientierung und die Wahl der Ausbildung eine wertvolle Unterstützung darstellt.
Weitere Informationen finden Sie unter:
https://gdc-karlsruhe.de/ / www.mint-frauen-bw.de
Weitere Informationen zu den Girls‘ Digital Camps
Seit Jahresbeginn fördert das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg das Transferprojekt Girls‘ Digital Camps mit insgesamt drei Verbundprojekten landesweit in allen zwölf Regionen. Das CyberForum e. V. führt die Girls‘ Digital Camps im Verbund mit der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald GmbH und den weiteren Verbundpartnern, dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT), der Hochschule für Technik und Wirtschaft Karlsruhe (HSKa), Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Karlsruhe (DHBW), der Hochschule Pforzheim in den Regionen Mittlerer Oberrhein und Nordschwarzwald durch. Mit den Girls‘ Digital Camps wird die Landesinitiative „Frauen in MINT-Berufen“ weiter ausgebaut. Das Bündnis „Frauen in MINT-Berufen“ verfolgt mit insgesamt 59 Partnern das Ziel, mehr Frauen für eine Ausbildung oder einen Beruf in den Arbeitsbereichen rund um Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) zu gewinnen.
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