Gesundheit & Medizin

Höchststand bei Fehlzeiten wegen Corona

Symptome, Testergebnis, Quarantäne: Corona wirkt sich massiv auf die niedersächsische Arbeitswelt aus und führt zu vielen Fehlzeiten. Eine aktuelle Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) zeigt nun die Entwicklung der Krankschreibungen im gesamten Pandemiezeitraum von März 2020 bis November 2021.

In dieser Zeit sind in Niedersachsen insgesamt 70.000 AOK-versicherte Beschäftigte (4,8 Prozent) aufgrund einer Covid-19-Diagnose am Arbeitsplatz ausgefallen. Davon entfielen allein 9.500 Krankschreibungen (14 Prozent) auf den vergangenen November. „Die Verteilung zeigt deutlich, dass vorrangig die sozialen Berufe, aber auch zunehmend Branchen aus Industrie und Handwerk betroffen sind. Die geringsten Fehlzeiten sehen wir in Hotellerie, Gastronomie und Landwirtschaft“, so AOK-Vorstandschef Dr. Jürgen Peter.

Besonders in sozialen Berufen waren niedersächsische Beschäftigte im bisherigen Verlauf der Pandemie zwischen März 2020 und November 2021 in Zusammenhang mit Covid-19 krankgeschrieben.

In der Erziehung, Sozialarbeit und Heilerziehungspflege gab es mit 7.840 Krankschreibungen je 100.000 AOK-Mitglieder die meisten Fehlzeiten. Aber auch Beschäftigte in den Bereichen Arzt- & Praxishilfe sowie nicht ärztlicher Therapie & Heilkunde fielen auffallend häufig aufgrund von Covid-19 am Arbeitsplatz aus. Am wenigsten betroffen waren Berufe in der Hotellerie, Gastronomie sowie in der Landwirtschaft (s. Abbildung 1).

Bei 51 Prozent der über den gesamten Pandemiezeitraum betroffenen Beschäftigten wurde der gesicherte Nachweis der Infektion auf der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung dokumentiert (ICD-10 GM: U07.1!). Bei den übrigen Fällen wurde das Coronavirus nicht durch einen Labortest nachgewiesen, sondern aufgrund eines klinischen Kriteriums (zum Beispiel typische Symptome für Covid-19) oder eines epidemiologischen Kriteriums (zum Beispiel enger Kontakt zu einer Person mit bestätigter Infektion) als Verdachtsfall dokumentiert (ICD-10 GM: U07.2!).

Vorläufiger Höhepunkt der Krankmeldungen wegen einer Corona-Infektion im November 2021

Der wellenartige Verlauf der Corona-Pandemie bildet sich auch in den Krankschreibungen der AOK-versicherten Beschäftigten ab.

Im April 2020 gab es mit 234 Erkrankten je 100.000 AOK-Mitglieder einen ersten Höhepunkt der Krankschreibungen aufgrund einer im Labor bestätigten Covid-19-Diagnose (ICD U07.1). Im November 2020 wurde – nach einem Sommer mit deutlichem Rückgang der Fallzahlen – in der zweiten Welle ein erneuter Spitzenwert mit 327 Erkrankten je 100.000 AOK-Mitglieder erreicht. In der dritten Pandemiewelle lag der höchste Wert im April 2021 bei 310 Krankmeldungen je 100.000 Beschäftigte. Ihren vorläufigen Höhepunkt erreichte die Covid-19-Pandemie im November 2021 (410 Erkrankte je 100.000 Beschäftigte, s. Abbildung 2).

Flächendeckende Erkrankungen in vielen Berufsgruppen zu erwarten

Im Monat November 2021 verschieben sich die betroffenen Berufsgruppen: In den „Top 3“ finden sich nun nicht nur die Berufe der Erziehung, Sozialarbeit und Heilerziehungspflege, sondern auch Beschäftigte aus den Berufen der Metallbearbeitung (1.180 Erkrankte je 100.000 AOK-Mitglieder) sowie der Holzbe- & -verarbeitung (1.059 Erkrankte je 100.000 AOK-Mitglieder). Auch Berufe der Kunststoff- & Kautschukherstellung & -verarbeitung, der Kaufleute – Verkehr & Logistik sowie aus dem Bereich technisches Zeichnen, Konstruktion & Modellbau sind relativ stark betroffen. Hierdurch wird deutlich, dass sich Corona auch auf viele bislang nicht so stark betroffene Berufsgruppen auswirkt (s. Abbildung 3).

Hinweise für die Redaktionen:
Im Anhang an diese Pressemitteilung finden Sie drei Grafiken zur Veranschaulichung der Ergebnisse.

Über AOK – Die Gesundheitskasse für Niedersachsen

Die AOK ist die größte Krankenversicherung in Niedersachsen (Markt-anteil 38 Prozent). Über 2,9 Millionen Versicherte können sich auf den Schutz einer starken Gemeinschaft verlassen. Zwischen Nordsee und Harz ist die Gesundheitskasse an über 100 Standorten vertreten. Die AOK beschäftigt landesweit rund 6800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Haushaltsetat beträgt in der Kranken- und Pflegeversicherung rund 14 Milliarden Euro.

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