Im Einsatz für die Medienvielfalt
Desinformation bekämpfen und seriösen Journalismus stärken
In den letzten Jahren haben gezielte Desinformationskampagnen und die Verbreitung von Fake News zugenommen – insbesondere im Internet. Dr. Wolfgang Epp, der Vorsitzende des LFK-Medienrats, sieht darin eine große Gefahr für die freie Meinungsbildung: „In unserer digitalen Gesellschaft ist es von zentraler Bedeutung, dass die Menschen Falschinformationen und Manipulationsversuche erkennen können. Nur wer seriöse Nachrichten von Fake News unterscheiden kann, kann sich seine eigene Meinung frei und selbstbestimmt bilden.“ Deshalb unterstützt die LFK mit ihren Angeboten zur Orientierung in den digitalen Medien die Bürgerinnen und Bürger in Baden-Württemberg dabei, Desinformation zu erkennen und sich eine fundierte Meinung zu bilden. Darüber hinaus obliegt der LFK nach § 19 des Medienstaatsvertrags seit Ende des Jahres 2020 auch die Aufsicht über die Einhaltung journalistisch-redaktioneller Sorgfaltspflichten durch Telemedienanbieter. Ein weiteres Mittel zur Eindämmung von Desinformation ist die Stärkung des journalistischen Nachwuchses im Land. So fördert die LFK beispielsweise die Schaffung von crossmedialen Volontariatsstellen bei privaten Hörfunkveranstaltern.
Gemeinsamer Einsatz gegen Hass und Hetze
„Meinungsfreiheit ist ein Kernelement unserer Demokratie – diese Grundidee der Rundfunkregulierung muss auch für das Internet gelten“, sagt Dr. Wolfgang Kreißig. „Um die besonders gefährdete Gruppe der Kinder und Jugendlichen vor Gefahren im Netz zu schützen, wird in diesem Jahr einer der Schwerpunkte unserer Aufsichtsarbeit im Bereich des Jugendmedienschutzes auf der konsequenten Bekämpfung von Hass und Hetze im digitalen Raum liegen.“ So ist die LFK Mitglied der Ende letzten Jahres von der Landesregierung gegründeten und beim Landeskriminalamt angesiedelten Task Force gegen Hass und Hetze im Internet, deren Ziel es ist, bestehende Maßnahmen zu bündeln und sich für eine Stärkung der Medienkompetenz der Bürgerinnen und Bürger einzusetzen. Zudem wird die LFK ab diesem Jahr im Bereich des Jugendmedienschutzes für das Medien-Monitoring ein KI-Tool zum Einsatz bringen, welches jugendschutzrelevante Inhalte in Social-Media-Diensten und auf Webseiten automatisiert erkennen und nach den einschlägigen Verstoßkategorien des Jugendmedienschutz-Staatsvertrags vorsortieren kann.
Medienkompetenz als Zugang zur Medienvielfalt
Sich ein verlässliches Bild von Nachrichten machen und eine Meinung dazu bilden – das ist in der digitalen Medienwelt sehr wichtig, aber gar nicht so einfach. Zum einen fehlen bestimmten Bevölkerungsgruppen wie Seniorinnen und Senioren, die nötigen Kenntnisse, um digitale Medien selbstbestimmt zu nutzen. Zum anderen wissen beispielsweise Kinder und Jugendliche oft nicht ausreichend über Risiken im Netz Bescheid. Mit ihren Studien zum Mediennutzungsverhalten von Kindern, Jugendlichen (bspw. JIM-Studie) sowie Seniorinnen und Senioren untersucht die LFK regelmäßig, wo Bedarfe im Medienkompetenzbereich liegen und reagiert mit entsprechenden Projekten. Ein Beispiel stellt die vor Kurzem von der LFK veröffentlichte Lern-App „Starthilfe – Digital dabei“ dar, welche Seniorinnen und Senioren bei ihren ersten Schritten mit dem eigenen Smartphone oder Tablet unterstützt.
Die LFK ist die Medienanstalt für Baden-Württemberg. Sie lizenziert und beaufsichtigt den privaten Rundfunk, weist Übertragungskapazitäten zu und entwickelt und fördert eine vielfältige Medienlandschaft. Sie setzt sich für Meinungsfreiheit und -vielfalt ein, gerade auch auf digitalen Verbreitungswegen, Telemedien und Social Media. Die LFK ist außerdem zuständig für den Jugendmedienschutz und die Vermittlung von Medienkompetenz. Hierzu engagiert sie sich in zahlreichen Projekten und bietet Aus- und Fortbildungsmaßnahmen an.
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