Finanzen / Bilanzen

Kommunen sind größte Förderer des Sports in Deutschland – Sportstätten-Investitionsprogramm von Bund und Ländern nötig

Der Deutsche Städtetag fordert Bund und Länder auf, den Breitensport stärker zu fördern und die Städte bei Sanierung und Ausbau der Sportinfrastruktur besser zu unterstützen. Sport in den Städten ist in all seinen Facetten bedeutsam für Lebensqualität und Gesundheit, Wertevermittlung sowie Zusammenhalt und Integration der Menschen.

Der Vizepräsident des Deutschen Städtetages, Oberbürgermeister Burkhard Jung aus Leipzig, erklärte: „Angesichts eines Sanierungs- und Investitionsstaus von 11 Milliarden Euro bei den Vereinssportstätten in Deutschland und von 20 Milliarden Euro bei den kommunalen Sportstätten, brauchen wir dringend ein langfristig angelegtes und angemessen dimensioniertes Sportstätteninvestitionsprogramm von Bund und Ländern. Es sollte ein jährliches Fördervolumen von 1 Milliarden Euro aufweisen und in den Städten sowohl die Sanierung als auch den Neubau von Sportstätten ermöglichen.“ Insgesamt ist der Sanierungsbedarf bei den Sportstätten gewaltig. Gut zwei Drittel der Sportstätten in Deutschland befinden sich in kommunaler Trägerschaft. Vieles stammt aus den 1960er und 1970er-Jahren und entspricht nicht mehr heutigen Standards.

Auch im Sport wandeln sich die Anforderungen der Menschen. Ziel der Städte ist zeitgemäße Förderung des Sports auf der Grundlage einer kommunalen Sportentwicklungsplanung, betont der Städtetags-Vizepräsident: „Die Kommunen sind die größten Förderer des Sports in Deutschland. Sie bringen circa 80 Prozent aller öffentlichen Gesamtausgaben im Sport auf. Und die Städte wollen dem Sportverhalten und den Interessen der Bürgerinnen und Bürger auch in Zukunft gerecht werden.“ Dabei bleibt der organisierte Sport mit seinen Vereinen und Verbänden vor Ort der wichtigste Partner bei der Entwicklung des Sports.

Gerade im hochverdichteten Stadtgebiet mit knappen Flächenangebot richten die Städte ihr Augenmerk immer stärker darauf, einen breiten Zugang zu vorhandenen Sportstätten und orten zu ermöglichen. Das gilt auch und gerade in der Pandemie, wenn dem die zeitweise nötigen Beschränkungen nicht entgegenstehen. „Die kommunale Sportförderung muss sich weiterhin auf den vereinsgebundenen Sport ausrichten, aber auch darauf, dass immer mehr Menschen selbstorganisiert Sport treiben. Nötig ist eine Sportinfrastruktur mit modernen, multifunktionalen Sportanlagen und Sportmöglichkeiten im öffentlichen Raum“, so Städtetagsvizepräsident Jung. Die Förderung des Sports ist nicht nur Teil kommunaler Daseinsvorsorge, ein vielfältiges Sportangebot vor Ort macht Städte auch maßgeblich attraktiver.

Grundsatzpapier „Kommunale Sportpolitik und Sportförderung“

Die Veränderungen im Bereich der Sportinfrastruktur und beim Sportverhalten der Menschen sowie die notwendigen Anpassungen beleuchtet das aktuell veröffentlichte Grundsatzpapier „Kommunale Sportpolitik und Sportförderung“ des Deutschen Städtetages. Es liefert Handreichungen für die Mitgliedstädte ebenso wie Empfehlungen zu den wichtigsten sportpolitischen Handlungsfeldern. Darüber hinaus enthält es die zentralen sportpolitischen Forderungen der Städte an Bund, Länder und den organisierten Sport.

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