Krankenhäuser fordern Bekenntnis der Politik zu Trägervielfalt und mehr Investitionen für zukunftsgerechte Strukturen
Aktuelle Auswertungen von Zahlen zur Covid-Versorgung belegen eine hohe Beteiligung aller Berliner Krankenhäuser. Die Krankenhäuser in der Trägerschaft Berlins, Charité und Vivantes, haben mit einem Anteil von 41,7 % der Betten, ohne Intensivbetten, 40,9 % der insgesamt auf den peripheren Stationen behandelten Covid-Patienten/-innen versorgt, bei den Intensivbetten, deren Anteil 51,4 % beträgt, waren es 57,4 % der Covid-Patienten/-innen. Von den Krankenhäusern in freigemeinnütziger und privater Trägerschaft mit einem Anteil von 58,3 % der Betten, ohne Intensivbetten, wurden 59,1 % der insgesamt auf den peripheren Stationen behandelten Covid-Patienten/-innen versorgt, bei den Intensivpatienten waren es 42,6 % der Covid-Patienten/-innen bei einem Bettenanteil von 48,6 %.
Gesonderte Investitionen, einseitige Finanzierungen bei der Schaffung guter Arbeitsbedingungen oder beim Aufbau weiterer Ausbildungskapazitäten laufen der arbeitsteiligen Zusammenarbeit und dem guten Miteinander der Kliniken entgegen. Ganz besondere Aufmerksamkeit gilt deshalb dem Bekenntnis der Koalitionäre zu einer „guten Zusammenarbeit mit allen Krankenhäusern der Stadt“, wie es im Koalitionsvertrag formuliert ist.
Dieses Bekenntnis muss sich in den nun anlaufenden Diskussionen zum Doppelhaushalt 2022/2023 widerspiegeln: Berlinerinnen und Berliner vertrauen – besonders in den Jahren der Pandemiebelastungen – auf resiliente Krankenhäuser, die moderne Medizin auf hohem Niveau und ihren Beschäftigten gute Arbeitsbedingungen bieten. Flächendeckend und trägerübergreifend! Es wäre daher überhaupt nicht nachvollziehbar, dass Investitionen hinter dem nachgewiesenen Bedarf von 350 Mio. € jährlich zurückblieben oder nur einzelne Krankenhausträger von Zusagen der Politik profitieren würden.
Berlins Krankenhausversorgung basiert auf einem soliden Trägermix – wie die Koalition aus verschiedenen Parteien besteht. Krankenhausversorgung und Koalition klappen nur, wenn alle gemäß ihrem Anteil an Rechten und Pflichten beteiligt werden. Wir gehen davon aus, dass Politik dieses Prinzip verstanden hat und bei sich selbst anwendet. Die Anwendung dieses Prinzips muss auch für die Krankenhäuser sichergestellt werden.
Weitere Informationen:
Analyse der BKG: Investitionsbedarf der Krankenhäuser in Berlin 2020-2030
Gesundheitspolitische Positionen der BKG
PflegeJetztBerlin: Situation und Entwicklung der Pflege in Berlin bis 2030
Die Berliner Krankenhausgesellschaft e. V. ist die Vereinigung der Träger von Krankenhäusern und stationärer Pflegeeinrichtungen sowie ihrer Spitzenverbände im Land Berlin. In der Pluralität von öffentlichen, freigemeinnützigen und privaten Krankenhausträgern sind 61 Krankenhäuser und 46 stationären Pflegeeinrichtungen in der Berliner Krankenhausgesellschaft verbunden.
Die Krankenhäuser in Berlin versorgen jährlich ca. 900.000 Patientinnen und Patienten vollstationär und rund 1,3 Millionen Notfälle. Sie sind zudem ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor und bedeutender Arbeitgeber: über 55.000 Mitarbeitende sind direkt in Krankenhäusern beschäftigt, davon über 10.000 Ärzte/-innen sowie über 18.000 im Pflegedienst sowie rund 24.000 in weiteren Tätigkeitsbereichen. Darüber hinaus werden über 3.000 hochqualifizierte Fachkräfte ausgebildet. Viele weitere Arbeitsplätze in zuliefernden Betrieben und bei Dienstleistern sind zusätzlich an den Krankenhaussektor gebunden. Mit einem Jahresumsatz von rund 4,8 Milliarden Euro und außerordentlichen Wertschöpfungseffekten sind die Kliniken im Land Berlin ein bedeutender Standortfaktor für die Stadt.
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