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Münsterland absolviert technische Erprobungsfahrt

Ein schönes Geschenk hat die AG „EMS“ zu Weihnachten bekommen, denn die technische Erprobungsfahrt von MS „Münsterland“, die einen Tag zuvor stattgefunden hat, ist sehr aufschlussreich verlaufen.

Zur technischen Erprobung gehören neben einer Schiffsbetankung mit dem neuen Antriebsstoff LNG (Liquefied Natural Gas) auch eine erstmalige Inbetriebnahme der neuen Maschinenanlage. „Das ist immer ein spannender Moment“, verrät AG „EMS“-Inspektor Claus Hirsch. Im neu gebauten Achterschiff sind alle Komponenten der neuen Antriebsanlage vom Gastank, Generatoren, die elektrischen Fahrmotoren, die Azignel-Propeller und die Hilfsaggregate verbaut. „Nun kann das Feintuning im Zusammenspiel der einzelnen Komponenten erfolgen“, sagt Hirsch. Auch Kapitän Dirk Saathoff ist sehr erfreut: „Fahreigenschaften und Manövrierfähigkeit des 15 Meter längeren Schiffes sind sehr gut.“

Wie bereits auf MS „Ostfriesland“ wurde auch hier ein Flüssiggastank vom Typ C eingesetzt, d.h. die Behälter bestehen aus einem inneren Tank und einem weiteren äußeren, der zum Schutz dient. Dazwischen sorgt eine Vakuumisolierung für die gleichbleibenden Umgebungsverhältnisse, denn das Flüssiggas lagert bei -162° C und 5 bar Druck im Tank. Neu ist die Größe des verbauten Spezialtanks, denn anders als bei MS „Ostfriesland“, wo ein geometrisches Raumvolumen von 45 m³ gegeben ist, fasst der Tank von MS „Münsterland“ 53 m³. Das größere Volumen wurde durch einen vergrößerten Innendurchmesser des inneren Tanks und eine verbesserte Isolation und dadurch geringere Schichtbreite ermöglicht. „Die GVU’s also die Gasventileinheiten konnten nun im Tankaufstellraum untergebracht werden, so dass dieser Platz im Maschinenraum frei geworden ist“, erklärt AG „EMS“-Projektleiter Michael Baumfalk.

MS „Münsterland“ wird das dritte Schiff in der AG „EMS“-Gruppe, welches mit dem umweltfreundlichen Flüssiggas betrieben wird. LNG steht für Liquefied Natural Gas, einem Gas, welches aus Methan besteht und auf minus 162°C heruntergekühlt wird. LNG erlaubt es Stickoxide und Schwefeloxide um 90% bzw. 95% sowie Kohlendioxide um 20% zu reduzieren und Feinstaub nahezu komplett zu vermeiden. „Man hat uns EU-weit als First Mover bezeichnet und das wollen wir bleiben. Dazu gehört, nicht nur die ersten zu sein, die auf LNG setzen, sondern dies auch konsequent weiter zu entwickeln und zu verfolgen“, sagt AG „EMS“-Vorstand Dr. Bernhard Brons.

MS „Münsterland“ wird gegen Ende Januar zurückerwartet und verkehrt zukünftig wieder auf der Route Eemshaven – Borkum.

Das Projekt wird im Rahmen der Umsetzung der Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie der Bundesregierung (MKS) durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert. Die Fördermaßnahme wird von der NOW GmbH koordiniert.

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