NABU: Waldvögel zieht es in Gärten und Parks
Erste Trends bei der diesjährigen Winterzählung zeichnen sich jetzt schon ab. Deutschlandweit wurden etwa 36 Vögel und neun verschiedene Arten pro Garten gemeldet. Damit liegen die Zahlen leicht über denen des Vorjahres, aber deutlich unter dem Durchschnitt der letzten elf Jahre, in denen die NABU-Aktion bereits stattgefunden hat. Sowohl bundesweit als auch in Brandenburg führt der Haussperling die Rangliste an, gefolgt von der Kohlmeise.
Im Gegensatz zur bundesweiten Rangliste, wurde der Feldsperling in Brandenburg am dritthäufigsten gesichtet, gefolgt von Blaumeise und Amsel.
Der Grünfink liegt mit 1,36 Vögeln pro Garten über seinem Vorjahreswert von 1,13. „Es freut uns sehr, dass der Grünfink in diesem Jahr häufiger als noch in 2021 beobachtet wurde. Dies gibt Hoffnung, dass sich die Art nach den vermehrten Todesfällen durch Trichomonaden in den nächsten Jahren langsam erholen wird“, so Manuela Brecht, Vogelschutzreferentin beim NABU Brandenburg.
Ebenfalls erfreulich sind die Zahlen zu den Blaumeisen. Diese sind ähnlich wie die Werte von 2021. Das in den Frühjahren 2020 und 2021 aufgetretene „Blaumeisensterben“, dass durch das Bakterium Suttonella ornithocola verursacht wurde, hatte in Brandenburg glücklicherweise weniger Verluste zur Folge, als in anderen Bundesländern.
„Hier werden die Ergebnisse der nächsten Vogelzählung im Mai weitere Erkenntnisse liefern.“ Ebenso haben sich die Zahlen der Amseln im Vergleich zum Vorjahr auch in diesem Jahr weiter verbessert. Dieser bei uns weit verbreiteten Vogelart hatte das Usutu-Virus zwischenzeitlich zugesetzt.
Auffällig bei der diesjährigen Zählaktion war, dass vor allem typische Waldarten wie Eichelhäher und Kernbeißer häufiger beachtet wurden. Vermutlich sind sie wegen des Wetterumschwungs und vielleicht auch aufgrund einer geringeren Menge an Baumsamen besonders häufig in die Gärten und an die Futterstellen gekommen. Andere Arten, die auch als Wintergäste zu uns kommen und häufig in größeren Trupps unterwegs sind, wie, Erlenzeisig und Seidenschwanz, wurden in diesem Jahr deutlich häufiger in Brandenburg gesichtet. Grund dafür könnten Wetterbedingungen in nördlicheren Regionen sein. „Durch sich immer schneller verändernde Wetterbedingungen verändert sich auch das Zugverhalten. Es ist sehr wichtig, diese Entwicklungen weiter genau zu beobachten. Beim Arten- und Naturschutz gibt es also weiterhin viel zu tun“, so Manuela Brecht.
Die „Stunde der Wintervögel“ fand bereits zum zwölften Mal statt. Beobachtungen können noch bis 17. Januar gemeldet werden: per App unter www.NABU.de/vogelwelt, unter www.stundederwintervoegel.de oder unter www.NABU.de/onlinemeldung.
Die nächste Vogelzählung finden vom 13. bis 15. Mai mit der „Stunde der Gartenvögel“ statt.
Infos zur Aktion unter www.stundederwintervoegel.de
Ergebnisse im Detail: www.NABU.de/sdw-ergebnisse
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