Pressesprecherin des Robert Koch-Instituts gibt Studierenden Einblick in ihren Arbeitsalltag
Mehr als 18.000 Presseanfragen im Jahr 2020, mehr als 10.000 im Vorjahr: Seit Beginn der Corona-Pandemie beantwortet das in Berlin ansässige Robert Koch-Institut (RKI), die zentrale Einrichtung der Bundesregierung auf dem Gebiet der Krankheitsüberwachung und -prävention, Fragen der Medien zur Pandemie. An erster Stelle tut dies Susanne Glasmacher. Die studierte Biologin ist Pressesprecherin des RKI. Jetzt stellte sich Glasmacher, die bereits zweimal als Forschungssprecherin des Jahres ausgezeichnet wurde, auch den Fragen von Studierenden der Hochschule Osnabrück. Der Anlass: das Seminar zur Wissenschaftskommunikation, das die Studierenden im Zuge ihres Kommunikationsmanagement-Studiums auf dem Campus Lingen besuchen.
Unter anderem wollten die Teilnehmenden wissen, welche Voraussetzungen man erfüllen muss, um in Glasmachers Position arbeiten zu können. Die gebürtige Pfälzerin nannte hier „ein gutes naturwissenschaftliches Grundwissen“ als wichtige Basis, auch für das „Standing gegenüber Fachkollegen und Fachjournalisten“. Zugleich sei es wichtig, die Medien-Praxis zu kennen. Glasmacher selbst sammelte Erfahrungen bei der Süddeutschen Zeitung und beim Saarländischen Rundfunk sowie als Redakteurin bei „Einblick“, Zeitschrift des Deutschen Krebsforschungszentrums. Im Blick auf die zahlreichen Medienanfragen, die sie täglich erreichen, betonte Glasmacher zudem, dass es in ihren Augen für Medienschaffende wichtig sei, „Respekt vor der Komplexität von Themen zu haben. Bestimmte Themen kann man nicht gut machen, wenn man sich nicht intensiv damit befasst hat“.
Die RKI-Pressesprecherin bestätigte, dass die Corona-Pandemie eine Herausforderung nicht gekannten Ausmaßes ist. „Keine Krise war bisher so lang und im Blick auf die Krankheit so gravierend.“ Zugleich erinnerte Glasmacher, dass sie in ihrer Zeit am RKI mit der SARS-Pandemie 2002 und 2003, der umgangssprachlich als Schweinegrippe bezeichneten Pandemie 2009 und 2010 oder den EHEC-Infektionen 2011 bereits einige Krisen erlebt habe. Grundsätzlich gelte im Blick auf ihren Beruf: „Man muss die Krisensituation irgendwann weitestmöglich normalisieren.“
Die Studierenden und Dozentin Therese Schedifka bedankten sich nach den 45 Minuten in der Videokonferenz bei Glasmacher für die Einblicke in ihre Arbeit. „Der Stellenwert der Wissenschaftskommunikation wird immer größer, nicht zuletzt angesichts der Pandemie und dem Umgang mit ihr“, erklärt Schedifka. „Deshalb beleuchten wir dieses Themenfeld in dem Seminar von vielen Seiten – etwa aus Sicht der Medien, von Forschungseinrichtungen oder von Hochschulen. Die Personen, die uns hier Rede und Antwort stehen, helfen den Studierenden auch, die Frage zu beantworten, welche Berufsbilder die moderne Wissenschaft für uns Kommunikationsmanagerinnen und -manager eigentlich bereithält.“
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