Studie: Viele Hautcremes schaden dem Mikrobiom der Haut
Das Biotechnologie-Unternehmen hat Proben von mehr als 30 Hautcremes und Hautpflege-Produkten auf mikrobiologische Wirkweisen getestet und festgestellt, dass viele Produkte das Wachstum gesunder Bakterien wie Staphylococcus epidermidis auf der Haut hemmen oder sie sogar abtöten. "Diese guten Bakterien sind aber enorm wichtig für gesunde Haut", betont Dr. Christine Lang, Professorin für Mikrobiologie an der TU Berlin und Vorstand Forschung und Entwicklung bei BELANO medical. "In solchen Fällen können Hautcremes das Mikrobiom und damit die gesunde Hautflora aus dem Gleichgewicht bringen."
Hautpflege sollte nicht antibakteriell wirken
Dass das Mikrobiom – also die Vielfalt von Bakterien, Pilzen und anderen Mikroorganismen auf der Haut – elementar für eine gesunde Haut ist, gilt in der Dermatologie als erwiesen. "Daher gibt es Bemühungen, in Zukunft viel stärker darauf zu achten, dass eine Hautpflege oder Kosmetik das Mikrobiom, also die Bakterienvielfalt auf der Haut schützt und stärkt."
Die Sorge vor Infektionen während der Corona-Pandemie aber auch schon in den Jahren und Jahrzehnten zuvor habe regelmäßig zu einer Nachfrage nach Produkten geführt, die neben einer Hautreinigung und Hautpflege zugleich eine desinfizierende oder gar antibakterielle Wirkung versprechen. "Das ist aber ein falscher Ansatz, der mehr schaden als nützen kann", betont Prof. Lang. Langfristig könnte eine solche Wirkung und die daraus folgende Schädigung des Mikrobioms sogar Allergien oder Hautkrankheiten wie Neurodermitis begünstigen oder deren Symptome verstärken.
"Die meisten der Mikroorganismen auf unserer Haut sind harmlos", so Prof. Lang weiter. "Ihre Vielfalt ist existenziell für eine lebendige Hautflora und damit für eine gesunde Haut." Denn die guten (kommensalen) Bakterien wirken als Schutzschild gegen krank machende (pathogene) Bakterien. Sie könnten demnach sogar bei Haut-Verletzungen eine rasche Heilung begünstigen und hemmend auf Tumorzellen (weißer Hautkrebs) in der Haut wirken. Auf Fachmessen und Kongressen hatte Prof. Dr. Lang in den vergangenen Monaten bereits angemahnt, dass Kosmetik- und Hautpflege-Produkte in ihrer Zusammensetzung und Wirkweise stärker an der natürlichen Wirkweise des Mikrobioms ausgerichtet werden.
Die besten Cremes entstehen aus Bakterien
Zahlreiche dermatologische Untersuchungen der vergangenen Jahre hatten bereits gezeigt, dass die Vielfalt von Bakterien im Falle einer Erkrankung meist reduziert ist. "Das beobachten wir bei Hautkrankheiten ebenso wie bei Magen-Darm-Krankheiten oder Verdauungsproblemen", bekräftigt Prof. Lang. In solchen Fällen sei das entsprechende Mikrobiom auf der Haut, in Schleimhäuten oder im Darm regelmäßig beeinträchtigt. Durch Studien konnte in einzelnen Fällen bereits belegt werden, dass die Einnahme von spezifischen Probiotika oder Mikrobiotika (im Falle von Magen- oder Darmkrankheiten) oder die Verwendung einer mikrobiotischen medizinischen Hautpflege zu Verbesserungen führe und Krankheits-Symptome reduziere.
Zur Wirkweise von Bakterien auf der Haut und ihrer Bedeutung für Hautgesundheit ist bereits vor einigen Jahren ein Interview mit Prof. Dr. Christine Lang erschienen, nachzulesen im Internet unter https://www.welt.de/print/welt_kompakt/print_lifestyle/article157962643/Die-besten-Cremes-entstehen-aus-Bakterien.html.
Darüber hinaus hat Prof. Lang die Untersuchung der Hautcremes und die Ergebnisse in mehreren Vorträgen erläutert, unter anderem https://www.youtube.com/watch?v=gfcmasDbYRg&t=1s.
Die BELANO medical AG ist ein Biotechnologie-Unternehmen, das die Ergebnisse aus der Erforschung positiv wirkender Mikroorganismen für Medizin- und Pflegeprodukte nutzt. Dabei werden neuartige Therapieansätze für medizinische Hautpflege, zur Prävention von Krankheiten und zur Unterstützung von Heilungsprozessen entwickelt und vermarktet. Auf diese Weise sollen neue Therapie-Optionen für bisher nicht befriedigend behandelbare Erkrankungen und Indikationen entstehen. Ziel ist es, diese patentgeschützten Wirkstoffe und deren Produkte für jeden Menschen verfügbar zu machen. Das Unternehmen setzt dabei auf die nationale und internationale Zusammenarbeit mit Distributoren und anderen Partnern wie die Henkel AG oder die Drogeriemarktkette Müller.
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