Vorsorge lohnt sich: Alle 20 Minuten stirbt in Deutschland ein Mensch an Darmkrebs
"Darmkrebs ist heilbar, wenn er rechtzeitig entdeckt wird. Darmkrebs kann sogar verhindert werden, wenn die potenziellen Vorstufen im Zuge einer Darmspiegelung entfernt werden", sagt Dr. Jens Aschenbeck, der Darmkrebsexperte der niedergelasssenen Magen-Darm-Ärzte. Seit vor zwanzig Jahren das Angebot der Vorsorge-Untersuchung in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen aufgenommen worden ist, sind die Zahlen der an Darmkrebs versterbenden Menschen in Deutschland rückläufig. "Wir könnten hier schon sehr viel weiter sein, wenn mehr Menschen die Chance wahrnehmen würden, den Krebs zu verhindern", betont Dr. Aschenbeck. "Wenn der beschwerdefreie Menschen zur Darm-Spiegelung kommen, können wir die möglichen Vorstufen – Polypen – abtragen und es entsteht erst gar kein Darmkrebs!"
Das statistische Risiko, im Laufe des Lebens an Darmkrebs zu erkranken, liegt bei sechs Prozent. Doch das ist nur ein Durchschnittswert: Wenn in der direkten Verwandtschaft bereits Darmkrebsfälle aufgetreten sind, liegt das individuelle Risiko deutlich höher. Bei rund 30 Prozent aller diagnostizierten Darmkrebsfälle gab es bereits nahe Angehörige, die ebenfalls Darmkrebs hatten! Menschen mit familiärem Risiko sollten sehr früh mit der Vorsorge starten. Das kann mit 40 Jahren sein, mitunter aber auch schon ab dem 25. Lebensjahr. Wann der richtige Zeitpunkt für den Start der Vorsorge-Untersuchungen ist, kann im Gespräch mit einem Magen-Darm-Spezialisten geklärt werden. Bei familiärer Belastung übernehmen die Krankenkassen die Kosten der Darmspiegelung in voller Höhe – unabhängig vom Alter.
Der Berufsverband Niedergelassener Gastroenterologen Deutschlands e. V. (bng) ist ein eingetragener Verein mit Sitz in Ulm, in dem sich mit fast 1.300 Mitgliedern (Stand 1. April 2021) mehr als 90 Prozent der niedergelassenen Magen-Darm-Ärzte (Gastroenterologen) bzw. fachärztlich tätigen Internisten mit dem Schwerpunkt Erkrankungen des Verdauungssystems (Gastroenterologie) in Deutschland zusammengeschlossen haben, um ihre beruflichen und berufspolitischen Interessen zu organisieren.
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