Gesundheit & Medizin

Vorsorge-Programm ‚Healthy Birth‘: Gesunde Geburt – rundum

Trotz modernster Medizin treten in Deutschland hartnäckige Probleme bei Schwangerschaft und Geburt auf. Zum Beispiel gibt es mehr Frühgeburten als in anderen Ländern und es werden mehr Kaiserschnitte durchgeführt als medizinisch notwendig. Die Frauenklinik der UMM will hier gegensteuern und hat das Vorsorge-Programm „Healthy Birth“ für eine rundum gesunde Geburt entwickelt. Jetzt startet dazu eine Studie, für die noch Teilnehmerinnen gesucht werden.

Das Vorsorge-Programm ist ganzheitlich angelegt. „Eine gesunde Geburt ist aus unserer Sicht mehr als eine komplikationsfreie Schwangerschaft und Entbindung. Wir nehmen gemeinsam mit Partnern auch das soziale Umfeld der werdenden Mütter und ihre psychische Gesundheit in den Blick“, erläutert Professor Dr. med. Marc Sütterlin, Direktor der UMM-Frauenklinik.

„Healthy Birth“ kombiniert zwei Elemente: Erstens erhalten Schwangere eine Smartphone-App, die ihnen regelmäßig passend zu ihrem Schwangerschaftsverlauf von Fachleuten geprüfte Informationen gibt. Dazu kommt eine regelmäßige Videosprechstunde mit einer persönlichen Schwangerschaftsbegleiterin – also einer Hebamme oder einer Medizinischen Fachangestellten. In der Sprechstunde geht es neben medizinischen Fragen zum Beispiel auch um Sorgen und Ängste der Schwangeren. Die Schwangerschaftsbegleiterinnen kennen sich außerdem gut mit Angeboten für werdende Mütter und Familien in der Stadt aus. „Dadurch können die Schwangerschaftsbegleiterinnen die Frauen rundum beraten, wie sie ihre Gesundheit selbst fördern können, und ihnen bei Bedarf passende Unterstützung vermitteln“, berichtet Dr. med. Barbara Filsinger, Oberärztin an der UMM-Frauenklinik und Leiterin des Mutter-Kind-Zentrums. In das Projekt sind unter anderem das die Frühen Hilfen der Stadt Mannheim, Psychologinnen sowie Schwangerschaftsberatungsstellen eingebunden.

„Healthy Birth“ soll so nicht nur medizinische Probleme vermeiden helfen. „Wir erwarten auch weniger psychische Belastung bei den Schwangeren, eine bessere Mutter-Kind-Bindung, eine höhere Stillquote, mehr soziale Kontakte, mehr Bewegung und weniger Gewichtszunahme bei der Mutter, was auch das Adipositas-Risiko bei den Kindern verringert“, so Filsinger.

Ob das gelingt, überprüft das Universitätsklinikum jetzt in einer sogenannten randomisierten Studie mit zwei Gruppen von Teilnehmerinnen: Die eine erhält die herkömmliche Form der Schwangerschaftsbetreuung, die andere wird nach dem neuen „Healthy Birth“-Programm betreut. Für die Studie werden noch Teilnehmerinnen gesucht. Melden können sich alle mindestens 16-jährigen Schwangeren mit Wohnsitz in Mannheim, die aktuell zwischen der 10. und der 20. Woche der Schwangerschaft sind. Eine Anmeldung ist möglich unter 0621 / 383-6060 oder healthy.birth@umm.de.

„Healthy Birth“ wird als Projekt des „Kompetenznetzwerks Präventivmedizin Baden-Württemberg“ gefördert vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst.

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