220 Berliner Kreuzungen sind Rad-Unfallschwerpunkte
Das Radfahren in Berlin leider noch gefährlich ist, kann jede:r täglich erleben. Immer wieder kommt es zu schweren oder sogar tödlichen Unfällen mit Radfahrenden. Doch was bedeutet das in Zahlen und was muss passieren, um das Ziel der Vision Zero (keine tödlichen Unfälle mehr im Straßenverkehr), das im Mobilitätsgesetz verankert wurde, umzusetzen? Um dazu beizutragen hat FixMyBerlin alle Unfälle mit Fahrradbeteiligung der Jahre 2017-2019 an Knotenpunkten ausgewertet und nach Kategorien der Unfallhäufung analysiert. Auf der Ergebniskarte können die Knotenpunkte nach Unfallschwerpunkten und Unfallhäufungsstellen gefiltert werden.
Die Kategorien zur Bewertung welche Kreuzungen als Unfallschwerpunkte gelten orientieren sich dabei an dem Schema der Berliner Unfallkommission. Als Schwerpunkt gilt dabei ein Knotenpunkt an dem a) mindestens 3 Unfälle mit schwerem Personenschaden oder getöteten Personen oder b) mindestens 5 Unfälle mit mindestens leichtem Personenschaden geschehen sind. Dieses Schema, dass normalerweise für die Beurteilung aller Unfälle verwendet wird, wurde hier nur auf Unfälle mit Radbeteiligung angewendet. Die Bewertung zeigt also im Vergleich weniger Unfallschwerpunkte. Neben den 220 Unfallschwerpunkten werden 88 Knotenpunkte als Unfallhäufungsstellen (mehr als 3 Unfälle mit Personenschaden) bewertet und 557 als solche mit wenigen Unfällen (1-3 Unfälle mit Personenschaden). Die meisten Unfallschwerpunkte konzentrieren sich im inneren Bereich der Stadt und an den Bundesstraßen.
Die Daten der Auswertung können für die journalistische Arbeit heruntergeladen werden und unter Angabe der Quellen frei verwendet werden.
Hintergrund die Vision Zero im Berliner Mobilitätsgesetz
Das Berliner Mobilitätsgesetz verfolgt als oberstes Ziel die Vision Zero. Das Ziel ist, dass im Straßenverkehr keine Menschen mehr tödlich oder schwer verletzt werden. Das Mobilitätsgesetz orientiert seinen Sicherheitsbegriff dabei besonders an den stärker zu schützenden Verkehrsteilnehmer:innen, dazu gehören auch Radfahrende. In Abwägungsentscheidungen bei der Verkehrsplanung bedeutet dies, dass z.B. ein schnell vorankommender Autoverkehr geringere Priorität hat, als die Vermeidung von Unfällen.
Um die Vision Zero zu erreichen schreibt das Mobilitätsgesetz fest, dass dort wo sich Unfälle mit getöteten Personen ereignen oder solche Schwerverletzen häufen unverzüglich geprüft werden muss, welche Maßnahmen zur Verhinderung weiterer Unfälle kurz-, mittel- und langfristig getroffen werden können. Die Ergebnisse dieser Prüfung werden von der Unfallkommission hier für die Jahre 2018, 2019, 2020, 2021 veröffentlicht.
Weitere Informationen und Quellen:
Download Datensatz der Knotenpunkte zur weiteren Auswertung (.csv)
https://fixmyberlin.de/presse
Direktlink zur Karte mit dem Happy-Bike-Index auf fixmyberlin.de
https://fixmyberlin.de/zustand
Karte zum einbetten in andere Websites (kostenlos nutzbar)
https://embed.fixmyberlin.de/zustand
Link zur Website der Unfallkommission Berlin
https://www.berlin.de/sen/uvk/verkehr/verkehrspolitik/verkehrssicherheit/unfallkommission/verkehrsunfaelle-mit-todesfolge-21-mobg/
Link zum Mobilitätsgesetz:
https://www.berlin.de/sen/uvk/verkehr/verkehrspolitik/mobilitaetsgesetz/
FixMyBerlin ist ein Projekt des Berliner FixMyCity-Teams, das im stadteigenen Innovationslabor CityLAB zur Digitalisierung der Verwaltung und städtischen Infrastruktur von morgen forscht. FixMyCity unterstützt Städte bei der Transformation zur modernen und offenen Verwaltung mit dem Fokus auf eine nachhaltige und lebenswerte Stadt. Das übergeordnete Ziel ist es, einen offenen und konstruktiven Dialog zwischen Verwaltung und Bürger:innen zu schaffen. Hinter FixMyCity steht ein Team aus Entwicklern, Verkehrsplanerinnen, Designern, und Datenspezialistinnen.
Die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz und viele der Berliner Bezirksämter unterstützen das Vorhaben durch die Bereitstellung von Daten. Viele Partner aus der Berliner Gesellschaft haben geholfen, das Projekt auf die Beine zu stellen. Unter anderem waren die TU Berlin – Abteilung für integrierte Verkehrsplanung, die TU Dresden, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrttechnik, die Technologiestiftung Berlin, der Changing Cities e.V. und der ADFC e.V. beteiligt.
Die Auswertung der Unfalldaten wurde gefördert durch Bundesmittel aus dem Nationalen Radverkehrsplan und Mitteln der Berliner Senatskanzlei.
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