Energie- / Umwelttechnik

35 Kilometer neue Fernwärmeleitungen für Augsburg

Die Stadtwerke Augsburg (swa) bauen ihr Fernwärmenetz weiter aus. Bis 2027 wird es für 80 Millionen Euro um weitere 35 Kilometer verlängert.

Die umweltschonende Wärmeversorgung ist ein wichtiger Baustein der Klimastrategie der Stadt Augsburg.

Fernwärme ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu einer klimaschonenden Energieversorgung und leistet einen Beitrag zur Klimastrategie der Stadt Augsburg. Schließlich wird in der Stadt rund 20 Prozent des Wärmebedarfs durch Fernwärme abgedeckt – für warme Wohnungen, Büros, Werkstätten, Fabrikgebäude und heißes Wasser. Mit dem Fernwärme-Ausbauprogramm soll der Anteil der Fernwärme am Augsburger Wärmemarkt auf 40 Prozent gesteigert werden.

Umweltschonende Wärme und Energie, das klappt dank Fernwärme bereits heute. Strom und Wärme werden in den Kraftwerken der swa gleichzeitig erzeugt, beispielsweise durch die Verbrennung von Holzhackschnitzeln aus Abfallholz. Rund 90 Prozent der gesamten Wärme im Fernwärmenetz der swa stammen aus dieser hocheffizienten Kraft-Wärme-Kopplung. Weil die Wärme, die bei der Stromgewinnung entsteht, als Fernwärme genutzt wird, wird der eingesetzte Brennstoff optimal ausgenutzt. Im Vergleich zu Einzelheizungen reduzieren sich durch die zentrale Erzeugung mit modernster Filterung Emissionen wie Kohlendioxid oder Feinstaub deutlich. Das Biomasse-Heizkraftwerk der swa arbeitet CO2-neutral.

Aktuell bauen die Stadtwerke Augsburg (swa) im Stadtbachquartier an der Verlängerung des bestehenden 175 Kilometer langen Fernwärmenetzes. Es wird Richtung Norden um 2,5 Kilometer verlängert und soll ab Ende 2022 auch die Neubaugebiete in Oberhausen wie das Zeuna Areal mit klimaschonender Fernwärme versorgen. Dazu investieren die swa in den kommenden zwei Jahren rund fünf Millionen Euro.

Weitere Gebiete in Lechhausen, Göggingen, dem Hochfeld und in Neusäß werden bis 2027 ebenfalls erschlossen. Für die Verlängerung der Verteilleitungen um weitere 35 Kilometer investieren die swa in den kommenden fünf Jahren 80 Millionen Euro. Im Augsburger Osten betreiben die swa aktuell zwei große Kraftwerke: die Gasturbine und das Biomasseheizkraftwerk. Ebenso wird Energie aus der Müllverbrennungsanlage der AVA eingespeist. Auch im Heizkraftwerk der swa in der Franziskanergasse neben dem Vincentinum wird Fernwärme erzeugt.

Um die Versorgung für die zusätzlichen Abnehmer sicherzustellen, ist zudem der Bau eines neuen Biomasseheizkraftwerks geplant. Parallel werden neue regenerative Wärmeerzeugungsanlagen geplant, wie etwa große Wärmepumpen. Auch Geothermie wollen die swa nutzen.

Die Planung, welche Gebiete wann ausgebaut werden, erfolgt in Abstimmung mit der Stadt Augsburg. „Geplant wird ausgehend von den Gebieten, die jetzt schon mit Fernwärme sehr gut versorgt sind“, erklärt swa Vertriebsleiter für Fernwärme Frank Kaminke. Dazu gehören beispielsweise die Augsburger Innenstadt oder das Gebiet entlang der Stammleitung 7 Richtung KUKA. „In diesen Gebieten werden wir die Fernwärmeleitungen weiter vernetzen“, so Kaminke.

Der Anschluss an das neue Fernwärmenetz ist nur für Hauseigentümer und Unternehmen möglich, die sich nahe an bestehenden Leitungen oder unmittelbar im Neubaugebiet befinden. „In Ausbaugebieten, wo bisher noch Gasleitungen bestehen, informieren wir die Hauseigentümer frühzeitig vorher, dass sie die Möglichkeit haben, an das Fernwärmenetz angeschlossen zu werden“, sagt Kaminke. Für einen Anschluss muss lediglich die bestehende Heizungsanlage im Gebäude gegen eine Fernwärme-Hausstation getauscht werden.

Weite Teile der Augsburger Innenstadt werden ausschließlich durch die Fernwärme versorgt. Das trägt dort ganz erheblich zur Luftreinhaltung bei. Außerdem sind Wohngebiete wie das Uni-Viertel, die ehemaligen US-Kasernen oder das Schwaben-Center an die Fernwärme angeschlossen, ebenso wie große Unternehmen, etwa die MAN oder KUKA, Schulen oder die Kliniken Uniklinik, Diakonissenhaus, Josefinum und Vincentinum. Mit der Leistung der abgegebenen Fernwärme aus den Kraftwerken der swa können insgesamt umgerechnet rund 35.000 Haushalte versorgt werden.

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