Bauen & Wohnen

„Baukostenexplosion birgt Sprengkraft, die Pläne der Bundesregierung für neuen Wohnraum zu pulverisieren“

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) heute mitgeteilt hat, ist Bauen im Jahr 2021 deutlich teurer geworden. Die Erzeugerpreise für einzelne Baustoffe wie Holz und Stahl stiegen im Jahresdurchschnitt 2021 so stark wie noch nie seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949. Der VdW südwest beobachtet diese Entwicklung mit großer Sorge, vor allem mit Blick auf die weiteren Herausforderungen, denen sich die Wohnungswirtschaft aktuell gegenübersieht.

Dr. Axel Tausendpfund, Vorstand VdW südwest, sagt: "Die Zahlen von Destatis sprechen eine klare Sprache und sind überaus alarmierend. Rund um die Diskussionen um die KfW-Förderung sind die Baukosten zuletzt fast ein wenig in den Hintergrund gerückt. Dass dieser historische Preisanstieg aber eine enorme Belastung für den bezahlbaren und klimafreundlichen Wohnungsbau bedeutet, liegt auf der Hand. Gerade die sozial orientierten Wohnungsbauunternehmen geraten in die Bredouille, da sie für bezahlbaren Wohnraum stehen und die Zusatzkosten nicht an ihre Mieterinnen und Mieter weitergeben wollen. Das Problem der ,Bauflation‘ darf nicht alleine dem Markt überlassen werden. Hier steht auch die Politik in der Verantwortung, gemeinsam mit allen Akteuren Lösungen zu entwickeln. Denn die Baukostenexplosion birgt zusammen mit der unsicheren Fördersituation und dem Fachkräftemangel so viel Sprengkraft, dass damit auch die Ziele der Bundesregierung von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr pulverisiert werden können.

Die gestiegene Anzahl der Baugenehmigungen von Januar bis November 2021 ist leider nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Bei Mehrfamilienhäusern liegt das Plus gerade einmal bei 0,5 Prozent. Die Genehmigungsprozesse müssen noch viel mehr verschlankt und beschleunigt werden, um den dringend benötigten bezahlbaren Wohnraum entstehen zu lassen."

Über den VdW südwest Verband der Südwestdeutschen Wohnungswirtschaft e.V.

Der VdW südwest vertritt die Interessen von rund 200 privaten und öffentlichen Unternehmen der Wohnungswirtschaft in Hessen und dem südlichen Rheinland-Pfalz mit einem Wohnungsbestand von rund 400.000 Wohnungen. Mit einer Durchschnittsmiete von 6,63 Euro in Hessen und 5,89 Euro in Rheinland-Pfalz steht die im VdW südwest organisierte Wohnungswirtschaft in besonderem Maß für bezahlbares Wohnen. Als selbstständiger Regionalverband mit Sitz in Frankfurt am Main gehört der VdW südwest dem GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V., Berlin, an, der insgesamt 3.000 Unternehmen mit Wohnungen für 13 Millionen Menschen in Deutschland vertritt.

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