CO2-armer Transport von Materialien in Stahlfässern
Von der Extraktion der Rohstoffe über die Herstellung bis zur letzten Verwertung verursacht ein Stahlfass zum Transport von Materialien Treibhausgasemissionen. Die dabei entstehenden Mengen an Treibhausgasemissionen hat das Fraunhofer UMSICHT nun in einer Ökobilanzstudie quantifiziert und in kg CO2-Äquivalenten ausgewiesen.
Analyse von fünf Szenarien
Untersucht wurden dabei fünf verschiedene Szenarien. Im ersten Szenario wird ein Stahldeckelfass mit einem Inliner darin untersucht. Dieses wird nach seiner Nutzung mit dem Refurbishing-Verfahren wieder aufgewertet – sprich der Inliner wird entsorgt und die Dichtungen erneuert. In einem zweiten Szenario untersuchen die Forscher*innen die gleiche Fassart ohne einen Inliner und bilanzieren ein anschließendes Reconditioning des Fasses. Dafür wird das Fass gereinigt, ausgebrannt und neu lackiert, bevor auch hier die Dichtungen erneuert werden. Im dritten Szenario 3a wird ein Stahlspundfass ohne Inliner mit anschließendem Reconditioning untersucht. Zudem werden die Varianten Stahlspundfass ohne Inliner mit anschließendem Reconditioning des Fasses und Umarbeitung zu einem Deckelfass nach erster Nutzung (Szenario 3b) sowie ein Stahlspundfass ohne Inliner für einmalige Nutzung und anschließendem Recycling des Fasses (Szenario 3c) analysiert.
Weniger Treibhausgasemissionen durch den Einsatz von Inliner
Die Ökobilanzstudie zeigt die Treibhausgasemissionen durch die Produktion, den Transport und die endgültige Entsorgung beziehungsweise Verwertung der Transportfässer. »Indem die Fässer ‚from cradle to grave‘ – also über ihren gesamten Lebensweg – bewertet wurden, haben wir festgestellt, dass bei angenommenen fünf Verwendungen (= Betrachtungszeitraum) die Nutzung von Stahldeckelfässern mit Inliner und anschließendem Refurbishing (Szenario 1), 37,8 Kilogramm Kohlenstoffdioxid pro Betrachtungszeitraum emittiert«, erklärt Dr. Daniel Maga, Gruppenleiter Nachhaltigkeits- und Ressourcenmanagement am Fraunhofer UMSICHT. Davon seien 86 Prozent der Gesamtemission auf die Stahlfassherstellung ohne Abzug für die Wiederverwendung und nur 8 Prozent auf die Produktion des Inliners zurückzuführen. »Stahlspundfässer ohne Wiederaufbereitung emittieren dagegen 141 Kilogramm Kohlenstoffdioxid pro Betrachtungszeitraum und verursachen somit 73 Prozent mehr Emissionen«, verdeutlicht der Wissenschaftler die erheblichen Emissionsunterschiede. Und auch im Vergleich mit den Szenarien, die ein Reconditioning berücksichtigen, lassen sich durch die Verwendung von Inliner ca. 40 bis 50 Prozent der Treibhausgasemissionen einsparen.
*Biganzoli et al.–2018: LCA evaluation of packaging re-use: the steel drum case study
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