Corona sorgt für weniger Bad-Besucher
Zur Einordnung: Vor Beginn der Corona-Pandemie besuchten jährlich bis zu 1,3 Millionen Gäste das Nettebad, das Moskaubad und das Schinkelbad. Im vergangenen Jahr waren es dagegen lediglich knapp 540.000. Die Gründe sind leicht zu finden: Erst im Frühsommer konnten die Bäder, die Loma-Sauna und das Nettedrom nach dem Lockdown sukzessive wieder öffnen – allerdings nach wie vor nur unter strengen Auflagen wie Besucherobergrenzen und Abstandsregelungen. „Dass wir dennoch dieses Besucherergebnis erreicht haben, spricht sowohl für die Attraktivität unserer Bäder und Freizeiteinrichtungen, als auch für die tolle Arbeit, die unsere Mitarbeitenden dort geleistet haben“, sagt Stadtwerke-Vorstandschef Christoph Hüls.
Vor allem für Familien hält Hüls gute Nachrichten bereit: „Wir werden im März mit unserer schon angekündigten Familienflatrate für Energiekunden starten.“ Schon bei zwei monatlichen Besuchen rentiere sich die Flatrate zum Preis von 24,90 Euro im Monat. Außerdem erhalten Stadtwerke-Energiekunden über die Vorteilswelt ab sofort 20 Prozent Rabatt auf den Eintritt in die Bäder, die Loma-Sauna und ins Nettedrom.
Osnabrücker Bäder im Branchenvergleich
Im Branchenvergleich stehen die Stadtwerke-Bäder gut da: Vergleichbare Bäder in Deutschland verzeichneten prozentual einen stärkeren Besucherrückgang zwischen den Jahren 2019 und 2021 als die Osnabrücker. So erreichte beispielsweise das Nettebad ein Besucheraufkommen, das 45 Prozent der Vor-Corona-Werte entspricht. Nach einer Untersuchung des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU) liegt der deutschlandweite Schnitt bei rund 38 Prozent. „Diese Zahlen sind vor allem vor dem Hintergrund der großen coronabedingten Herausforderungen durchaus als Erfolg einzustufen“, sagt Stadtwerke-Bäderchef Wolfgang Hermle.
Landesweit war das Nettebad eines der ersten Bäder, in dem im Frühherbst das 2G-Modell eingeführt wurde. „Dadurch hatten wir kurzzeitig fast wieder die Besucherzahlen, die wir aus der Zeit vor der Pandemie kannten“, so Hermle. Allerdings habe das zunehmende Infektionsgeschehen und die Einführung der 2Gplus-Regel im November wieder zu einem Rückgang der Besucherzahlen geführt.
Änderungen über Nacht
Mehrfach hätten sich im Herbst durch Änderungen in der Allgemeinverfügung teilweise über Nacht die Bedingungen für eine Schwimmbadöffnung geändert, ergänzt Bäderbetriebschefin Gerhild Neumann. „Wir konnten zwar auf unsere schon etablierten Hygienekonzepte zurückgreifen. Dennoch waren durchaus Kraftakte vonnöten, beispielsweise bei der spontanen Umstellung von 2G auf 2Gplus. Dank unserer tollen Mitarbeitenden haben wir auch die schwierigsten Situationen gemeistert“, so Neumann. Dadurch sei es möglich gewesen, unter komplizierten Bedingungen Veranstaltungen stattfinden lassen zu können. Ein Beispiel ist der Herbstflohmarkt im Moskaubad – ein anderes die Aktion „Osnabrück lernt Schwimmen“, bei der in den Sommerferien mehr als 1000 Kinder ihr Seepferdchen-Abzeichen machen konnten.
„Natürlich hoffen wir wie alle Menschen auf ein Ende der pandemischen Lage“, sagt Hermle. Der Bäderchef schaut trotz des nunmehr zweiten Jahres unter Corona-Bedingungen optimistisch in die Zukunft – auch weil Veranstaltungen wie die erstmals ausgerichteten Classic Days für ein positives Feedback bei den Teilnehmenden sorgten.
Attraktive Angebote für Energiekunden
Für die Badegäste soll es im laufenden Jahr neben der Familienflatrate und den Vorteilswelt-Rabatten weitere Verbesserungen geben. So wird das Sanitärgebäude im Außenbereich des Moskaubades nach inklusiven Gesichtspunkten umgebaut. Im Schinkelbad wird zudem der Familienumkleidebereich vergrößert und im Nettedrom soll mit dem Einsatz von Mixed-Reality-Brillen eine Weltneuheit Fahrt aufnehmen.
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